Hilfe für die Ukraine Hilfstransport wird verschoben

Meckenheim · Angesichts der Raketenangriffe auf Kiew verschiebt die Initiative „Meckenheim hilft“ den geplanten Hilfstransport in die ukrainische Hauptstadt.

 Diese zwei Feuerwehrfahrzeuge und einen voll ausgestatteten RTW, die allesamt gespendet wurden, will „Meckenheim hilft“ um Stefan Pohl (l.) in die Ukraine überführen. Am Steuer eines Fahrzeuges sitzt erneut Peter Zachow (r.).

Diese zwei Feuerwehrfahrzeuge und einen voll ausgestatteten RTW, die allesamt gespendet wurden, will „Meckenheim hilft“ um Stefan Pohl (l.) in die Ukraine überführen. Am Steuer eines Fahrzeuges sitzt erneut Peter Zachow (r.).

Foto: Axel Vogel

Eigentlich wollte sich die Initiative „Meckenheim hilft“ am Mittwoch in einem größeren Konvoi mit Sachspenden und vier gespendeten Fahrzeugen in Richtung der ukrainischen Hauptstadt Kiew in Bewegung setzen. Doch angesichts der zugespitzten Lage und des anhaltenden Beschusses durch russische Raketen plant Stefan Pohl, einer der Organisatoren von „Meckenheim hilft“, kurzfristig um: „Da ich die Ehrenamtler, die mich begleiten, keinen unkalkulierbaren Risiken aussetzen will, verzichten wir vorsichtshalber zunächst auf eine Fahrt nach Kiew.“

Wichtigster Bestandteil des erneuten Hilfskonvois aus Meckenheim wäre gespendetes Großgerät gewesen, was in der Ukraine dringend benötigt wird: Vor allem drei Feuerwehrfahrzeuge, die die Stolberger Feuerwehr gespendet hatte. Zudem ein ausgedienter, aber voll ausgestatteter Rettungswagen. Pohl will die Feuerwehr-Fahrzeuge der Kiewer Sektion des State Emergency Service of Ukraine (DSNS) übergeben.

Wie mehrfach berichtet, hat „Meckenheim hilft“ enge Kontakte zum DSNS aufgebaut. Der „Staatliche Dienst der Ukraine für Notfallsituationen“ ist eine ukrainische Behörde, die zum Innenministerium gehört und auch für die Feuerwehr und die Beseitigung von Kampfmitteln zuständig ist. In der Ukraine sind die Feuerwehrfahrzeuge hochwillkommen, weil die russischen Invasoren viele Fahrzeuge aus dem ukrainischen Fuhrpark gestohlen oder zerstört haben, so berichten DSNS-Offizielle.

Ganz verzichten will Pohl in der aktuellen Lage allerdings nicht auf Hilfe für die Ukraine: „Damit würden wir genau das tun, was Putin sich mit der neuerlichen Eskalation des Konfliktes erhofft, nämlich eine Einstellung der Hilfe für die Ukraine.“Pohl will daher am Mittwoch ausschließlich mit einem kleinen Kernteam, dessen Mitglieder alle über eine polizeiliche Ausbildung verfügen, den Krankenwagen samt Sachspenden wie Winterbekleidung in die westukrainische Stadt Boryslaw überführen.

Offizielle des DSNS werden demnächst eines der Feuerwehrfahrzeuge selber in Meckenheim in Empfang nehmen. „Die übrigen Spenden und Fahrzeuge werden wir dann zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die sicherheitspolitische Lage das hergibt, nach Kiew überführen“, so Pohl. Zudem weitere Spenden, die bereits zugesagt seien.

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