"Die Mannschaft ist gut vorbereitet" Mexikanerin aus Meckenheim tippt auf Deutschland

MECKENHEIM-MERL · Die Mexikanerin Pilar Fuchs-Almaraz aus Meckenheim-Merl tippt auf ein 3:1 für Deutschland. Zum heutigen Spiel gibt es selbst gemachte Nachos mit Bohnen und Jalapeños und eine Salsa-Sauce.

 Mit Freunden schaut sich Pilar Fuchs-Almaraz das Spiel Deutschland-Mexiko an. Den Sombrero will sie aber zu Hause lassen.

Mit Freunden schaut sich Pilar Fuchs-Almaraz das Spiel Deutschland-Mexiko an. Den Sombrero will sie aber zu Hause lassen.

Foto: Anne Stephanie Wildermann

Die WM-Partie Deutschland gegen Mexiko an diesem Sonntag, 17 Uhr, im Moskauer Luschniki-Stadion wird Pilar Fuchs-Almaraz (35) aus Meckenheim-Merl auf alle Fälle gucken. Nicht nur, weil die Nationalmannschaft ihres Heimatlandes spielt, sondern auch weil Deutschland antritt. Schließlich ist sie seit 2006 mit einem Deutschen verheiratet und lebt seit neun Jahren hier.

„Ich glaube, dass Deutschland gewinnt“, sagt die studierte Ernährungswissenschaftlerin selbstsicher, die seit 2011 das mexikanische Lebensmittelfachgeschäft „Hola México“ in Bonn-Dransdorf betreibt. Ihre Begründung: „Deutschland war ja schon mehrfach Weltmeister. Die Mannschaft ist gut vorbereitet. Außerdem hat sie einen guten Trainer.“

Nichtsdestotrotz ist sie auch von dem mexikanischen Team überzeugt, das ihrer Einschätzung nach konzentriert bei der Sache sein wird. Allerdings hat es bisher noch keine Weltmeisterschaft gewonnen. Dafür war Mexiko schon zweimal Gastgeber, 1970 und 1986, und wird 2026 die WM zusammen mit Kanada und den USA erneut austragen. Als erstes Land zum dritten Mal.

Das Spiel schaut sich Fuchs-Almaraz mit Freunden an. „Ich werde die einzige Mexikanerin an dem Tag sein“, gesteht sie und lacht. Ihr kleiner Sohn (3) ist auch dabei – mit einem mexikanischen Trikot natürlich. „Ich schätze, das erste Tor kommt von Mexiko, und dann werden die Deutschen nachziehen. Das Spiel endet 3:1 für Deutschland“, prognostiziert sie und gibt zu, dass sie sich über einen Sieg der Deutschen freuen werde.

Ihre Familie in Mexiko, die in Monterrey, der Hauptstadt des Bundesstaates Nuevo León lebt, wird sich die Begegnung ebenfalls ansehen. Allerdings wegen der Zeitverschiebung sechs Stunden später. „Es wird eine große Feier sein, nicht im privaten Rahmen wie in Deutschland üblich. An die 20 Leute werden bestimmt kommen. Darunter auch Partner der Familienmitglieder und Freunde.“ Gesichtsschminke in den Farben der mexikanischen Landesflagge gehört für Fuchs-Almaraz und ihre Familie genauso dazu wie für die Deutschen. Weil das Spiel ein besonderer Anlass ist, wird ihre Familie handgefertigte Sombreros tragen. „Ich habe auch einen, werde ihn aber nicht aufsetzen“, so die 35-Jährige.

Wenn die mexikanische Nationalhymne vor Anpfiff erklingt, wird Fuchs-Almaraz nicht aufstehen und mitsingen. „Da ich ja die einzige Mexikanerin bin, finde ich das dann schon etwas komisch. Dennoch sind mir solche Symbole wichtig, und ich respektiere sie.“

Gedanken, welche Snacks es während des Spiels gibt, hat sie sich bereits gemacht. „Ich werde selbst gemachte Nachos mitbringen, darauf schwarze oder braune Bohnen mit Jalapeños.“ Dazu passe eine Salsa-Sauce aus grünen Tomaten, die leicht pikant schmeckt. „Die Leute in Deutschland glauben, dass wir Mexikaner den ganzen Tag mit einem Sombrero umherlaufen, Tequila trinken, Fiesta halten und nur scharfe Speisen essen. Wenn wir feiern, feiern wir ganz normal – wie die Deutschen auch“, meint sie.

Ganz wichtig ist ihr dann noch, klarzustellen, dass Chili con Carne kein mexikanisches Gericht ist. „Es kommt aus den USA“, betont Pilar Fuchs-Almaraz.

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