Gastronomie und Karneval Meckenheimer Gaststätte lässt sich das Stadtsoldatenschnitzel patentieren

Meckenheim · Otto Stangl, Koch seit über 30 Jahren in der Gaststätte „Zum Fässchen“ an der Meckenheimer Hauptstraße, hat sich die Wortmarke „Stadtsoldatenschnitzel“, zu Ehren des Karnevalsvereins patentieren lassen.

 Otto Stangl serviert Kommandant Peter Klee das patentierte Stadtsoldatenschnitzel im Beisein von Spieß Stefan Hammerschlag

Otto Stangl serviert Kommandant Peter Klee das patentierte Stadtsoldatenschnitzel im Beisein von Spieß Stefan Hammerschlag

Foto: Stephan Faber

Unter der Registrierungsnummer 30 3021 217 066 in der Klasse Schweineschnitzel wurde das goldgelbe Stück Fleisch mit einer Panade aus Semmelbröseln und einer Champignon-Rahm-Sauce bereits am 28. Mai 2021 beim Deutschen Patent- und Marktenamt in München eingetragen. Maximilian Stangl, Sohn von Maria und Otto Stangl, hatte fast ein halbes Jahr lang die Korrespondenz mit dem Bundesamt geführt und alle erforderlichen Unterlagen eingesendet.  

 Das Stadtsoldatenschnitzel ist fast dreißig Jahre alt

Entstanden ist das Stadtsoldatenschnitzel kurz nachdem das Meckenheimer Traditionscorps im November 1996 die Gaststätte der Familie Stangl zum Vereinslokal auserkoren hatte. „Ich musste dem Traditionsverein ja etwas bieten, und da kam mir die Idee der Adaption eines Jägerschnitzels“ erinnert sich Stangl an seinen kulinarischen Vorschlag aus dem Dezember 1996. Der amtierende Kommandant Peter Klee beschreibt das Gericht wie folgt: „An Otto kommt kein Schnitzel ran. Vom Geschmack her ist das hier in der Umgebung einzigartig.“ Ergänzt wird das Gericht mit einem gemischten Salat und einer Portion Pommes Frites.

Als Junge der Steiermark mit einer Ausbildung in Tirol hat Stangl die hohe Kunst der österreichischen Küche von der Pike auf gelernt. Nach einem Ausflug über Schweden, wo er auch fünf Jahre lang das Königspaar als Chef de cuisine bekochte, zog es ihn in den 1970er Jahren nach Meckenheim, wo er mit seiner Frau Andrea Stangl die Traditionsgaststätte „Zum Fässchen“ übernahm. Ein historischer Platz in der Rosenstadt, denn die Geschichte der Bierstube geht mindestens bis ins Jahr 1813 zurück. Das Fachwerkhaus war in der Vergangenheit Haltestelle der Pferdepost mit eigenem Braukeller.

 Deutsch-Österreichische Völkerverständigung per Schnitzel

Mit der Freundschaft zu den Stadtsoldaten schloss sich auch ein Kreis zu seiner alten Heimat, denn der Corps unterhält seit 1968 eine tiefe Freundschaft mit dem Musikverein Neumarkt aus der Steiermark. In einigen Jahren will die Familie Stangl die Gaststätte weitergeben. Am liebsten mit dem patentierten Schnitzel, aber die Anforderungen an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger sind hoch. „Sie oder er muss natürlich für mich das Gericht zur Probe kochen und dann werde ich entscheiden“ scherzt Otto Stangl und ergänzt „Ansonsten fällt das Patent natürlich an die Stadtsoldaten zurück.“

Wer auch einmal in den Genuss eines patentierten Stadtsoldatenschnitzel kommen möchte, kann derzeit unter 3G Bedingungen das Restaurant von Mittwoch bis Sonntag ab 17 Uhr besuchen oder aber das Gericht zur Abholung nach Hause telefonisch bestellen.

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