Reparaturen und Nachbesserungen Meckenheimer Jungholzhalle steht zu oft leer

Meckenheim · Die neu gebaute Meckenheimer Jungholzhalle ist wegen vieler Baumaßnahmen und Sanierungen nur begrenzt verfügbar. Die Halle ist in diesem Jahr bislang nur elfmal an voll zahlende Kunden vermietet worden.

Wegen Reparaturen und Nachbesserungen war die noch junge Jungholzhalle im Laufe des Jahres 2018 nur begrenzt nutzbar. Nachbesserungen an fertigen und noch nicht fertiggestellten Gewerken waren nötig, am Kanal wird erneut gearbeitet. Weil mit den Einschränkungen auch deutlich weniger Einnahmen in die Stadtkasse geflossen sind, hagelte es im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur jetzt Kritik. Erwin Ruckes stand als Vertreter der Agentur Ruckes Rede und Antwort.

Nicht nur die Entwicklung einer gut aufgeschlüsselten Gebühren- und Benutzerordnung für die Veranstalter, auch der Entwurf von Logo, QR-Code-Einbettung und die Veröffentlichungen in maßgeblichen Informationsmedien wie dem Tagungsplaner haben Zeit in Anspruch genommen, so Ruckes. Diverse Werbeauftritte, ein Vertrag mit Bonnticket, die Integration der Veranstalterinformationen in die Meckenheimer Homepage und eine vollständige Infomappe für Interessenten seien wesentlicher Teil der Agenturarbeit gewesen.

Das wichtigste Element aber, die Gespräche und Verhandlungen mit Interessenten gleich welcher Art, sei aufgrund der lediglich lückenhaften Verfügbarkeit der Halle das größte Problem gewesen. „Wenn Sie einem Veranstalter, der die Halle mieten will und bestimmte Zeitfenster abfragt, keine Antwort geben können, dann sind die Gespräche beendet“, schilderte Ruckes die schwierige Situation im laufenden Jahr. Oft genug habe er Interessenten keine oder nur vage Antworten geben können, weil nicht klar gewesen sei, inwieweit die Halle durch Reparaturen oder ergänzende Arbeiten gesperrt sein würde.

Tatsächlich ist es nur in elf Fällen zu Vertragsabschlüssen mit Vollzahlern gekommen, darunter die Antik-, Designer- und Kunstmesse, die Endless Summer Party, der Rheinische Abend mit Musical und dem Tanz in den Mai sowie die Original Mallorca Nacht. Örtliche Vereine nutzten die Halle insgesamt sechsmal, unter anderem für die Sitzungsrevue, das Kinderkostümfest, das Bundeswehrkonzert des Bürgervereins und das Jahreskonzert der Stadtsoldaten.

Gute Tendenz sei erkennbar

Die Stadt selbst hatte zu „Swinging Christmas“, zur Personalversammlung, zum Jugendforum „Mitreden“ und weiteren Veranstaltungen in die Halle geladen. Insgesamt lagen die Mieteinnahmen bei 19 150 Euro, die Nebenkosten betrugen rund 8857 Euro. Die Kosten für Reparaturen und die erneuten Arbeiten am Kanal seien nicht von der Stadt zu tragen, erklärte der Erste Beigeordnete Holger Jung. Dabei handele es sich entweder um Gewährleistungsfälle oder um Mängel in der Ausführung, deren Kosten bei den entsprechenden Unternehmen lägen.

Die Planungen für 2019 sehen derzeit 18 Veranstaltungen von voll zahlenden Mietern vor. Der Antik-, Kunst- und Designmarkt, die Musical Magics (Musicals Nonstop), eine Haus- und Gartenmesse und Mirja Boes mit Band werden in die Jungholzhalle kommen. Insgesamt sei eine gute Tendenz erkennbar, trotzdem wünsche er sich eine bessere Platzierung der Halle am Markt, so Ruckes. Er stellt sich zwei bis drei jährliche Veranstaltungen vor, die überregionales Publikum anziehen. Angesichts der engen Hallenbelegungspläne in Bonn rechnet er mit guten Chancen. „Wir streben künftig bessere Auslastungen an“, bestätigte Jung, dämpfte gleichzeitig zu hohe Erwartungen: „Eine Auslastung an 365 Tagen im Jahr wird es nicht geben.“

„Das Veranstaltungskonzept ist gut“, fand Tobias Hasenberg (Grüne). Bei einem solchen Projekt sei nicht zu erwarten gewesen, dass alles reibungslos funktioniere. Hinsichtlich der Parksituation sah er noch Optimierungsmöglichkeiten und stellte die Frage nach einem Parkleitsystem. Susanne Zwickler, Fachbereichsleiterin für Bildung, Kultur und Sport, hielt entgegen, dass die Stadt mit den Parkmöglichkeiten mittlerweile gut aufgestellt sei. Zudem würden bei jeder Veranstaltung Flyer mit Parkmöglichkeiten gedruckt. Weiterhin wies man auf die Möglichkeit hin, die verschiedenen Parkplätze auf der Rückseite der jeweiligen Eintrittskarte zu drucken.

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