Demo vor der Ratssitzung Meckenheimer demonstrieren für mehr OGS-Plätze

Meckenheim · Rund 80 Meckenheimer Eltern und Kinder forderten bei einer Demo vor der Ratssitzung mehr Planbarkeit bei der Kinderbetreuung. Eine Entscheidung, die der Rat kurz darauf traf, kommt ihnen dabei entgegen.

 Vor dem Meckenheimer Rathaus fordern Eltern nachhaltige Konzepte für die Kinderbetreuung.

Vor dem Meckenheimer Rathaus fordern Eltern nachhaltige Konzepte für die Kinderbetreuung.

Foto: Petra Reuter

Mit einer Demonstration vor dem Rathaus machten am Mittwochabend lautstark mehrere Familien vor der Ratssitzung in der daneben liegenden Jungholzhalle auf sich aufmerksam. Berechenbare Betreuung wünschten sich die Eltern laut Sprecherin und Initiatorin Ulrike Schmuck, dazu mehr Planbarkeit bei den Plätzen in der offenen Ganztagsbetreuung und die Aufstockung der Plätze. „Vor allem nachhaltig betrachtet“, sagte Schmuck. In der anschließenden Ratssitzung stimmten die Lokalpolitiker  dafür, den finanziellen Beitrag der Stadt für die OGS-Betreuung zu erhöhen.

Rund 80 Teilnehmer inklusive vieler spielender Kinder waren nach Schätzung der Polizei dem Aufruf gefolgt, für eine ausreichende Finanzierung der Plätze im offenen Ganztag zu demonstrieren. Unter den Demonstranten befand sich auch der ehemalige Bürgermeisterkandidat und Ratsherr Stefan Pohl. Ziel der Aktion sei es, so Initiatorin Schmuck, der Verwaltung den Bedarf der Familien zu verdeutlichen. Vor allem, dass die Kinderbetreuung über mehrere Jahre planbar ist, sei für berufstätige Eltern ein wichtiger Faktor, sagte Schmuck.

Im Rat stand am Mittwoch unter anderem auf der Tagesordnung, die Pro-Kopf-Pauschale, die die Stadt für OGS-Plätze zuschießt, von 85 auf 95 Euro zu erhören. Damit sei ein erster Schritt getan, sagte Schmuck. Die Stadt gebe jährlich 25.000 Euro für die Entfernung von Graffiti aus, aber der offene Ganztag sei unterfinanziert, habe Schmuck den sozialen Medien entnommen. Ihrer Meinung nach könne das Geld bei den OGS besser eingesetzt werden.

Keine Kürzung der Betreuungszeiten zu befürchten

Sie als berufstätiger Elternteil wisse, dass man in der Stadt bei der Einschulung im Übergang vom 45-Stunden-Kitaplatz zur OGS verschiedene Betreuungszeiten stemmen müsse, beschrieb Schmuck die Situation. Herausfordernd sei das vor allem dann, wenn mehr als ein Kind zu betreuen sei. Weil der Bedarf an OGS-Plätzen weiter steige, sorgen sich viele Eltern, ob sie überhaupt einen Platz für ihr Kind bekommen. „Ich fühle große Verantwortung und ich will, dass verstanden wird, dass wir uns Sorgen machen“, sagte Schmuck im Nachgang der Demonstration.

Bürgermeister Holger Jung betonte im Rat, dass bisher allen Kindern ein Platz angeboten werden konnte. Durch die Anhebung der Pro-Kopf-Pauschale seien keine Kürzungen in den Betreuungszeiten zu befürchten. Zudem biete die Stadt für Geschwisterkinder Beitragsbefreiungen. „Das gilt aber nur für diesen Doppelhaushalt“, sagte Schmuck. „Die Eltern wünschen sich eine nachhaltige Finanzierung.“ Weil auch die Kosten für die Tarifbeschäftigten stiegen, wäre eine regelmäßige Erhöhung der Pauschalen notwendig, sagte die Initiatorin der Demonstration.

In einer gemeinsamen Stellungnahme betonten CDU und Grüne, eine Kürzung der Betreuungszeiten sei nicht vorgesehen. „Wir halten es für kein gutes politisches Mittel, gezielt Ängste bei den Eltern zu schüren, wie dies derzeit leider geschieht“, kritisierten die beiden Parteien.

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