Unterbringung von Flüchtlingen Meckenheim sucht dringend Wohnraum für Asylbewerber

MECKENHEIM · Bislang sei es gelungen, für alle etwa 234 Asylbewerber, die derzeit in Meckenheim leben, ein Dach über dem Kopf zur Verfügung zu stellen, sagt der Erste Beigeordnete der Stadt Holger Jung. Er betont aber angesichts der derzeitigen Situation und der hohen Taktzahl, mit der neue Flüchtlinge ankommen, auch: "Langsam wird es sehr eng - wir müssen sehen, wie wir das schultern können!"

Einen Plan, um mehr Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung stellen zu können, gibt es bereits. Neben den jetzigen Unterkünften am Siebengebirgsring soll ein Neubau errichtet werden, in dem Platz für etwa 70 bis 80 Personen sein wird. Innerhalb eines Jahres soll das Gebäude realisiert werden.

Bauherr soll die Meckenheimer Entwicklungs- und Wohnungsgesellschaft mbH (MEWoGe) sein, deren alleinige Gesellschafterin die Stadt ist. Das städtische Grundstück soll zu diesem Zweck von der MEWoGe gekauft werden. Die Lage sei für den Zweck ideal, da sich Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten und Schulen in unmittelbarer Nähe befinden, so Jung. Zustimmung bei den Fraktionen hat das Projekt bereits in der jüngsten Stadtratsitzung gefunden. Da die Stadtverwaltung jedoch neben der zentralen Unterbringung von Asylbewerbern wegen der guten Integrationsmöglichkeit vor allem auch eine dezentrale Unterbringung anstrebt, bittet Jung die Bürger, freien Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen und der Stadtverwaltung zu melden.

Bislang konnten für etwa 110 Menschen Wohnungen und Häuser angemietet werden. Konkrete Planungen für eine Unterbringung von Asylbewerbern in Sporthallen wollte Jung nicht bestätigen. Es gebe aber "Planspiele", sagte er.

Detaillierte Informationen zur Flüchtlingssituation in Meckenheim und zu den Plänen der Stadt, den Herausforderungen zu begegnen, will die Stadtverwaltung in einer Bürgerinformationsveranstaltung geben. Diese findet am Mittwoch, 30. September, ab 18 Uhr im Pädagogischen Zentrum des Schulcampus, Königsberger Straße 30, statt.

Mit Stand vom 23. September haben sich 234 zugewiesene Asylbewerber aus insgesamt 33 Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Asien in Meckenheim befunden. Der weitaus größte Anteil, 51 Personen, stammt aus Albanien. Jeweils 15 Personen sind aus dem Kosovo und aus Serbien nach Meckenheim gekommen.

Inklusive der Kontingentflüchtlinge sind 34 Menschen aus Syrien in Meckenheim. 16 Asylbewerber kommen aus Bangladesch, zwölf aus Afghanistan und neun aus Eritrea.

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