Pfarrer Mathias Mölleken Den Schritt nach Meckenheim hat er nie bereut

Meckenheim · Pfarrer Mathias Mölleken geht in den Ruhestand. Nun hat er mehr Zeit für seine Enkel und fürs Gitarrenspiel.

 Pfarrer Mathias Mölleken spielte in seinem Abschiedsgottesdienst Gitarre und freut sich auf mehr Freizeit. Foto: Meike Böschemeyer

Pfarrer Mathias Mölleken spielte in seinem Abschiedsgottesdienst Gitarre und freut sich auf mehr Freizeit. Foto: Meike Böschemeyer

Foto: Meike Böschemeyer

An Christi Himmelfahrt wurde Mathias Mölleken von seinem Amt als Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel entpflichtet, am Pfingstsonntag entband seine Nachfolgerin und neue Kirchenkreischefin Claudia Müller-Bück den 64-jährigen von seinen Pflichten als Pfarrer der Meckenheimer Christuskirche. Auf den Tag genau 36 Jahre nach seiner Ordination am 18. Mai 1986 beginnt für Mölleken damit der wohlverdiente Ruhestand, krankheitsbedingt ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant.

Er gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, sagte der scheidende Seelsorger in der vollbesetzten Pfarrkirche, werde aber weiterhin in Meckenheim wohnen und damit der Gemeinde erhalten bleiben. Gerührt und überrascht zeigte sich Mölleken vom Auftritt der Musicalkids, einem Chor aus dem Duisburger Stadtteil Rheinhausen, mit dem ihn eine lange und persönliche Geschichte verbindet, hat er ihn doch während seiner dortigen ersten Gemeindepfarrstelle 1987 gegründet.

Den Schritt nach Meckenheim nie bereut

13 Jahre später wechselte Mölleken nach Meckenheim, eine Entscheidung, die er, seine Frau Gertrud und die Kinder Johannes, Tobias (heute Pfarrer in Bad Godesberg) und Frederieke nie bereut haben. „Wir haben uns noch einmal neu verwurzelt und hier wirklich Heimat und ein Zuhause gefunden“, so Mölleken. Verschiedene Arten von Gottesdiensten, seelsorgerischen Begegnungen, Ausbau der Jugendarbeit an der Christuskirche, unzählige Konfirmandenjahrgänge mit Wochenendfreizeiten in Merzbach und zahlreiche Musikprojekte wurden mit vielen Ehrenamtlichen auf den Weg gebracht, als „Ausdruck eines fröhlichen Glaubens", so Mölleken.

Er hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder festgestellt, dass seine Kirchengemeinde vielseitig aufgestellt und neuen Ideen und Impulsen gegenüber aufgeschlossen ist. Dabei stehe der Dienst am Menschen immer im Vordergrund, um, so seine Interpretation des Evangeliums, mit vielen engagierten Menschen an unterschiedlichen Glaubensorten Menschen nahe sein zu können.

Vielfältiges Gemeindeleben

Das bunte und vielfältige Gemeindeleben spiegelte sich für ihn auch 2013 in der Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde („Gemeinde in Bewegung“), die ein „beeindruckendes Zeugnis unserer Gemeindegeschichte, Stationen und beteiligter Menschen ist". Der gesellschaftliche Wandel habe stets Einfluss auf Kirche gehabt, Veränderungen, auf die laut Mölleken in Meckenheim das jeweils verantwortliche Presbyterium immer wieder angemessene Antworten gefunden hat.

So wie auch die Schließung zweier Kirchenzentren. „Eine Entscheidung, „deren damit verbundene Folgen schmerzlich sind und Gefühle von Trauer und Resignation auslösen. Das geht mir nicht anders", machte Mölleken noch einmal deutlich. Um solche Veränderungen in den kommenden Jahren anzugehen, appellierte der Theologe an die Gläubigen, Gottes pfingstlichen Geist zu erbitten, um offen und erwartungsvoll Neues zu entdecken.

Es sagt: „Wir sind eine reformatorische Kirche, was im Jubiläumsjahr 2017 in Erinnerung gebracht wurde: Die Kirche/Gemeinde, die sich wieder erneuern lässt und verändert.“ In den kommenden Wochen wird Mölleken sich erst daran gewöhnen müssen, keine dienstlichen Verpflichtungen mehr zu haben, sondern seine Zeit frei einteilen zu können. So freut er sich auf gemeinsame Aktivitäten mit seiner Frau und den neun Enkeln. Natürlich wird auch das Hobby, die Musik, nicht zu kurz kommen. Vorgenommen hat er sich den Bau einer Akustik-Gitarre.

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