Unternehmen bestätigt Gerüchte Postbank-Filiale am Neuen Markt in Meckenheim schließt

Meckenheim · Bis Ende 2023 wird die Postbank-Filiale am Markeeweg in Meckenheim geschlossen. Warum das Unternehmen diesen Schritt geht und welche Alternativen Kunden für Bank- und Postdienstleistungen haben.

Die Postbank-Filiale am Neuen Markt soll bis Ende 2023 geschlossen werden. Für die Postdienstleistungen wird jetzt nach einem neuen Partner im Einzelhandel gesucht.

Die Postbank-Filiale am Neuen Markt soll bis Ende 2023 geschlossen werden. Für die Postdienstleistungen wird jetzt nach einem neuen Partner im Einzelhandel gesucht.

Foto: Petra Reuter

Die Schließung ist nur noch eine Frage der Zeit: Die Postbank wird sich mit ihrer Filiale am Markeeweg 10 aus Meckenheim zurückziehen. Diesbezügliche Gerüchte hat ein Sprecher des Unternehmens jetzt auf GA-Anfrage bestätigt. Ein genauer Termin stehe bislang nicht fest, klar sei aber, dass der Standort im Laufe des Jahres 2023 aufgegeben werde.

Als Hauptgrund nennt die Postbank verändertes Kundenverhalten: „Wir stellen fest, dass unsere Online-Angebote zunehmend stärker genutzt werden und zwar über alle Altersgruppen hinweg.“ Dieser Trend habe sich seit Beginn der Corona-Pandemie nochmals verstärkt und betreffe die alltägliche Kontonutzung ebenso wie etwa den Abschluss von Krediten. Auch die Möglichkeit, Beratungsgespräche digital zu führen, würden Kunden zunehmend annehmen. Umgekehrt sinke die Nachfrage nach Dienstleistungen, die vor Ort in Filialen angeboten werden. Als Konsequenz setze die Postbank aus Gründen der Wirtschaftlichkeit auf andere Vertriebskanäle.

Post sucht neuen Vertriebspartner in Meckenheim

Zumindest die Post- und Paketdienstleistungen, die das Unternehmen in Kooperation mit der Deutsche Post DHL Group in Meckenheim erbringt, sollen nicht ersatzlos entfallen, erklärt der Postbank-Sprecher. Zu diesem Zwecke werde derzeit im Bereich Neuer Markt nach einem Betrieb gesucht, der das Postgeschäft übernimmt. Die nächste Postfiliale im Einzelhandel befindet sich an der Hauptstraße, Kooperationspartner ist dort die Löwen-Apotheke. Mit dieser Alternative wollen sich Post und Postbank offenbar nicht begnügen. „Um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen, werden wir unsere Filiale erst schließen, wenn dieser Partner gefunden ist“, verspricht letztere.

„Seien Sie versichert, dass wir die Entscheidung, eine Filiale zu schließen, nicht leichtfertig treffen. Wir schließen eine Filiale nur dann, wenn sie sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben lässt“, erklärt der Postbank-Sprecher weiter. Kundinnen und Kunden würden per Aushang und persönlichem Anschreiben rechtzeitig informiert, sobald der Schließungstermin feststehe. Auch auf bestehende Alternativen will das Unternehmen auf diesem Wege aufmerksam machen. Wer eine vollwertige Postbankfiliale sucht, wird nach der Schließung der Filiale am Neuen Markt in Meckenheim nicht mehr fündig werden und müsste dafür entweder nach Rheinbach (Pützstraße 7-9) oder nach Bonn (Reichsstraße 46) fahren.

Bargeld bekommen Postbankkunden auch anderswo

Kostenlos Geld an SB-Automaten abheben können Postbankkunden innerhalb der Cash Group, zu der neben der Deutschen Bank, von der die Postbank eine Zweigniederlassung ist, die Commerzbank, die HypoVereinsbank und deren Tochterunternehmen zählen. Auch an Shell-Tankstellen erhalten Inhaber eines Postbank-Kontos kostenlos Bargeld. Darüber hinaus bieten die meisten Supermärkte, Discounter und viele Drogerien inzwischen an, im Rahmen des sogenannten Cashback-Verfahrens bis zu 200 Euro Bargeld vom eigenen Konto abzuheben. Als nächstgelegene Anbieter nennt die Postbank im Bereich Neuer Markt den Penny-Markt am Baumschulenweg, Netto und Aldi an der Bahnhofstraße sowie Lidl am Hermann-Ehlers-Weg.

Die Mitarbeitenden der Filiale am Markeeweg sollen keine betriebsbedingten Kündigungen bekommen. „Die durch die Schließung (…) entfallenden Stellen werden sozialverträglich im Rahmen bestehender betrieblicher Vereinbarungen abgebaut“, merkt das Unternehmen dazu an. Die Postbank hatte Ende 2021 angekündigt, den Rückbau des eigenen Filialnetzes zu beschleunigen und bis Ende 2023 bundesweit rund 200 Standorte zu schließen. Von den ursprünglich mehr als 1000 Filialen sind derzeit nach Unternehmensangaben noch rund 650 in Betrieb, Ende dieses Jahres werden es planmäßig nur noch 550 sein.

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