Umweltpädagogik Aktion in Meckenheim: 139 Kinder werben für Regenwald-Rettung
Meckenheim · Ein Appell der "Dschungelkinder" beim "Rettet den Regenwald"-Aktionstag: Den Regenwald kann man auch schützen, indem man mehr recyceltes Papier kauft. Noch geht es den Bäumen und Tieren im Regenwald in diesem Theaterstück gut. Die Kinder wollen, dass das auch so bleibt.
Selbstgebackene Plätzchen, selbst hergestellte Limonade, selbst gemalte Bilder: Die Kinder, die bei der Stadtranderholung des Naturschutzbundes (Nabu) in Meckenheim mitgemacht haben, legten sich ins Zeug, um Passanten am Neuen Markt zu Spenden zu animieren. Unterstützt wird damit das Projekt „Ewiger Wald für Kinder“ (siehe Infokasten): Für nur drei Euro könne man zehn Quadratmeter Dschungel in Costa Rica schützen, erklärte Silvia Johna, Leiterin der Ferienfreizeit, die jetzt nach zwei Wochen zu Ende gegangen ist.
Die hatte natürlich nicht vorrangig das Ziel, Spenden einzunehmen: Darum ging es nur beim Aktionstag „Rettet den Regenwald“. Dieses Thema stand in diesem Jahr jedoch im Vordergrund. 139 „Dschungelkinder“ waren seit Ferienbeginn unterwegs, um ihre Kenntnisse rund um den Wald zu erweitern. Auf dem Programm standen eine Waldexkursion in den Kottenforst zum Projekt Zeitenwende ebenso wie eine Radtour durch den Wald bei Meckenheim. Die Kinder erarbeiteten eine Ausstellung zum Thema Regenwald, um laut der Biologin Silvia Johna zu verinnerlichen, „was für eine Schatzkammer der Regenwald ist“. Daneben ging es aber auch mal in den Kletterpark in Brühl.
Kinder leidenschaftlich für den Naturschutz
Am Aktionstag waren die Teilnehmer am Neuen Markt unterwegs, um Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen. Silvia Johna, die die Nabu-Stadtranderholung seit 20 Jahren leitet, konnte sie dafür nur loben: „Ihr habt die Leute so begeistert überzeugt!“ Die Kinder wüssten jetzt Bescheid, nun sei es wichtig, das Wissen weiterzugeben, vor allem an ihre Eltern, die sich zum Abschluss der Ferienfreizeit am Freitag die Ergebnisse anschauen konnten.
„Wir haben gelernt, wie viel Regenwald pro Minute verschwindet“, sagte Rosa (9). „Und“, ergänzte Monty (8), „dass viele Tiere sterben, weil die den Wald abholzen.“ Um dagegen etwas zu tun, müsse man viele neue Bäume pflanzen. Das war auch der Tenor eines kleinen Theaterstücks, das die Kinder in der Einkaufsstraße aufführten: Die Vielfalt des Regenwaldes sei durch Abholzung zugunsten von Rinderfarmen und Soja-Plantagen sowie für die Papierherstellung in Gefahr. Man müsse den Wald und die Tiere schützen und bei den Bauern dort ein Bewusstsein schaffen, dass Wiederaufforstung auch als Maßnahme gegen den Klimawandel geboten ist.
Tierische Hilferufe aus dem Dschungel
Dafür hatten sich die Kinder verkleidet, einige als Bäume, die von anderen mit Spielzeugkettensägen „abgesägt“ wurden. Andere trugen Tierkostüme, Monty etwa war der Pinguin, der vom schmelzenden Südpol den Amazonas hinaufgekommen war, um einen neuen Lebensraum zu suchen. Er wolle darauf aufmerksam machen, „dass wir nicht die Bäume abschneiden“. Tim war ein Brüllaffe, der laut um Hilfe ruft. „Es ist wichtig, dass wir nicht den Müll in den Wald schmeißen“, erklärte der Neunjährige. Und Katharina (8), beim Theaterstück der bunte Dschungelvogel, lag viel daran, den Lebensraum der Tiere zu erhalten. Sie wolle unbedingt mal in den Dschungel, „um den hellroten Ara zu fotografieren“.
Die Kinder hatten auch verinnerlicht, dass Papier wiederverwendet werden kann, und überreichten einen Brief mit der Bitte, in der Meckenheimer Stadtverwaltung mehr Recyclingpapier zu verwenden, an den Ersten Beigeordneten Hans Dieter Wirtz. Der lobte das Engagement der Kinder und stellte fest: „Es gibt keine Welt ohne Zusammenhänge. Auch wir sind vom Regenwald abhängig.“