Kritik an neuem Standort Meckenheimer machen Front gegen Parkhaus an der Jungholzhalle

Meckenheim · Anwohner, Kunden und Gewerbetreibende erteilen den Plänen der Stadtverwaltung für die Verlegung des Standortes für ein neues Parkhaus eine Absage.

 Dort, wo am Neuen Markt in Meckenheim Autos parken, soll nach dem Willen der Bürger auch der Neubau für die abgerissen Parkpalette entstehen.

Dort, wo am Neuen Markt in Meckenheim Autos parken, soll nach dem Willen der Bürger auch der Neubau für die abgerissen Parkpalette entstehen.

Foto: Matthias Kehrein

Sachlich, aber sehr deutlich in der Ansage verlief die Bürgerversammlung zur Zukunft der Parkpalette in Meckenheim. Die Argumentation und das Punktesystem, das seitens der Verwaltung einen Standort für das Parkhaus jenseits des Neuen Marktes und der Königsberger Straße direkt am Campus favorisierte, konnten die meisten Bürger nicht nachzuvollziehen. „Wenn an diesem Standort die neuen Parkplätze gebaut werden, ist der neue Markt tot“, prognostizierte Andreas Bähr. Der Leiter des Hit Marktes hält für Kundschaft und Läden als einzig praktikable Lösung einen Neubau am alten Standort für notwendig. Mit der Sperrung der Parkplätze habe sein Markt innerhalb kürzester Zeit einen sechsstelligen Umsatzrückgang zu ´verzeichnen.

Kunden wollen zentral parken

Laut Bähr fragten Kunden nicht danach, ob sie nur eine Minute länger laufen müssten. Kunden wollten für ihre Einkäufe zentral parken und alle Geschäfte schnell erreichen können. Das sei nur mit einem Parkhaus an der Stelle der ehemaligen Parkpalette realisierbar. „Unter den Geschäftsleuten ist bekannt, wo die Leute zum Einkaufen hingefahren sind und es auch jetzt teilweise noch tun“, argumentierte Bähr. Kunden führen ins Wachtbergcenter, wo der Parkplatz so zentral ist, dass man innerhalb von 100 Metern jedes Geschäft erreichen könne, oder sie wanderten nach Rheinbach ab.

Diese Einschätzung bestätigten am Donnerstagabend nicht nur etliche Bürger im Ratssaal, sondern auch weitere Gewerbetreibende, darunter der Geschäftsführer von Elektro Pintz: „Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass irgendjemand ein Elektrogerät oder ein anderes größeres Teil über die Königsberger Straße tragen wird, um zu seinem Auto zu kommen?“ Das würde auch niemand mit prall gefüllten Einkaufstaschen tun, meinte ein anderer. „Ich werde definitiv meinen Einkaufswagen nicht über eine Brücke, eine Ampel oder sonst irgendwie über eine Durchgangsstraße schieben“, sagte eine Frau.

Intensive Diskussionen um die Standfrage

Die Frage nach der Verkehrssituation stellte ein anderer Bürger: Wenn nämlich tatsächlich auf der Königsberger Straße eine Ampel stehen müsste, um einen sicheren Weg zum Parkhaus zu ermöglichen, würde seiner Meinung nach dort ein Rückstau entstehen. Auch eine von der Stadt genannte Linksabbiegerspur zur Entzerrung des Verkehrs würde daran nichts ändern. „Wenn eine Ampel rot ist, dann steht der Verkehr“, stellte der Mann sachlich fest. Einzig unter den Anwohnern gab es einige wenige Stimmen, die sich aus ästhetischen Gründen einen anderen Standort als den alten gewünscht hätten. Aber auch die Argumentation der Gewerbetreibenden konnte eine Anwohnerin nachvollziehen, die vis-a-vis der Parkfläche wohnt. „Wenn das wirklich dort gebraucht wird, dann wäre es schön, wenn es nicht so schlimm aussieht wie die alte Parkpalette“, sagte sie. Der Plan zeigte jedoch schon klar, dass eine neue Parklösung dort aufgrund einer Staffelbauweise ohnehin in der Fläche kleiner ausfallen und trotzdem genug Parkplätze bieten würde. Auch ein Stahlbau wie der vorige käme nicht infrage, hieß es unisono. Auf den 300 Quadratmetern freibleibender Fläche könne man zum Beispiel eine Grünfläche anlegen, schlug der Geschäftsführer des Hit-Marktes vor. Weiterhin könne man das Parkhaus problemlos auch für das Auge angenehm gestalten.

In der anschließenden Diskussion glaubte ein Bürger den Grund dafür zu kennen, warum die Stadt dem  Standort am Campus und damit beinahe neben der Jungholzhalle den Vorrang gegeben hätte: „Die wollen eine Parkplatzlösung für ihre Veranstaltungen in der Jungholzhalle und die städtischen Mitarbeiter.“ Die könne man auch am alten Standort haben, hielt ein Zuhörer dagegen. Man müsse die Jungholzhalle und das Rathaus von dort aus nur sinnvoll ausschildern. „Von hier nach da ist es nämlich genauso weit wie von da nach hier“, stellte er süffisant fest.

„Außerdem laufen die Besucher der Jungholzhalle dann durch unseren Neuen Markt und kommen vielleicht auch mal hier einkaufen“, brachte ein anderer einen vielleicht wirtschaftsfördernden Effekt bei der Wahl ins Spiel, wo das Parkhaus zu bauen sei.

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