Diebstahl von Luxusautos in Meckenheim Navis und Airbags im Visier

MECKENHEIM · Sie benötigen nur Sekunden für ihr umtriebiges Werk: Gezielt suchen sich Diebe hochwertige Autos aus, um in Blitzesschnelle fest eingebaute Navigationsgeräte, Airbags oder gar die gesamten Lenkräder samt Airbags zu stehlen.

Regelmäßig suchen technisch versierte Langfinger gezielt Wohngebiete auf, um in einer Nacht gleich mehrere Luxusfahrzeuge aufzubrechen. Zumeist geht es ihnen nicht darum, das gesamte Auto zu entwenden, sondern nur die teuren Technikextras. So zuletzt Ende Januar auch in Meckenheim.

Da machten sich Unbekannte an vier Mercedes-Fahrzeugen zu schaffen, die nachts an der Julius-Leber-Straße sowie am Bonhoefferweg abgestellt waren und stahlen dort die Fahrerairbags. In derselben Nacht entwendeten Diebe eine Gelbörse aus einem Auto, das an der Schützenstraße stand sowie ein mobiles Navigationsgerät aus einem Wagen am Amselweg.

Die Polizei registriert, dass die Täter "wellenartig" unterwegs sind. Heißt: Sie machen sich in einer Nacht in einem Viertel zu schaffen und kehren Monate später wieder. Für die Ermittler lässt dies nur den Schluss zu, dass es sich bei den Tätern um spezialisierte, überregional agierende und somit reisende Banden handelt. "Meist suchen sich die Diebe ruhige Wohnstraßen oder auch Autohäuser aus", berichtet Daniela Lindemann, Pressesprecherin der Bonner Polizei.

Bereits Mitte Januar hatten Unbekannte auf ähnliche Weise am Meckenheimer Baumschulenweg, an der Straße Im Siebenswinkel, an der Kirchfeldstraße und an der Klosterstraße Airbags und Navis im Visier. Mitte Mai vergangenen Jahres waren sie am Baumschulenweg, am Küferring, an der Bonner Straße und an der Josef-Kreuser-Straße auf das gleiche Diebesgut aus, Ende November 2012 ebenfalls am Küferweg und der Josef-Kreuser-Straße.

Da die Täter schnell und gründlich vorgehen und dabei kaum Spuren hinterlassen, ist die Aufklärungsquote dieser Taten gering: Nur in 10,2 Prozent der Diebstähle "aus und an Fahrzeugen" konnte die Polizei im Jahr 2013 Tatverdächtige ermitteln, 2012 war die Aufklärungsquote mit 8,8 Prozent noch geringer.

Die aktuellen Zahlen für 2014 liegen noch nicht dafür. Zugenommen, so Lindemann, habe die Zahl der Autoaufbrüche in der Region in den vergangenen Jahren aber nicht - im Gegenteil. Von 4054 Diebstählen im Jahr 2012 sankt sie 2013 auf 3319. "Das ist der niedrigste Stand seit 14 Jahren", sagt Lindemann. Fürs Jahr 2014 setze sich dieser Trend fort.

Wer sich vor Autoaufbrüchen schützen will, sollte "keine Tatanreize im Auto lassen", wie Lindemann sagt. Neben Navis und Airbags seien das Geldbörsen, Taschen, Jacken oder hochwertige Brillen. Autos sollten an einem möglichst hell beleuchteten Platz abgestellt werden. Und: Wer verdächtige Beobachtungen macht, etwa wenn jemand im Dunkeln ein Auto mit einer Taschenlampe ableuchtet, sollte sich nicht scheuen, den Notruf der Polizei unter Tel. 110 anzurufen.

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