Asylbewerber in Meckenheim Neue Zuweisungen erst ab April erwartet

MECKENHEIM · Für die Unterbringung von Flüchtlingen hat die Stadt Meckenheim noch Kapazitäten. Wann die Fronhofhalle wieder für den Sport freigegeben wird, steht noch nicht fest. Die Entscheidung soll im Januar fallen.

 Fast fertiggestellt ist der Neubau der Flüchtlingsunterkunft am Siebengebirgsring.

Fast fertiggestellt ist der Neubau der Flüchtlingsunterkunft am Siebengebirgsring.

Foto: Roland Kohls

Relativ stabil sei die Situation der geflüchteten Menschen in Meckenheim im Jahr 2016 gewesen. Das hat der Flüchtlingskoordinator der Stadt, Joachim Neienhuis-Wibel, vor dem Ausschuss für Soziales, Familie, Demografie und Integration berichtet.

Eine neue Situation für die Verwaltung ergebe sich daraus, dass bereits einige Flüchtlinge anerkannt und nun in die Zuständigkeit des Jobcenters gewechselt seien. Dadurch, dass sie meistens jedoch keine eigene Wohnung hätten, sei die Stadt nach wie vor für ihre Unterbringung verantwortlich. Ende 2015 seien 421 Flüchtlinge in Meckenheim gewesen. Derzeit sind es 324 aus 31 Herkunftsländern. Der Großteil von ihnen stammt aus Syrien (81), Afghanistan (44), Albanien (30) und dem Irak (28). Die Registrierung sei abgeschlossen.

113 der Flüchtlinge sind unter 18 Jahre, 33 sogar unter sechs Jahre alt. Die Termine für die Antragsstellung hätten stattgefunden oder seien angesetzt. Jedoch können die Verfahren noch monatelang dauern, sagte Neienhuis-Wibel. Ab April 2017 rechne die Stadt wieder mit Zuweisungen.

Für weiteren Zuwachs werde der Familiennachzug von bereits anerkannten Asylanten sorgen, prognostizierte er. Im Jahr 2016 habe es 39 Neuzugänge durch Zuweisung oder Geburt gegeben. 136 Abgänge verzeichne die Statistik. Kein Flüchtling sei abgeschoben worden. 23 Menschen seien freiwillig ausgereist. 37 seien nicht mehr in Meckenheim und somit durch das Ausländeramt statistisch bereinigt worden. Vier Flüchtlinge haben die Gebietskörperschaft gewechselt. 72 seien nach ihrer Anerkennung in die Zuständigkeit des Jobcenters gewechselt. Dementsprechend sei die Zahl der Obdachlosen in Meckenheim von bislang 17 auf 69 gestiegen.

„Wir betreuen 393 Menschen und hatten 2016 460 Fälle zu bearbeiten“, sagte Neienhuis-Wibel. Zur Unterbringung seien insgesamt etwa 40 Wohnungen im Stadtgebiet angemietet worden. Wegen der hohen Beanspruchung befinden sich einige der Häuser am Siebengebirgsring in schlechtem Zustand, 18 Betten wurden gesperrt. In vier Häusern stehen jeweils sechs Betten für Obdachlose zur Verfügung, wovon insgesamt 16 belegt und acht verfügbar sind. Insgesamt 36 Betten in den Unterkünften am Siebengebirgsring stehen für Flüchtlinge zur Verfügung.

In den neuen Unterkünften auf der Werferwiese leben zurzeit 81 Asylbewerber, sechs obdachlose Asylanten und eine obdachlose Frau. 32 Plätze sind frei. In der Pater-Müller-Straße in Ersdorf sind 40 der 60 Plätze belegt. In der Gartenstraße in Lüftelberg wohnen zurzeit 20 Personen in einem Mehrfamilienhaus. In der Fronhofhalle sind seit einigen Wochen keine Flüchtlinge mehr untergebracht. Um die Halle wieder für den Sport nutzen zu können, sei es hier jedoch mit einer Grundreinigung nicht getan. Wann die Halle wieder freigegeben wird, stehe noch nicht fest, erklärte der Erste Beigeordnete Holger Jung, stellte eine Entscheidung jedoch für Januar in Aussicht.

Auch der Neubau der Meckenheimer Entwicklungs- und Wohnungsgesellschaft mbH am Siebengebirgsring solle weiter für die Belegung mit Flüchtlingen zur Verfügung stehen. „Das Gebäude ist fertig“, so Jung. Der Merler Saal stehe „nur noch theoretisch“ auf der Liste der möglichen Unterkünfte für Flüchtlinge und solle nicht belegt werden.

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