Streit in Meckenheim-Altendorf Ortsvorsteher tritt wegen Streit um Basketballkorb zurück

Meckenheim-Altendorf · Die Anfeindungen gegen ihn und seine Familie im Zusammenhang mit der Versetzung des Basketballkorbs sind ihm zu viel geworden. Jetzt ist der Altendorfer Ortsvorsteher Otmar Soukup von seinem Amt zurückgetreten.

 Ortsvorsteher Otmar Soukup ist zurückgetreten.

Ortsvorsteher Otmar Soukup ist zurückgetreten.

Foto: Erik Spilles

Der Altendorfer Ortsvorsteher Otmar Soukup (CDU) hat sein Ratsmandat niedergelegt und ist von allen Ämtern zurückgetreten. Kritiker hatten ihm vorgeworfen, aus privatem Ruhebedürfnis die Versetzung des Basketballkorbs in Altendorf durch die Stadt Meckenheim forciert zu haben. Soukup bestreitet, sein Amt als Ortsvorsteher für private Interessen missbraucht zu haben.

Die CDU Meckenheim nimmt seinen Schritt „mit großem Bedauern“ zur Kenntnis, heißt es in einer Pressemitteilung. „Der Ortsteil verliert damit einen überaus engagierten Fürsprecher, der sich für alle relevanten Themen – von der Verkehrsberuhigung über den Hochwasserschutz bis zum Dorfplatz und zur Kita-Erweiterung – mit Fachkenntnis und viel Herzblut eingesetzt hat“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Joachim Kühlwetter. „Er genießt auch in der gesamten Fraktion sehr hohes Ansehen.“

Es ging um einen Basketballkorb

Hintergrund des Rücktritts ist die Debatte um die Verlegung eines Ballspielkorbs vom Schulhof auf den örtlichen Spielplatz, nachdem sich Anwohner über Lärm beschwert hatten. „Über viele Monate wurde mir in den Medien, vor allem den sogenannten sozialen Medien, unterstellt, ich hätte mein Amt missbraucht, um persönliche Interessen durchzusetzen. Das hat mich sehr getroffen“, sagt Soukup. „Weder meine Darstellung des Sachverhalts noch die von Bürgermeister Holger Jung und dem SC Altendorf-Ersdorf gefundene, sehr gute Lösung wurden von den Betreibern der Kampagne akzeptiert.“ Der Druck auf seine Familie und ihn persönlich sei unerträglich geworden und habe auch zu gesundheitlichen Problemen geführt.

Er habe es zudem als unfair empfunden, dass SPD und BfM das Thema politisch in ihrem „Offenen Brief“ instrumentalisiert hätten, obwohl er den Sachverhalt per E-Mail erklärt und Gesprächsangebote gemacht habe. Dankbar ist Soukup für den Zuspruch, den er persönlich im Ort bekam, zuletzt auch durch eine Mut machende Anzeige im General-Anzeiger. Dagegen hätten ihn die Kritiker niemals persönlich angesprochen.

CDU Meckenheim ist bestürzt

CDU-Vorsitzender Rainer Friedrich äußert sich bestürzt über den Umgang mit Menschen, die sich ehrenamtlich in der Kommunalpolitik engagieren. „Es ist ohnehin schon für alle Parteien schwierig, Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu gewinnen: Eskalationen wie in diesem Fall tragen nur zur Politikverdrossenheit der Allgemeinheit bei.“ Hier zeige sich, wie einfach es heute sei, gute Leute in den sozialen Medien niederzumachen. „Ehrenamt sollte Spaß machen und anerkannt werden, sachliche Kritik und ein faires Miteinander gehören dazu.“ In diesem Fall sei eine Grenze überschritten worden.

Über Soukups Nachfolge als Ortsvorsteher wird die CDU, die bei der Kommunalwahl 2020 die meisten Stimmen in Altendorf bekommen hatte, nun Gespräche führen.

Die von Bürgermeister und Sportverein gefundene Lösung sieht vor, dass der vorhandene Basketballkorb am Sportplatz versetzt wird, damit er besser zugänglich ist und eine gut bespielbare Spielfläche erhält. Der rote Ballspielkorb bleibt auf dem Spielplatz in Ersdorf und soll mit einer festen Spielfläche versehen werden. Für den Schulhof wird eine Slackline zum Balancieren beschafft, dafür werden im Ort Spenden gesammelt.

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