Anlagen zwischen Rheinbach und Meckenheim Offensive gegen den Windpark

MECKENHEIM/RHEINBACH · Bürgerinitiative warnt vor Anlagen zwischen Rheinbach und Meckenheim. Ausschüsse in beiden Städten tagen zum Thema.

 Könnte für Zündstoff sorgen: Diese Fotomontage hat Walter Sobottke angefertigt. Bei der Größe der Windräder hat er sich an den Strommasten orientiert, deren Höhe bekannt ist. Die Windräder sollen drei Mal so hoch sein. Ob die Optik aus Sicht der Tomburg realistisch ist, kann nicht zweifelsfrei belegt werden. Fotomontage: Sobottke

Könnte für Zündstoff sorgen: Diese Fotomontage hat Walter Sobottke angefertigt. Bei der Größe der Windräder hat er sich an den Strommasten orientiert, deren Höhe bekannt ist. Die Windräder sollen drei Mal so hoch sein. Ob die Optik aus Sicht der Tomburg realistisch ist, kann nicht zweifelsfrei belegt werden. Fotomontage: Sobottke

Noch erscheint wohl den meisten Betroffenen "die ganze Sache" weit weg, mutmaßt Walter Sobottke. "Doch wenn die Windenergieanlagen in der gemeinsamen Konzentrationszone der Städte Meckenheim und Rheinbach erst einmal stehen, ist es zu spät, etwas dagegen zu unternehmen", betont der Sprecher der Bürgerinitiative Gegenwind, die die vorgesehenen Bebauungsplanänderungen für die Gebiete "Auf dem Höchst" (Meckenheim) und "Bremeltal" (Rheinbach) möglichst verhindern will. Denn diese würden den Weg für bis zu 150 Meter hohe Windräder freimachen.

Sobottke und seine Mitstreiter sind überzeugt, dass diese auch schnell realisiert werden würden: "Wir vermuten, dass es schon jetzt einen Investor im Hintergrund gibt." Wenn die Beschlüsse in den Fachausschüssen und den Ratssitzungen gefasst sind, bleiben nur noch vier Wochen für die Abgabe von Bürgereinsprüchen, mahnt Sobottke.

Mit Flugblättern und Unterschriftensammelaktionen an Haustüren und bei Veranstaltungen hofft die Bürgerinitiative zurzeit die Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen zu gewinnen, damit die den kurzen Zeitraum nicht verschlafen. Überarbeitet wurde auch die Internetseite www.buergerinitiative-gegenwind.de, auf der zahlreiche Informationen zu den Planungen und zu Risiken von Windanlagen zusammengetragen wurden.

Anhand von Fotomontagen aus allen möglichen Blickwinkeln zeigt Sobottke, wie präsent die Anlagen im Landschaftsbild und wie nah sie den Menschen sein werden. Viele seien von den nur geringen Abständen der Windräder zu den umliegenden Orten betroffen, so Sobottke, sie bedeuteten in jedem Fall eine Belastung.

Rheinbach, Meckenheim und Lüftelberg seien etwa einen Kilometer von den Anlagen entfernt, 1,1 Kilometer beträgt der Abstand nach Ramershoven, nur etwa 900 Meter nach Flerzheim. Jeder möge seine eigenen Befürchtungen als Einspruch formulieren, sei es die Sorge um Flora und Fauna oder auch um das eigene Wohlbefinden, fordert Sobottke auf.

Er selbst als Lüftelberger ist sich sicher, dass das Dorf in den Wintermonaten, wenn die Sonne tief steht, vom Schattenwurf belastet sein wird. Auch habe der Schall, der von den Anlagen ausgehe, eine völlig andere Qualität als Industrielärm, auf den die Lärmschutzanleitung "TA Lärm" zugeschnitten sei. Nicht zuletzt würden die Häuser im Umfeld des Windenergieparks etwa 30 Prozent ihres Wertes verlieren, glaubt er.

Ziel der Bürgerinitiative sei es, die Veränderungssperre für die Gebiete "Auf dem Höchst" und "Bremeltal" aufrecht zu erhalten und die Bebauungsplanänderung so lange zu verhindern, "bis neue Erkenntnisse über die Auswirkungen vorliegen, die bislang noch wenig erforscht sind".

Auch hofft Sobottke wegen der Ferienzeit eine Verlängerung der Einspruchsfristen bei den Städten Meckenheim und Rheinbach erreichen zu können. Mehr als 400 Unterschriften gegen die Bebauungsplanänderungen, davon etwa 350 von Bürgern aus den betroffenen Kommunen, hat die Bürgerinitiative, die auch bei "Facebook" und "openpetition" präsent ist, bereits gesammelt.

Info

Die Offenlage der Bebauungsplanänderung steht am Donnerstag im Ausschuss und am Mittwoch, 24. Juni, im Rat in Meckenheim, jeweils 18 Uhr, auf der Tagesordnung.

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