Kooperation zwischen Schulen Meckenheim setzt auf den Campus

MECKENHEIM · Die Stadt Meckenheim setzt auf ihren Schulcampus mit Gymnasium, Realschule und Hauptschule. Mit ihrem Schulkonzept steht die Stadt im Rhein-Sieg-Kreis fast alleine da. Von rund 20 Haupt- und Realschulen gebe es nur noch vier, die kein Auslaufmodell seien, sagt Peter Hauck, Rektor der Geschwister-Scholl-Hauptschule.

 Arbeiten zusammen (v.l.): Peter Hauck, Claudia Hesseler, Hans-Jürgen Jüngling und sein Stellvertreter Peter Schröder.

Arbeiten zusammen (v.l.): Peter Hauck, Claudia Hesseler, Hans-Jürgen Jüngling und sein Stellvertreter Peter Schröder.

Foto: Wolfgang Henry

Gerade die kleiner strukturierten Systeme böten jedoch weitaus mehr Möglichkeiten zur individuellen Förderung. Insbesondere dann, wenn der Personalschlüssel so gut sei wie in seiner Schule, wo 60 bis 70 Stunden Einzelförderung in der Woche angeboten würden.

"Die gelebte Schuldurchlässigkeit auf dem Campus macht ihn attraktiv", formuliert es der Erste Beigeordnete der Stadt, Holger Jung, bei einem Gespräch zur aktuellen Schulsituation mit den Schulleitern. "Wir wollen ein attraktives Schulangebot für Meckenheim anbieten." Das könnten natürlich auch die Kinder aus den Nachbarstädten nutzen.

Noch nie erlebt habe er derartig kurze Wege, sowohl was die Verständigung unter den Schulleitern, Fachlehrern, Fördervereinen, Schulpflegschaften und Schülervertretung anbelange, als auch mit der Stadt als Schulträger. Deshalb seien die Schulen so effizient, ist sich Jung sicher. "Ein Anruf, und zehn Minuten später sitzen wir zusammen", konkretisiert die Rektorin der Theodor-Heuss-Realschule, Claudia Hesseler.

Wichtig ist allen Schulleitern, dass das Campus-Konzept keine aus der Not geborene Reaktion sei, sondern sich aus langjähriger Erfahrung heraus mit allen Schulsystemen entwickelt habe, betont der Schulleiter des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, Hans-Jürgen Jüngling. "Wir haben drei klare Profile, die alle möglichen Schulabschlüsse anbieten." Wo da der Vorteil zum Beispiel einer Gesamtschule sein sollte, leuchte ihm nicht ein, so Jüngling, der viele Jahre an einer Gesamtschule unterrichtet hat.

Vor den möglichen Veränderungen in den Nachbarkommunen fürchten sich die Meckenheimer Schulleiter nicht. "Derzeit wabert so eine Nervosität durch die Luft, dem setzen wir Ruhe und Kontinuität entgegen", sagt Hesseler. Wie sich letztendlich eine mögliche linksrheinische Gesamtschule in Rheinbach auf die Meckenheimer Schullandschaft auswirken könnte, dazu wollte sich Beigeordneter Jung gestern nicht äußern: "Es wird einen Schulentwicklungsplan geben, in dem steht, mit wie vielen Kindern aus Meckenheim gerechnet wird, und dann werden wir uns dazu äußern", kündigt er an.

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