Donie will Weltbestmarke Meckenheimer will eigenen Pömpel-Rekord übertreffen

MECKENHEIM/MAILAND · Der Meckenheimer Künstler Donie fliegt am Montag nach Italien, um seine Weltbestmarke zu übertreffen. 16 Treffer ist die angestrebte Marke. Inoffiziell schaffte er auch schon mehr.

Wenn er zum Einsatz kommt, dann ist Gefahr im Verzug - respektive im Abfluss. Auf die Idee, den Pömpel, den praktischen Gummistopfen, der per Saugwirkung Verstopfungen in Toiletten oder Waschbecken löst, auf Männerrücken oder Dartscheiben zu werfen, kommen nicht viele - Unterhaltungskünstler Gerhard Donie aus Meckenheim-Altendorf, gemeinhin nur Donie genannt, schon.

Mit seinem kuriosen Können hat es der 57-Jährige schon ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Am Montag packt der Tausendsassa seine Saugglockensammlung in einen großen Koffer und fliegt nach Mailand, um die eigene Weltbestmarke im Pömpeldart live im italienischen Fernsehen zu übertreffen.

Nicht selten kommt es vor, dass bei Donie das Telefon klingelt, um seine Fähigkeiten an der Saugglocke anzufordern. Doch den Anrufern geht es nie um akute sanitäre Verstopfungen, sondern immer um die Unterhaltung.

"Die Pömpelei ist aber nicht mein Kerngeschäft", sagt er. Dabei war der Altendorfer, der in der Rolle des Butlers Enno von Schwerin an der Seite von Karl Dall in rund 100 Fernsehsendungen wie "Kofferhoffer" und "Jux und Dallerei" zu sehen war, nur auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Jonglierobjekt.

Elf Millionen Fernsehzuschauer sind live dabei, als Donie 2007 bei "Wetten, dass...?" mit den mitgebrachten Siphonreinigern auf die Rücken von zehn seiner Freunde zielt - und so oft trifft, dass er seine Wette triumphal gewinnt.

Nach dem Wettgewinn, den ihm Boxweltmeister Wladimir Klitschko nicht zugetraut hat, sieht der Profisportler dann die Pömpel auf sich zufliegen. "Deine Brust ist im Prinzip okay", sagt der Meckenheimer zu seiner hünenhaften "Zielscheibe", wie sich Donie im Gespräch mit dem GA erinnert.

Mit 15 Pömpeltreffern innerhalb von einer Minute steht er, notariell beglaubigt, im Buch der Rekorde. In der italienischen Fernsehmetropole sollen es heute mindestens 16 werden. "Ich weiß, dass 16 nicht das Ende der Fahnenstange sind", findet er.

Im - natürlich inoffiziellen - Training zu Hause klebten schon 24 nach einer Minute auf der selbst gebauten Pömpeldartscheibe, die zu Übungszwecken im Hof seines Hauses steht.

Während des Studiums an der Sporthochschule Köln kommt er mit den Lehrinhalten Spiel, Musik und Tanz in Berührung. Dort lernt der spätere Mitbegründer des Kölner Bewegungstheaters Mobilé und künstlerische Leiter des Meckenheimer Stadtfestes, die Fähigkeit, aus unvorhergesehenen Gegebenheiten auf der Bühne spontan mindestens einen brüllenden Lacher, wenn nicht einen Beifallssturm, zu erzeugen.

Eines Tages, im Juli 1983, erntet er einen Brüller beim Publikum, als er zwei Gummistopfer auf seinem Oberkörper drapiert, mit denen er eigentlich jonglieren wollte.

Die Idee zum Pömpeldart entsteht schließlich beim Blick auf die zuklappte Tischtennisplatte von Sohn Philipp, die er eigentlich aufbauen will. Donie wirft die Saugglocken plötzlich nicht mehr in die Luft zur Jonglage, sondern in Richtung Platte. Als die Ersten haften bleiben, entsteht die Idee, es doch mit einer Zielscheibe aus Fleisch und Blut auszuprobieren.

Sohn Philipp lässt sich auf das Experiment ein und stellt seinen Rücken zur Verfügung. "Die ersten 10.000 Würfe darf man aber nicht auf menschliche Körper machen", berichtet er. Zuerst müsse die Technik sitzen. Und die ist nicht einfach. "Du musst den richtigen Punkt finden, an dem du loslässt - wie beim Messerwerfen", meint der Rekordhalter.

Im Jahr 2009 stellt er während einer Livesendung in London seine erste Weltbestmarke (14 Treffer in einer Minute) auf, die er im September 2010 in Tokio auf 15 verbessert. Beim aktuellen Weltrekordversuch vertraut der Altendorfer übrigens auf seine bewährten Pömpel, die er vor 20 Jahren erstanden hat. "Die heutigen aus Plastik taugen zum Pömpeln leider überhaupt nicht viel."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort