Rheinbacher Straße und Ahrstraße Mehr Sicherheit durch breitere Fußwege in Meckenheim

Meckenheim-Altendorf-Ersdorf · Die Stadt will die Gehwege an der Rheinbacher Straße und Ahrstraße (L471) ausbauen, damit die Fußgänger dort sicherer sind. An den Kosten müssen sich die Anlieger beteiligen. Einige Anwohner hätten sich lieber eine Temporeduzierung gewünscht.

 An der Rheinbacher Straße ist oft nicht viel Platz für Fußgänger.

An der Rheinbacher Straße ist oft nicht viel Platz für Fußgänger.

Foto: Petra Reuter

Auf die Anwohner der Rheinbacher Straße und Ahrstraße kommen Kosten zu: Die Stadt will dort die Gehwege ausbauen, um die Fußgängersicherheit zu erhöhen. Die unmittelbaren Anlieger sollen das dem Kommunalabgabengesetz (KAG) entsprechend über Anliegerbeiträge mitfinanzieren. Die Pläne dazu stellte die Stadt am Dienstagabend in einer Bürgerinfoveranstaltung vor. Gut 30 Anwohner waren der Einladung gefolgt und sorgten für eine rege Diskussion.

Was wird gebaut? Die Gehwege beider Straßen werden verbreitert. Zusätzlich wird auf der Ahrstraße eine Verkehrsinsel gebaut. Frank Leiendecker, Diplom-Ingenieur und Inhaber des Ingenieurbüros Leiendecker aus Bornheim, stellte den Anwohnern die Entwürfe vor. Die Verkehrsinsel soll zwischen den Hausnummern 13 und 14 nahe des Hotels/Restaurants Ohm Hein entstehen. Ausschließlich auf der Seite des Hotels werde zwischen den Hausnummern 8 und 20 der Gehweg verbreitert. Wegen der beengten Verhältnisse könne jeweils nur eine Seite ausgebaut werden. Mehrere unmittelbare Anwohner wünschten sich, dass die kleine Grünfläche und der Weg vor der Nummer 10 erhalten bleiben, was die Stadt mit aufnahm.

An der Rheinbacher Straße wird den Plänen zufolge der Gehweg auf der Seite der geraden Hausnummern verbreitert: zwischen den Hausnummern 12 und 22 (nördlicher Gehweg) sowie zwischen den Nummern 2 und 10 (östlicher Gehweg). Der Teil dazwischen, bei dem die Straße am Obsthof Rönn einen Schwenk macht, ist laut Leiendecker zu eng, um den Gehweg auszubauen. Er wird in den Plänen deswegen ausgespart. Im Bereich der Kreuzung, wo die Rheinbacher Straße nach rechts Richtung Altendorf abknickt und geradeaus zur Unterdorfstraße wird, werden alle drei Seiten bearbeitet. Dabei gehe es nicht nur um die Verbreiterung, sondern auch darum, den Untergrund für Versorgungsleitungen vorzubereiten.

 In Altendorf-Ersdorf werden an der Rheinbacher Straße und Ahrstraße die Gehwege verbreitert.

In Altendorf-Ersdorf werden an der Rheinbacher Straße und Ahrstraße die Gehwege verbreitert.

Foto: GA Grafik

Für die Oberfläche der Wege empfahl der Experte Pflaster. Das sei zum einen günstiger, zum anderen deutlich stabiler und einfacher zu verlegen als Plattenbelag. Die Städte in der Region würden seiner Erfahrung nach mittlerweile fast ausschließlich Pflaster verlegen. Stichwort Barrierefreiheit: Pflaster könnte auch so gestaltet werden, dass es ähnlich gerade sei wie Platten.

Was kostet der Ausbau? Die Stadt hat laut Heinz-Peter Witt, technischer Beigeordneter, mehrere Förderanträge gestellt, mit deren Bewilligung sich die Kostenverteilung ändern würde. Die Maßnahme an der Ahrstraße kostet 130.000 Euro. Straßen NRW übernimmt in jedem Fall 60.000 Euro. Ohne Förderung zahlt die Stadt 45.000 Euro, die Anwohner 25.000. Werden Mittel nach der Förderrichtlinie Nahmobilität bewilligt, würde der Fördergeber 31.000 Euro tragen, die Stadt 14.000 und die Anwohner weiterhin 25.000. Werden Mittel nach der Förderrichtlinie Straßenbaubeiträge (KAG) bewilligt, übernehme der Fördergeber die Hälfte der Anwohnerkosten. Fördergeber und Anwohner zahlten also je 12.500 Euro, und die Stadt müsste noch 45.000 Euro beisteuern.

An der Rheinbacher Straße kostet der Ausbau mit 248.000 Euro deutlich mehr. Straßen NRW beteiligt sich mit 111.000 Euro, die Stadtwerke mit 32.000 Euro, da parallel Wasserleitungen in den Gehwegen verlegt werden. Ohne Förderung tragen Stadt und Anwohner jeweils 53.000 Euro. Mit der Nahmobilitäts-Förderung würde der Fördergeber 37.000 zahlen, die Stadt 16.000 Euro, die Anlieger 53.000. Mit der Straßenbaubeiträge-Förderung wären es 53.000 für die Stadt und je 26.500 für Anwohner und Fördergeber. Die Details besprachen die Vertreter der Stadt mit den Einwohnern im Anschluss an die Bürgerinfo in einer nicht öffentlichen Eigentümerversammlung.

Gibt es eine Temporeduzierung? Nein. Diese fordert unter anderem die Bürgerinitiative „L471 – Bürger für mehr Lebensqualität in Altendorf-Ersdorf“ auf der Rheinbacher Straße schon seit 2019. Ihr zufolge besonders gefährlich: die 90-Grad-Kurve an der Kirche St. Jakobus. Witt erteilte dem Wunsch nach Tempo 30 eine klare Absage: Messungen der Polizei hätten ergeben, dass das vorgeschriebene Tempo 50 dort nur selten überschritten werde. Der „Tatbestand“ für eine Reduzierung auf Tempo 30 oder Querungshilfen wie Ampeln oder Zebrastreifen ist laut Polizei deswegen nicht erfüllt.

Eine Reduzierung könne dann auch nicht angeordnet werden, sagte Witt. Man habe sich stattdessen darauf geeinigt, einen durchgängigen Gehweg zu schaffen, um die Fußgängersicherheit so zu gewährleisten.

Bei den anwesenden Bürgern stieß Witts Erklärung allerdings auf wenig Verständnis. Eine Vertreterin der Bürgerinitiative forderte erneut, Tempo 30 in Erwägung zu ziehen.

Was ist mit dem Ortseingang von Ersdorf? Die Stadt hatte angedacht, auch am Ortseingang von Ersdorf mit Umbauten die Geschwindigkeit des Verkehrs zu reduzieren. Um die Pläne umzusetzen, muss die Stadt aber zunächst Teile der Grundstücke kaufen, die dort an Straße und Gehweg angrenzen, berichtete Witt. Bis diese Fragen im Grunderwerb geklärt sind, werde die Maßnahme zurückgestellt.

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