Nach mehrmonatiger Sperrung Mehrzweckhalle in Altendorf ist wieder nutzbar

Meckenheim-Altendorf · Mitte Dezember waren Risse im Holzgebälk aufgefallen, die Halle in Meckenheim-Altendorf wurde gesperrt. Die Reparatur ist nun geglückt, ein örtlicher Verein klagt jedoch über schwere finanzielle Folgen.

 Die Mehrzweckhalle in Altendorf war von Mitte Dezember bis Anfang März gesperrt. Ein Karnevalsverein im Ort klagt über ausgebliebene Einnahmen der abgesagten Party nach dem Zug.

Die Mehrzweckhalle in Altendorf war von Mitte Dezember bis Anfang März gesperrt. Ein Karnevalsverein im Ort klagt über ausgebliebene Einnahmen der abgesagten Party nach dem Zug.

Foto: Petra Reuter

Die Mehrzweckhalle in Altendorf ist seit Beginn der Woche wieder zur Nutzung freigegeben. Das teilte die Meckenheimer Stadtsprecherin Marion Lübbehüsen jetzt auf GA-Anfrage mit. Demnach ist die Notfallsanierung im Februar erfolgreich verlaufen.

Mitte Dezember waren bei einer Sichtprüfung Risse in tragenden Balken für die Dachkonstruktion aufgefallen. Sachkundige Personen für Statik und Holzbau, die die Verwaltung daraufhin mit einer Begutachtung beauftragte, kamen zum Ergebnis: Die Risse seien nicht nur oberflächlicher Natur, sondern zögen sich über die gesamte Breite der Balken.

Mit Leim und Metallstangen repariert

Trotz Sofortmaßnahmen durch einen Zimmermann schätzte die Stadt das Risiko, dass Teile des Daches einstürzen könnten, als zu hoch ein und sperrte die Halle für jede Art von Veranstaltung. Einem Fachunternehmen ist es zwischenzeitlich gelungen, die hölzernen Stützbalken zu retten. Dazu wurden laut Lübbehüsen die Risse mit speziellem Material verleimt, das wohl auch längerfristig die nötige Stabilität gewährleisten soll.

Um die Belastung an kritischen Stellen zu reduzieren, wurden zudem sechs Metall-Gewindestangen durch Bohrungen in den Balken geführt. Diese Stangen machen die Stützkonstruktion widerstandsfähiger und dürften den Zeitraum verlängern, in dem die Halle bis zu einer umfassenderen Sanierung oder einem Neubau sicher genutzt werden kann.

Wie viel die Stadt für Material, Gutachter und Handwerkerstunden bezahlen muss, steht noch nicht fest: Da die Rechnungen noch nicht vorlägen, könne die Summe aktuell nicht genau beziffert werden, so Lübbehüsen. In jedem Fall hofft die Verwaltung, das ganze über die städtische Gebäudeversicherung abwickeln zu können, klang in einer Ratssitzung durch.

Meckenheim hat andere finanzielle Sorgen bezüglich öffentlicher Immobilien: Abgesehen von der ohnehin schon desolaten Haushaltssituation streitet die Stadt vor dem Bonner Landgericht mit dem Bauunternehmen, das 2017 das Rathaus errichtete, über mutmaßliche Ausführungsmängel. Wie berichtet, fordert das Unternehmen mehr als 400.000 Euro, die die Stadt unter Berufung auf solche Mängel einbehalten hat. Die beiden Parteien verhandeln derzeit über einen Vergleich.

Sperrung in der Session hat Folgen

Mit der geglückten Reparatur der Mehrzweckhalle in Altendorf endet nun eine mehrmonatige Durststrecke auch für Vereine im Doppelort. Die rund 350 Quadratmeter große Gymnastik- und Veranstaltungshalle nutzen die beiden heimischen Sportvereine TV Altendorf-Ersdorf und SC Altendorf-Ersdorf regelmäßig. Ebenso dient die Halle dem Schulsport des örtlichen Teilstandorts der Katholischen Grundschule Meckenheim sowie der Kita-Elterninitiative Flohkiste. Durch die Sperrung im Februar empfindlich getroffen sehen sich auch die Karnevalsfründe Al-Ersch, die die Halle für ihre alljährliche After-Zoch-Party gebucht hatten.

Für ihre Damensitzung fanden die Jecken aus dem Doppelort Asyl in Lüftelberg. Die Söße Möhne als Altendorf-Ersdorf hatten die dortige Mehrzweckhalle angemietet und nahmen den anderen Verein aus dem Doppelort angesichts der Notlage auf. Einen Ersatz für die große Party auf die Beine zu stellen, sei hingegen so kurzfristig nicht mehr möglich gewesen, erklärte die Vorsitzende der Karnevalsfründe Al-Ersch, Ursula Braun, im Gespräch mit dem GA. „Das ist ein Desaster für uns“, sagte sie, denn die Einnahmen der Party würden dringend für die Vereinstätigkeiten gebraucht. Jetzt blicke der Verein mit Sorge auf die kommende Session: „Wir werden es uns wohl nicht leisten können, 2025 einen Wagen für den Karnevalszug anzumieten.“

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