Herrenhaus Altendorf "Meckenheimer Stadtmuseum" eröffnet Ausstellung

MECKENHEIM-ALTENDORF · Jetzt können die Besucher kommen: Die Begegnungsstätte für Meckenheimer Geschichte und Kultur ist am Samstag im Herrenhaus der Burg Altendorf eröffnet worden. Eine Woche lang sind nun Gäste willkommen. Danach muss der Verein "Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum" seine Ausstellung zur Stadtgeschichte kurzfristig wieder beiseite räumen, weil die Räume vermietet sind. So sei es im Pachtvertrag mit der Stadt vereinbart, erklärte Vorsitzender Jörg Köpke.

Lebendig, modern und sympathisch sei die Region schon für die ersten Siedler vor mehr als 6000 Jahren gewesen, erklärte Köpke. Doch auch das dunkelste Kapitel der Stadt, die Deportation und Ermordung jüdischer Mitbürger, werde nicht ausgespart und in einer beeindruckenden und erschreckenden Präsentation des Heimatvereins beleuchtet.

Auch können Besucher anhand einer Weltkarte herausfinden, aus welchen Nationen die heutigen Bürger der Stadt kommen. Der Unterschied der Begegnungsstätte zum Museum liege darin, dass mangels Personal, Infrastruktur und Geld kein Archiv geführt werde und keine umfangreiche Forschung und teure Ankäufe möglich seien.

Köpke dankte Bürgermeister, Stadtverwaltung und Stadtrat, dem Landschaftsverband Rheinland (LVR), den Meckenheimer Vereinen und Geschäftsleuten sowie zahlreichen Bürgern für die Unterstützung. Zudem verwies er auf die Obere Mühle als wertvolles Industrie-Denkmal und die Sammlung "Meckenheimer Geschichte", die in der Halle von Josef Dunkelberg präsentiert wird und eine "Fortsetzung" der Begegnungsstätte darstelle.

Große Geschichte sei in der kleinen verwurzelt, begründete Bürgermeister Bert Spilles in seiner Ansprache die Notwendigkeit der Einrichtung. Mit der Begegnungsstätte sei ein weiterer Mosaikstein hinzugekommen, Meckenheims Vergangenheit begreifbar zu machen.

Spilles dankte dem Museumsverein und betonte, dass die ehrenamtliche Mitarbeit nun auch für den laufenden Betrieb der Einrichtung nötig sei. Glückwünsche zur Eröffnung überbrachte auch Norbert Kühn vom LVR. Der Verein habe mit Beharrlichkeit, Mut und Einsatzbereitschaft Überzeugungsarbeit geleistet.

Die Zusammenarbeit von Stadt und Verein wertete Kühn als "vorbildhafte Projektstruktur". "Hier geht es um Begegnung - das Alteingesessene und das neu Hinzugekommene werden zusammengeführt." Eine Überraschung hielten Bürgermeister Spilles und die stellvertretende Vereinsvorsitzende Heide Simm für Köpke bereit: Sie überreichten ihm als Symbol für die Schlüsselgewalt über das Herrenhaus einen großen historischen Kirchenschlüssel.

Auch Spilles erhielt ein Geschenk - das Foto einer hübschen jungen Frau, der "Mona Lisa von Altendorf", einer lebensgroßen Puppe, die in der Ausstellung die Frankenzeit repräsentiert. Das Original lebte vor etwa 1500 Jahren in Meckenheim. Die Kulturvermittlerin Angharad Beyer aus Aachen hatte die Puppe mit originalgetreuen selbstgenähten Kleidungsstücken aus Wollstoff, einer Vier-Fibel-Tracht, ausgestattet - und auch sie selbst war im Stil der Franken gekleidet.

Info: Bis Sonntag, 23. Juni, ist die Begegnungsstätte im Herrenhaus, Burgstraße 5, täglich geöffnet, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr, montags bis freitags von 14.30 bis 17 Uhr. Ab 21. Juli wird immer sonntags nachmittags geöffnet, zudem für Gruppen nach Vereinbarung: www.stadtmuseum-meckenheim.de.

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