Trotz der Krisen Meckenheimer Händler erwarten ein erfolgreiches Altstadtfest

Meckenheim · Explodierte Kosten für Bühnentechnik, wegen der Gaskrise sparsame Kunden: Der Meckenheimer Verbund erklärt, warum die Händler das Altstadtfest dennoch durchziehen wollen und fest davon ausgehen, dass es sich lohnen wird.

 Seit Jahrzehnten ist das Altstadtfest in Meckenheim (hier: 2019) ein Besuchermagnet. Nach zwei Jahren unfreiwilliger Corona-Pause wird sich die City am ersten Septemberwochenende wieder richtig mit Leben füllen, hoffen die Händler.

Seit Jahrzehnten ist das Altstadtfest in Meckenheim (hier: 2019) ein Besuchermagnet. Nach zwei Jahren unfreiwilliger Corona-Pause wird sich die City am ersten Septemberwochenende wieder richtig mit Leben füllen, hoffen die Händler.

Foto: Petra Reuter

Am ersten Septemberwochenende soll sich die Meckenheimer Innenstadt mit Leben füllen, wie es die Einkaufsmeile an der Hauptstraße seit 2019 nicht mehr gesehen hat. Dieses Ziel haben sich die Unternehmer vom Meckenheimer Verbund gesetzt, der das Altstadtfest zuletzt vor der Corona-Pandemie ausgerichtet hatte. Flutkatastrophe, Ukraine-Krieg – die Menschen hätten großen Bedarf nach Ablenkung, meint der erste Vorsitzende Willi Wittges-Stoelben: „Die Leute sind froh, wenn sie mit der Familie mal unbeschwert rausgehen können. Und wir sind dazu da, solche Angebote zu machen.“

Am Ende sollen alle zufrieden sein: Die Händler hoffen auf die vielleicht umsatzstärksten Tage des Jahres, vor allem am verkaufsoffenen Sonntag, den die Stadt bereits genehmigt hat. Dass die Gewerkschaft Verdi, bekannt dafür, systematisch dagegen Klage einzulegen, in diesem Fall damit Erfolg hätte, bezweifelt Wittges-Stoelben: „Der sachliche und räumliche Bezug ist schließlich gegeben.“ Eine andere Hürde ist bereits genommen: Der Meckenheimer Verbund hat ein Bühnen- und Musikprogramm auf die Beine gestellt, inklusive der dazu benötigten Technik und Manpower.

Veranstaltungstechnik doppelt so teuer

„Das war eine riesengroße Herausforderung für uns“, gesteht der Vorsitzende im Gespräch mit dem GA. Den Fachunternehmen aus dem Veranstaltungsbereich sei viel Personal verloren gegangen, Auftraggeber müssten tiefer in die Tasche greifen. „Es wird doppelt so teuer wie beim letzten Mal, aber wir wollen das unbedingt machen“, zeigt sich Wittges-Stoelben entschlossen. Auch seine Unternehmerkolleginnen und -kollegen hätten gut mitgezogen. Schon die Kraftanstrengung im vergangenen Jahr, als immerhin ein paar lange Verkaufssamstage realisiert werden konnten, habe sich gelohnt.

Von einer Sparversion des Altstadtfests kann offenbar keine Rede sein: Die Hauptstraße sei fast komplett mit Ausstellern belegt, berichtet der Vorsitzende. Die Einnahmen aus der Standmiete lägen sogar etwas über denen von 2019. Das ist ermutigend für die Händlergemeinschaft, die bei der Ausrichtung nicht nur des Altstadtfestes seit Längerem mit immer größeren Problemen zu kämpfen hat. „Die gesetzlichen Bestimmungen machen es uns von Jahr zu Jahr schwieriger, gleichzeitig sind Helfer immer schwerer zu finden. Wir stoßen als ehrenamtliche Veranstalter an unsere Grenzen“, bringt Willi Wittges-Stoelben die Sache auf den Punkt.

Die Händler haben die Stadt mit ins Boot geholt

Deshalb habe sich der Verbund vor einer Weile hilfesuchend an die Stadt Meckenheim gewandt und zusammen mit der Verwaltung ein Konzept entwickelt, wie die beiden zukünftig bei der Belebung der Innenstadt zusammenarbeiten können. Mit der neu eingestellten Citymanagerin stehe man bereits „in engem Austausch“, die Kooperation stecke aber noch in den Kinderschuhen. Das liege auch an formalen Hürden, so musste zunächst die Vereinssatzung beim Verbund überarbeitet werden, erklärt der Vorsitzende. Die Stadt ist inzwischen offiziell Mitglied des Meckenheimer Verbunds.

Wittges-Stoelben zeigt sich optimistisch, dass der Neustart gelingt, und stolz über das vielfältige Programm vom 2. bis 4. September mit namhaften Coverbands (der GA berichtete). Die Auswirkungen der Gaskrise dürften die Händler danach zu spüren bekommen, bislang sei die Kauflaune der Kundschaft noch relativ stabil, meint der Vorsitzende. Während andere Stadtfeste in der Region wegen finanzieller Notlage der Veranstalter entfallen, solle das in Meckenheim auf keinen Fall passieren: „Wir werden das Fest nicht absagen, und wir freuen uns über jeden, der kommt.“

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