Swisttal, Rheinbach und Meckenheim NRW-Ministerin sagt Flutopfern schnelle finanzielle Hilfe zu

Rhein-Sieg-Kreis · Ina Scharrenbach informierte sich in Rheinbach, Meckenheim und Swisttal über Fortschritte beim Wiederaufbau nach der Flut. Dabei sagte sie schnelle finanzielle Hilfe zu.

 Ministerin Ina Scharrenbach (Mitte, neben Bürgermeister Holger Jung) informiert sich in der Meckenheimer Schützenhalle über die durch die Flut entstandenen Schäden. Schießmeister Michael Hilbig (rote Jacke) gibt Erläuterungen.

Ministerin Ina Scharrenbach (Mitte, neben Bürgermeister Holger Jung) informiert sich in der Meckenheimer Schützenhalle über die durch die Flut entstandenen Schäden. Schießmeister Michael Hilbig (rote Jacke) gibt Erläuterungen.

Foto: Axel Vogel

Wie steht es nach der Flutkatastrophe Mitte Juli um den Wiederaufbau in den Überflutungsgebieten in der Voreifel? Diese Frage trieb am Samstag Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, um. Sie nahm sich einige Stunden Zeit, um die drei besonders betroffenen Kommunen im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis zu besuchen: Zunächst Swisttal, dann Rheinbach und zuletzt Meckenheim.

In Heimerzheim informierte sich die Ministern am frühen Nachmittag unter anderem beim Helferkoordinationsteam. „Es war ein sehr guter Austausch“, lautete das Fazit des Ehrenamtlers Tobias Leuning. „Wir haben ihr die besonderen Probleme Heimerzheims mit seiner nahezu komplett zerstörten Infrastruktur von Gastronomie bis zu den Geschäften geschildert und die Sorgen, dass der Heimerzheim Ortskern nicht wieder so lebendig wird, wie er war."

Hilfsangebot von DRK und Maltesern

Auch in Rheinbach führte Ina Scharrenbach, die vom Ersten Beigeordneten der Stadt, Raffael Knauber, begleitet wurde, der Weg in das erst jüngst eingerichtete Fluthilfebüro von Maltesern und DRK an der Hauptstraße. Mit dabei waren auch die Landtagsabgeordneten Oliver Krauß und Jörg Freynick sowie Ulla Thiel, Leiterin des Stabes für Wiederaufbau des Rhein-Sieg-Kreises. Seit November hilft hier Büroleiterin Elke Friedrich von den Maltesern mit ihrem Team Flutopfern etwa bei der Beantragung der Wiederaufbauhilfen.

„Können Sie alle erreichen?“, wollte die Ministerin wissen. „Wir können nicht alle erreichen“, gab Friedrich zu. Gleichwohl sei die zentrale Lage des Fluthilfebüros ein großer Vorteil: „Zum Beispiel war eine 83-jährige Frau hier, die mir ganz stolz erklärte: Ich bin jetzt ohne meine Tochter hier.“ Zusammen habe man dann einen Antrag auf Fluthilfe ausgefüllt: „Die Seniorin war überglücklich.“ Solche Personen hätte man anders wohl nicht erreicht, glaubt Friedrich. Zudem verschaffe das Büro im Herzen der Stadt der Vor-Ort-Beratungsstelle des Rhein-Sieg-Kreises in Sachen Wiederaufbauhilfe im Gründer- und Technologiezentrum an der Marie-Curie-Straße spürbaren Zulauf, bekräftigte Ulla Thiel.

Elf Millionen Schadenssumme in Meckenheim

Etwa anderthalb Stunden später saß Ina Scharrenbach dann in der Einsatzzentrale der Meckenheimer Feuerwehr. Dort verschafften Bürgermeister Holger Jung mit seiner Verwaltungsspitze sowie die Wehrführung der Meckenheiner Feuerwehr der Ministerin einen Überblick über die Lage unmittelbar während der Katastrophe und über die derzeitige Situation.

Anhand einer markierten Karte machte Jung die kritischen Punkte in der Ortslage Altendorf-Ersdorf und der Meckenheimer Altstadt entlang der Swist lokalisierbar sowie die Flutfolgen mittels einer Beamerpräsentation anschaulich. Geschätzte Schadenssumme an der städtischen Infrastruktur: alles zusammen elf Millionen Euro, so der Bürgermeister.

40 Millionen Euro in der Bewilligung

Ein großer Batzen, konkret rund vier Millionen Euro, so Andreas Satzer vom städtischen Gebäudemanagement, entfallen dabei allein auf die Sanierung der katholischen und der evangelischen Grundschule in Meckenheim, bei letztgenannter ist jetzt auch noch das Dach undicht. Von den Schäden etwa in der Turnhalle, machte sich Ministerin Scharrenbach bei einem Rundgang selbst einen Eindruck.

„Derzeit sind rund 40 Millionen Euro in der Bewilligung“, spendete Scharrenbach Flutopfern grundsätzlich Mut. Der nächste Schwung an Bewilligungen solle zur Jahreswende erfolgen, wobei Bürgermeister Jung sich Bescheide noch vor Weihnachten wünschen würde. Auf jeden Fall lobte er die Ministerin und die „kurzen Wege" zur Landesregierung.

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