Baumpatenschaften Obsthof Rönn bietet Äpfel aus "eigener" Ernte an

MECKENHEIM-ERSDORF · Die eigenen Äpfel am Baum wachsen sehen und im Herbst selbst Hand anlegen und Frucht für Frucht pflücken - dafür braucht es längst keinen eigenen Garten mehr: Seit etwa acht Jahren bietet der Obsthof Rönn in Ersdorf Patenschaften für Apfelbäume auf seinen Plantagen an. 160 waren es allein im vergangenen Jahr.

 Das Schild macht's deutlich: Dieser Apfelbaum hat einen eigenen Paten.

Das Schild macht's deutlich: Dieser Apfelbaum hat einen eigenen Paten.

Foto: GA

Der Hintergrund: "Wir wollen den Menschen den Obstbau wieder näherbringen", sagt Monika Rönn, die sich um die Patenschaften kümmert. "Es gibt sonst kaum noch eine Chance, den Endkunden direkt zu erreichen und ihm die Lebensmittel zu erklären." Und es sei unglaublich, wie viele Fragen die Paten hätten. Etwa: Wie bekommt man Äpfel in einer bestimmten Größe? Wie funktioniert der Pflanzenschutz?

Außer um die Ernte müssen sich die Apfelbaumpaten aber um nichts kümmern. Und selbst die ist nicht verpflichtend. Wer nicht selbst pflücken möchte, kann sich 20 Kilogramm Äpfel im Hofladen abholen. Die sind laut Monika Rönn garantiert. Manch ein Baum habe aber auch schon 48 Kilogramm abgeworfen. "Wir geben den Paten dann Tipps, was sie mit den Äpfeln alles machen können. Manche sind schier überwältigt ob der Menge." Denn: Den Paten gehört alles das, was am Baum hängt.

Die Bäume an sich seien ganz normale Ertragsbäume, die im Laufe des Jahres vom Schnitt bis zum Pflanzenschutz gepflegt würden, erzählt Rönn. Über die Entwicklung werden die Paten mit Bildern auf dem Laufenden gehalten. Gekennzeichnet sind die Bäume mit kleinen Schildern, auf denen die Namen der "Kurzzeit-Besitzer" stehen.

Wo ihr Bäumchen seinen Platz hat, bekommen die Paten auf die Reihe genau mitgeteilt. "Damit sie es auch besuchen gehen können", sagt die 35-Jährige. Zugeteilt werden die Apfelbäume aber erst nach der Blüte. Bis zum ersten Besuch ist also etwas Geduld gefragt. Das hat einen simplen Grund: Erst nach der Blüte zeige sich, wie viele Äpfel ein Baum in etwa tragen werde, erklärt Monika Rönn. So wird verhindert, dass ein Pate bei der Ernte so gut wie leer ausgeht.

Und wer ist der typische Apfelbaumpate? Das sei ganz unterschiedlich, sagt Rönn. Oftmals seien es Städter, die den Baum auch als Ausflugsziel nutzten, "um mal rauszukommen". Oder auch Kinder, denen sich so die Möglichkeit biete, die Apfelernte und den Obstbau allgemein kennenzulernen. Generell reiche die Spanne aber von älteren Menschen bis hin zu Hochzeitspaaren, die die Patenschaft geschenkt bekommen hätten.

Eine Patin ist Erika Bigalke aus Meckenheim. Sie hat ihre Baumpatenschaft im vergangenen Dezember geschenkt bekommen - und freut sich sehr darüber. "Von der Blüte bis zur Ernte gehört der Baum nun mir", erzählt sie. "In regelmäßigen Abständen schauen wir nach, wie weit die Entwicklung ist, 90 Minuten dauert der Spaziergang, was dem Körper auch noch gut tut."

Info: Eine Apfelpatenschaft beim Obsthof Rönn kostet 44 Euro für ein Jahr. Weitere Infos im Internet auf www.apfelpatenschaft.de oder www.obsthof-roenn.de.

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