Interview mit Otto Stangl „Natürlich spielt die Geselligkeit eine Rolle“

Meckenheim · Otto Stangl ist Gastwirt in Meckenheim und begeisterter Kegler. Im Interview spricht der Vorsitzende der „Vereinigung Meckenheim Kegelstadtmeisterschaft“ über die gerade ausgetragene Stadtmeisterschaft, den Keglerball und den Sport mit der Kugel im Allgemeinen.

 Wirt Otto Stangl hat zwei Kegelbahnen in seiner Gaststätte „Zum Fässchen“ in Meckenheim.

Wirt Otto Stangl hat zwei Kegelbahnen in seiner Gaststätte „Zum Fässchen“ in Meckenheim.

Foto: Axel Vogel

Herr Stangl, die diesjährige Stadtmeisterschaften liegen gerade hinter Ihnen. War es ein spannender Wettkampf?

Otto Stangl: Oh ja, sehr, wir mussten sogar ein Stechen um den zweiten und dritten Platz austragen. Allerdings möchte ich die Sieger noch nicht verraten. Die werden erst im Rahmen des Keglerballs bekanntgegeben und von Vizebürgermeisterin Heidi Wiens geehrt. In diesem Jahr haben wir uns erstmalig dazu entschieden, auf Pokale zu verzichten und Medaillen an alle Mitglieder der Siegerclubs zu überreichen.

Wie viele Teilnehmer gab es?

Stangl: Etwa 250 Teilnehmer aus 31 Clubs aus Meckenheim und der Umgebung. Eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass im Jahr 2014 nur 22 Clubs dabei waren. Schon im Vorjahr hatten wir 31 Teilnehmer-Clubs bei den Stadtmeisterschaften. Sechs von ihnen konnten beim diesjährigen Termin nicht dabei sein, insofern bedeuten die 31 Kegelclubs in diesem Jahr sogar nochmal eine Steigerung.

1960 wurde die erste Meckenheimer Kegelstadtmeisterschaft ausgetragen. Wie kam es dazu?

Stangl: Auf Initiative des Lüftelberger Kegelclubs „Grand Prix“ wurde zunächst eine „Amtsmeisterschaft der Jungkegler“ ausgetragen. Der erste Wettkampf fand wegen der Chancengleichheit auf neutralem Boden im Restaurant „Zur Tomburg in Wormersdorf“ statt. Später rotierten die Veranstaltungsorte. In guten Jahren nahmen bis zu 50 Clubs teil.

Wie sind Sie selbst zum Kegeln gekommen?

Stangl: 1993 im August habe ich als Wirt die Traditionsgaststätte „Zum Fässchen“ in Meckenheim übernommen. Wenige Wochen später fand der Keglerball statt. Bei dieser Gelegenheit haben mich die Kegler überzeugt, selbst die Kugel zu werfen. Am gleichen Abend habe ich bei der Tombola übrigens den Hauptpreis gewonnen, ein Fahrrad. Seit 23 Jahren bin ich nun also Mitglied von „Alles wackelt“, einem der ältesten Clubs in Meckenheim.

„Alles wackelt“, „Jönne könne“, „Radaubröder“ oder „Schwamm dröber“ – aus den Namen der hiesigen Clubs könnte man schließen, dass die Kegler es nicht allzu ernst nehmen mit dem sportlichen Erfolg...

Stangl: Wir sind Hobby-Clubs. Natürlich spielt die Geselligkeit eine große Rolle. Im Club wachsen Freundschaften. In die Kegelkasse fließen Beiträge und Strafgelder, zum Beispiel fürs Zuspätkommen oder In-die-Kalle-werfen. Daraus werden gemeinsame Unternehmungen finanziert. Aber trotzdem gehört sportlicher Ehrgeiz dazu. Wenn man den Kopf frei hat, trifft man besser. Ich kenne Kegler, die so präzise werfen, dass sie den Lauf der Kugel genau bestimmen können. Die Routine ist entscheidend. Bei unseren Meisterschaften geben wir Bilder vor, die abgeräumt werden müssen.

Wo kegeln die Clubs denn normalerweise?

Stangl: Viele kegeln bei uns im Fässchen. Die beiden Bahnen werden gut frequentiert und sind eigentlich immer ausgebucht. Aber auch in Krümmel's Restaurant, in der Alten Post in Altendorf-Ersdorf und in Wachtberg gibt es Kegelbahnen.

Wie schaut es mit dem Kegler-Nachwuchs aus?

Stangl: Das ist tatsächlich ein Problem. Innerhalb der Clubs versuchen die Mitglieder im Bekannten- und Verwandtenkreis Nachwuchs zu gewinnen. Neue Clubs dagegen gibt es kaum noch. Die jungen Leute gehen zwar gerne kegeln, aber eher spontan und nicht regelmäßig.

Und wie sieht die Beteiligung an der Vereinigung Stadtmeisterschaften aus?

Stangl: Unser jetziger Vorstand besteht neben mir noch aus Kassenwartin Ilona Grodde, Beisitzerin Heidi Nardzinski und Kassenprüferin Anges May. Wir hoffen, dass sich bei der bevorstehenden Mitgliederversammlung am 29. November noch einige für die Mitarbeit im Vorstand begeistern lassen.

Der Keglerball, der heute Abend im Schützenhaus stattfindet, ist eine offene Veranstaltung – was erwartet die Gäste?

Stangl: Wir haben ein tolles Programm vorbereitet. Besonders freuen wir uns, dass wir neben den in der Region bekannten Musikern Mick Ginster und Matthias Lesch als „M&M“ auch den hochkarätigen Hamburger Rock'n'Roll-Musiker Geff Harrison gewinnen konnten. Eine Menge toller Preise gibt es bei der Tombola zu gewinnen, die von Meckenheimer Geschäftsleuten gespendet wurden. Natürlich werden die Sieger der Kegelstadtmeisterschaft gekürt, außerdem langjährige Teilnehmer geehrt, darunter die „Radaubröder“, die zum 45. Mal bei der Stadtmeisterschaft mitgemacht haben. Die Bewirtung liegt in der Hand der Prinzengarde Meckenheim. Durch die Veranstaltung führt Peter Klee.

Der Keglerball findet am Samstag, 22. Oktober, ab 19 Uhr in der Schützenhalle Meckenheim, Schützenstraße, statt. Der Eintritt kostet 2,50 Euro

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