Die erste Liebe siegte Neuer Kantor für Kirchengemeinde in Meckenheim

Meckenheim · Maximilian Friedrich ist der neue Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim. Der 26-Jährige zeigt am Sonntag, 9. Dezember, 11.15 Uhr mit einem Bach-Kantatengottesdienst in der Friedenskirche, was musikalisch in ihm steckt.

 Mithilfe der Musik möchte er den christlichen Glauben vermitteln: Maximilian Friedrich an der Orgel.

Mithilfe der Musik möchte er den christlichen Glauben vermitteln: Maximilian Friedrich an der Orgel.

Foto: Axel Vogel

Seit September ist Maximilian Friedrich Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim. Für den 26-jährigen – er wurde in Hamburg geboren und ist in Schwerin aufgewachsen – ist es schon die zweite Stelle nach seinem Studium der Kirchenmusik an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. In die Apfelstadt ziehen wird der junge Gemeindemitarbeiter jedoch nicht, sondern weiter jeden Abend nach Aachen pendeln. Denn dort arbeitet seine Frau als Kirchenmusikerin in einer katholischen Gemeinde.

Den Schwerpunkt seiner Ausbildung – die Chorleitung - kann Friedrich bei seiner neuen Tätigkeit bestens einbringen.Wenn der junge Kantor von den ersten Wochen in Meckenheim erzählt, strahlt er vor Zufriedenheit. Die Arbeit ist umfangreich und vielfältig. Und genau das gefällt ihm ausnehmend gut. „Dass ich die Stelle bekommen habe, war einfach toll. Meckenheim mit seinen drei Gemeinden bietet so viele unterschiedliche Aufgabenbereiche, dass es immer wieder aufregend ist, sich Neues zu überlegen und auf den Weg zu bringen“, stellt der junge Organist zufrieden fest.

Die Gottesdienste an den ersten beiden Adventssonntagen nutzte Friedrich, um sich musikalisch mit verschiedenen Ensembles den Gläubigen vorzustellen. War es am ersten Advent der Gospelchor „Cross Songs“ samt einer Bamd mit befreundeten Musikerkollegen des neuen Kantors, so zeigen die Sänger der Kantorei am Sonntag, 9. Dezember, 11.15 Uhr, mit der neu einstudierten Bach-Kantate „Nun komme des Heiden Heiland“ ihr Können.

Friedrich hat sich vorgenommen, themenbezogene Gottesdienste musikalisch moderner zu gestalten. „Damit hoffen wir, wieder mehr junge Leute in die Kirche zu locken.“

Schon früh hat sich Friedrich für die Musik begeistert. Ab seinem fünften Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht, mit 14 Jahren entdeckte er die Vielfalt des Orgelspiels. Der Besuch des Musikgymnasiums von der neunten Klasse bis zum Abitur hat seine musikalische Entwicklung geprägt.

Als Mitglied des Schulchores nahm Maximilian Friedrich erfolgreich an nationalen und internationalen Wettbewerben teil. 2009 wurde er mit seinem Orgelsolo dritter Preisträger beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Friedrich studierte nach dem Zivildienst dennoch zunächst einmal Wirtschaftsingenieurwissenschaften, „weil ich nicht wusste, ob ich mit einem Studium der Musik einen Job finden werde. Dann siegte aber doch meine erste Liebe. Und ich entschied mich, Kirchenmusik zu studieren. Denn diese Arbeit ist vielschichtig und dadurch auch spannend.“ Seine neuen musikalischen Ideen tragen Pfarrer und Gläubige mit. So hat er schon einmal den Namen des bisherigen „Kammermusikabends“ in „Musik in der Friedenskirche“ umbenannt, um unter dem neuen Titel Veranstaltungen der verschiedensten Genres anzubieten. Ob „Orgelvesper in der Passionszeit“, ein Auftritt des Kammerchores mit einem Requiem des zeitgenössischen Komponisten John Rutter oder Mozarts „c-Moll-Messe“ – für das kommende Jahr laufen schon die ersten Projektplanungen.

Der Fokus seiner Arbeit liegt auf der Kinder- und Jugendarbeit und dem Aufbau von Kinder- und Jugendchören. Mit der Inszenierung eines Kindermusicals hofft der musikalische Leiter der Gemeinde auf Interesse bei Vier- bis Zwölfjährigen zu stoßen. Die Aufführung des Stücks „Die Geisterstunde auf Schloss Eulenstein“ von Peter Schindler steht schon fest: Es wird am 25. Mai 2019 sein. Um künftige Darsteller wird in den Grundschulen noch vor Weihnachten geworben.

„Vielleicht kommen einige Kinder, die im Musical mitmachen, dann auch in den Kinderchor. Denn aus diesem soll irgendwann einmal der Jugendchor entstehen, mit dem wir dann auch Werke klassischer und zeitgenössische Komponisten einstudieren können“, erläutert Friedrich seine Pläne für die Zukunft.

Chorarbeit bedeutet für Friedrich nicht nur gemeinsames Singen mit Kindern und Jugendlichen. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, mithilfe der Musik jungen Menschen den christlichen Glauben zu vermitteln.

Denn er selbst stammt aus einem gläubigen evangelischen Elternhaus, beide Eltern waren in ihrer Schweriner Gemeinde aktiv. Eine Erfahrung, die Friedrich weitergeben möchte.

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