Kreisfeuerwehrverband in Meckenheim Neue Feuerwehrzentrale für Rhein-Sieg-Kreis geplant
Meckenheim · Der Kreisfeuerwehrverband hat zu "Feuerwehr im Gespräch" geladen. Im Mittelpunkt der Debatten standen der Großbrand in Siegburg und Pläne für eine neue Feuerwehrzentrale im Rhein-Sieg-Kreis.
Zum dritten Mal hatte jetzt der Kreisfeuerwehrverband zu „Feuerwehr im Gespräch“ geladen. Jürgen Mathies, Staatssekretär im NRW-Innenministerium, Landrat Sebastian Schuster, der Meckenheimer Beigeordnete Holger Jung, die Bürgermeister oder ihre Vertreter aus den Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises und viele weitere Personen aus Verwaltung und Politik hatten sich zusammen mit rund 200 Feuerwehrleuten in der Jungholzhalle versammelt. Den Fragen von Ralf Rohrmoser von Glasow stellten sich in einer ersten Talkrunde unter anderem Staatsekretär Mathies, Landrat Schuster, der Siegburger Bürgermeister Franz Huhn und Michael Grabowski, einer der Männer der ersten Stunde beim Großbrand in Siegburg.
Grabowski, selbst bisher kein freiwilliger Feuerwehrmann, betreibt ein kleines Unternehmen in der Nachbarschaft des Brandes. Er kam gerade dort an, als die ersten Flammen züngelten. So etwas sei vorher für ihn unvorstellbar gewesen, berichtete er. „Innerhalb von Minuten hatten die Flammen vier Gleise übersprungen.“ Beeindruckt hörten die Mitstreiter und die Vertreter der Politik, was in einem solchen Moment oft in Menschen passiert. „Man denkt nicht mehr, man tut es einfach nur“, sagte Grabowski. Geistesgegenwärtig hatte er erst die Fahrzeuge von der Feuerfront weggesetzt und dann den Gartenschlauch geholt.
Es war kaum genug Wasser, aber immerhin ein bisschen, so dass er wenigstens etwas löschen konnte. Schließlich sei einer der Feuerwehrleute gekommen, habe ihm den Gartenschlauch abgenommen und ein C-Rohr mit den Worten „Hier, nimm mal was Anständiges“ in die Hand gedrückt. Staatsekretär Mathies übermittelte den „Dank der Landesregierung, dass es möglich war, Menschen zu retten und die Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor den Flammen zu bewahren.“
Neues Feuerwehrzentrum für die Region
In der zweiten Runde berichtete Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg über den Sachstand zum geplanten Feuerwehrzentrum in der Mitte des Rhein-Sieg-Kreises. „Es wird aussehen wie eine etwas größere Feuerwache“, sagte Engstenberg. Das Gefahrenabwehrzentrum, ein 17,5-Millionen-Euro-Projekt, befürwortet auch Löschgruppenführer Markus von Wirtz aus Wachtberg. „Übergeordnete Ausbildungen sind für Einzelkommunen oft nicht zu stemmen“, erklärte er. Ein Zentrales Ausbildungszentrum sei ein geeigneter Ort, an dem man diese Ausbildungsgänge für den gesamten Rhein-Sieg-Kreis durchführen könne. Zudem könne nicht jede Stadt oder Kommune selten gebrauchte, aber im Falle des Falles sehr wichtige Ausrüstung selbst anschaffen.
So hätte eine Sandsackfüllmaschine 2016 bei der Flut in Wachtberg sicher helfen können. Weil die aber sehr teuer sei und selten gebraucht werde, sei kaum eine Feuerwehr damit ausgerüstet.