Grünpaten Meckenheimer Verwaltung lud die "Hobbygärtner im Dienste der Stadt" ein

MECKENHEIM · 163 "Grünpaten" helfen der Stadt Meckenheim durch ehrenamtliches Gärtnern bei der Pflege öffentlicher Grünflächen. Um ihnen zu danken, hatte die Stadtverwaltung für Donnerstagnachmittag zur dritten Grünpatenschaftsparty in den städtischen Baubetriebshof geladen.

 Sie kümmern sich ehrenamtlich um öffentliche Flächen in der Stadt Meckenheim: Bürgermeister Bert Spilles (vorne links) dankte den Grünpaten im Bauhof für ihren Einsatz. Von Christoph Dirksen (vorne rechts) gab es Profi-Tipps.

Sie kümmern sich ehrenamtlich um öffentliche Flächen in der Stadt Meckenheim: Bürgermeister Bert Spilles (vorne links) dankte den Grünpaten im Bauhof für ihren Einsatz. Von Christoph Dirksen (vorne rechts) gab es Profi-Tipps.

Foto: Henry

Neben den Dankesworten von Bürgermeister Bert Spilles erhielten die etwa 80 Gäste auch Profitipps von Christoph Dirksen, der in der Geschäftsleitung der Meckenheimer Baumschule Ley tätig ist.

"Wir waren unzufrieden, weil das Beet vor unseren Häusern nicht schön aussah", erklärte Ursula Woynecki, warum sie vor einigen Jahren die Stadtverwaltung aufsuchte. Dort habe man ihr die Grünpatenschaft vorgeschlagen. Und weil es ihren Nachbarn genauso ergangen sei, pflegen jetzt die sechs Familien, die in der Löwenburgstraße wohnen, die dortige Grünfläche gemeinsam, berichtete Nachbarin Anne Weinbörner: "Es ist nun eine echte Allmende, ein Gemeinschaftsbeet."

Eigentlich sei das Gärtnern eher Sache seiner Frau Eva, aber für das "Eckchen mit Baum und Rosen", das er vom Küchenfenster seines Hauses in der Heerstraße sehen könne, greife auch er selbst zum Gartengerät, erzählte Hans-Jürgen Hugenschmidt. Auch tätige er nicht unerhebliche Investitionen, zum Beispiel für Torf oder den Baumschnitt.

Wie viel die Stadtverwaltung durch die Grünpatenschaften spare, konnte Mitarbeiterin Susanne Reven vom Fachbereich Verkehr und Grünflächen nicht beziffern. Allerdings würden zum Beispiel für Neuanpflanzungen auf den Flächen auch die Verwaltungsmitarbeiter aus dem Bauhof aktiv.

Einige der Paten seien schon mehr als 20 Jahre "Hobbygärtner im Dienste der Stadt", viele seien aber auch durch einen Aufruf 2009 fürs Ehrenamt gewonnen worden. Es gebe auch Spielplatzpaten und einen Bachpaten, verriet Reven. "Wir haben eine grüne Stadt", betonte Bürgermeister Spilles. Die etwa 46 Hektar Grünfläche teilten sich in circa 5000 Einzelflächen mit 8000 städtischen Bäumen auf: "Das bedeutet einen hohen Pflegeaufwand für die Mitarbeiter, dieselben, die auch den Winterdienst verrichten."

Er habe den Eindruck, dass Meckenheim in den letzten Jahren aufgegrünt sei, meinte Fachmann Dirksen. In seinem mehr als einstündigen Vortrag stellte er Heckenpflanzen und Ziersträucher vor, gab Tipps, was beim Pflanzen und Schneiden von Obstbäumen zu berücksichtigen sei, behandelte Rosen, Stauden, Bodendecker und Hausbäume und sorgte durch das beherzte Schneiden von Eibe, Liguster und Obstbäumen, das er am mitgebrachten "lebenden Objekt" demonstrierte, für Verblüffung.

Dirkes brach auch eine Lanze für die Stadtmitarbeiter, die weniger Zeit für die Grünpflege hätten. Auch seien Grünanlagen neben Straßen wegen des Streusalzes und des ungünstigen Standortes Bereiche, wo es schwierig sei, Pflanzen am Leben zu halten.

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