Sorge um Parkplatzsituation Meckenheimer kritisieren Pläne für Neugestaltung des Marktplatzes

Meckenheim · Bei einer Infoversammlung in Meckenheim gab es kontroverse Diskussionen um die Neugestaltung des Marktplatzes. Viele Bürger kritisieren die Pläne. Vor allem die Parkplatzsituation bereitet ihnen Sorgen.

 Meckenheim plant, den Marktplatz zu bebauen. Auf einer Infoveranstaltung in der Jungholzhalle gab es Bedenken gegen das Vorhaben.

Meckenheim plant, den Marktplatz zu bebauen. Auf einer Infoveranstaltung in der Jungholzhalle gab es Bedenken gegen das Vorhaben.

Foto: Petra Reuter

In Meckenheim stand jüngst die Neugestaltung des Marktplatzes im Fokus. Dazu hatte die Stadt zu einer Bürgerinformationsveranstaltung in die Jungholzhalle eingeladen. Dort stellte sie mit den beteiligten Architekten und Unternehmen den Siegerentwurf zur geplanten Marktplatzbebauung vor. Rund 100 Bürger hatten sich für die Veranstaltung angemeldet. Sie äußerten Kritik und Sorgen.

Vor allem die Parkplatzfrage beschäftigte die Meckenheimer. „Für einen Vollsortimenter rechnet man zwischen 70 und 80 Parkplätzen“, trug der mit seinem Planungsbüro am Marktplatz ansässige Michael Ginster vor. Auch die in den geplanten Wohneinheiten lebenden Senioren erhielten Besuch oder führen teilweise noch eigene Autos, die man berücksichtigen müsse. Zudem parkten auf der aktuell zur Verfügung stehenden Fläche mit rund 110 bis 115 Parkplätzen zu einem großen Teil Mitarbeiter der örtlichen Gewerbetreibenden. Weiterhin müssten die Fahrzeuge der Mitarbeiter des geplanten Seniorenwohnens berücksichtigt werden. „Wo sollen die Leute alle parken?“, brachte Ginster eine an diesem Abend vielfach geäußerte Sorge auf den Punkt. Außerdem fragte er nach der Entwicklung einer Parkraumbewirtschaftung in der Apfelstadt.

Parkplätze in der Tiefgarage möglicherweise für zwei Stunden kostenfrei

„Es wird eine Verlagerung der Parkplatzsituation stattfinden müssen“, erklärte Waltraud Leersch, Fachbereichsleiterin der Stadtplanung. Dabei verwies sie zum einen auf eine erfolgte Parkraumanalyse, zum anderen auf die in Meckenheim bekannten Stellplätze in der zweiten Reihe der Altstadt. Zudem stellte sie die Frage in den Raum, inwieweit der Stadt zugemutet werden könne, für die Mitarbeiter der Unternehmen Parkplätze auf öffentlichem Terrain vorzuhalten.

Die Parkplätze in der Tiefgarage könnten für die Kunden des künftigen Vollsortimenters perspektivisch für zwei Stunden kostenfrei sein, müssten danach aber mit Gebühren belegt werden, machte Toni Trautwein vom Berliner Projektentwickler HCRE deutlich. Als Grund führte er die hohen Baukosten für die insgesamt geplanten 111 Fahrzeugplätze an. Eine Ausweitung der Parkplatzbewirtschaftung auf die vorhandenen Flächen in der zweiten Reihe sei zurzeit nicht vorgesehen, sagte Leersch.

Bedenken wegen einer Verschattung und einer Beeinträchtigung der Privatsphäre

Die direkten Nachbarn äußerten Bedenken wegen einer Verschattung und einer Beeinträchtigung ihrer Privatsphäre durch das vierstöckige Gebäude. Guido Gamer (Forum Senioren Meckenheim) verwies darauf, dass die geplanten Seniorenwohnungen bei Weitem nicht den bereits vor Jahren vom Forum Senioren Meckenheim reklamierten Bedarf an Pflegestellen abdecken.

„Es war nicht der Auftrag, direkt auf dem Marktplatz eine Pflegeeinrichtung zu realisieren“, entgegnete Bürgermeister Holger Jung. Hier werde ein Teilbedarf für Tagespflege und für Senioren, die im Alter in kleineren Räumen wohnen möchten, gedeckt. Darüber hinaus habe der Rat die Stadt beauftragt, zu prüfen, „an welcher Stelle wir eine weitere Pflegeeinrichtung realisieren können, weil der Bedarf auch für den intensiveren Pflegebereich in Meckenheim da ist.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort