Jugendarbeit in Swisttal Neue „Gummihütte“ für den Jugendtreff in Heimerzheim

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Am Freitag wird der Jugendtreff in Heimerzheim offiziell eingeweiht. Viele Jugendliche helfen beim Bau mit.

 Jugendliche bauen die neue Hütte an der Viehtrift in Heimerzheim.

Jugendliche bauen die neue Hütte an der Viehtrift in Heimerzheim.

Foto: Saxler-Schmidt

Trittsicher läuft Eduard über die Holzbalken, um unter Anleitung von Bernhard Hiesinger die Nägel für den nächsten Balken der Giebeldachkonstruktion einzuschlagen. Exakt im Zeitplan liegt der Bau der neuen „Gummihütte“ – dem künftigen Jugendtreff in Heimerzheim – an der Heimerzheimer Viehtrift, stellt Hiesinger zufrieden fest. Der Diplom-Ingenieur ist Planer, Statiker, Bauleiter, Polier und Lehrlingsausbilder des Projekts, wie er selbst augenzwinkernd sagt.

Denn für die vielen jugendlichen Bauhelfer wie an diesem Tag den 17-jährigen Eduard, den gleichaltrigen Fynn und den 18-jährigen Thomas bringt das Projekt so ganz nebenbei auch erste berufspraktische Erfahrungen, wie in der aktuellen Bauphase die klassische Zimmermannsarbeit beim Aufschlag der Holzbalken der Dachkonstruktion.

Die fünf mal fünf Meter große massive Hütte aus Holz soll Platz für 20 bis 30 Personen bieten. Im Innenraum sollen ein großer Tisch und Bänke fest installiert werden. Im Außenbereich in einiger Entfernung von der Hütte sind bereits ein Grill gebaut und ein Kanalrohrring für eine Feuerstelle gelegt. Eine Graffitiwand soll ebenso zur Verfügung stehen wie eine biologische Toilette.

Partizipationsprojekt für Jugendliche

In den Osterferien waren unter Mitarbeit der Jugendlichen in der ersten Bauphase die Arbeiten an Fundamenten, Bodenplatte und Pflaster erledigt worden, in der zweiten Bauphase wurde der Sockel gemauert und dann startete der Aufbau der Holzkonstruktion. Das Abbinden und Herrichten des Holzes hatte zuvor die Heimerzheimer Zimmerei Luppus übernommen.

„Die Jugendlichen langen hin und haben ihren Spaß. Sie sind dankbar, dass sie auch sagen können, hier etwas gelernt zu haben“, sagte Hiesinger. Für Jugendpfleger Jan Viell ist es „ein sau-cooles Partizipationsprojekt, bei dem Jugendliche mitwirken bei Planung und Schaffung eines Treffs für sich selbst“. Auch Lars Wiesner von der Offenen Tür der Katholischen Jugendagentur, die koordiniert habe, wer von den Jugendlichen wann mithilft und für Verpflegung sorgt, zog eine positive Zwischenbilanz: „Es läuft echt gut. Auch dass die Jugendlichen tatsächlich in den Sommerferien mitbauen. Wenn der Chef Hiesinger sagt, dass es schon morgens um 9 Uhr losgeht, sind sie da.“ Eduard, Fynn und Thomas freuen sich über jeden Fortschritt des Gummihütten-Projekts, der ihnen schließlich „endlich wieder eine Überdachung“ bringen wird.

Am elften August wird die Hütte eingeweiht

Im April war der Bau der Schutzhütte unter tatkräftiger Mitarbeit von Jugendlichen und Bundespolizisten als Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Swisttal in Kooperation mit dem Gemeindesportverband Swisttal, der Katholischen Jugendagentur Bonn (KJA), dem Jugendhilfezentrum für Alfter, Swisttal und Wachtberg und dem Kinder- und Jugendring (KJR) gestartet. Bereits eineinhalb Jahre zuvor hatten die Jugendlichen im ersten Swisttaler Jugendforum im Oktober 2015 in Ollheim den Wunsch nach einem Treffpunkt am Bolzplatz Viehtrift geäußert.

Dort hatte bereits aus den Kindertagen des KJR eine Schutzhütte gestanden, die auch mehrfach in Gemeinschaftsarbeit wieder hergerichtet worden war. Nachdem die benachbarte evangelische Kindertagesstätte erweitert werden musste, wurde das Gelände mitsamt Hütte in das Kita-Außengelände einbezogen.

Auch die evangelische Kirche setzte sich gleich für einen Ersatz für die Jugendlichen ein. Im November 2016 dann wurden beim zweiten Swisttaler Jugendforum die Ideen und Wünsche der Jugendlichen zur Gestaltung der Hütte und der Außenfläche aufgenommen. In die Steuerungsgruppe für das Projekt brachten sich die Jugendlichen ebenfalls ein. Um die Akzeptanz bei den Anwohnern zu erreichen, hatten die Jugendlichen ihnen das Projekt Ende Januar vorgestellt.

Am Freitag, 11. August, um 11 Uhr wird die „Gummihütte“ offiziell eingeweiht.

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