Aubildungs-Garantie MeGA Politikerinnen sagen Hilfe zu

MECKENHEIM · Als ein Projekt, das Schule machen sollte, haben gestern die Integrationspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Serap Güler, und die Landtagsabgeordnete Andrea Milz die Meckenheimer Ausbildungs-Garantie für Hauptschüler "MeGA" bezeichnet.

Die CDU-Politikerinnen besuchten Meckenheim im Rahmen einer "Integrationstour" durch den Rhein-Sieg-Kreis, um gelungene Beispiele der integrativen Arbeit kennenzulernen. Begleitet von ihrer Landtagsfraktionskollegin Ilka von Boeselager schauten sie sich auch das Meckenheimer interkulturelle Begegnungszentrum Ruhrfeld City an.

Begrüßt wurden sie von Mirco Schweppe, Leiter von Ruhrfeld City, Irina Vilver, Leiterin des Jugendmigrationsdienstes Rhein-Sieg linksrheinisch, und Bürgermeister Bert Spilles, die über die Situation in Meckenheim informierten. Die drei Politikerinnen versprachen Unterstützung bei der Finanzierung künftiger Projekte von Ruhrfeld City durch Fördermittel des Landes, zum Beispiel aus dem Integrations-Etat. Von Boeselager will sich zudem beim Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Bonn-Duisdorf für die Einrichtung einer internationalen Förderklasse für jugendliche Migranten starkmachen. Daran mangele es, hatte Irina Vilver berichtet.

Ruhrfeld City, das 2003 ins Leben gerufen wurde, zog 2007 in seine jetzigen Räume, eine Hochparterre-Wohnung in einem der Wohnblocks an der Adendorfer Straße in Meckenheim. "Damals war die Lage recht brisant", berichtete Schweppe. Vorwiegend Marokkaner, Türken und Kurden wohnten damals in den Hochhäusern, viele Wohnungen standen leer. Mittlerweile habe der Besitzer gewechselt, neue Mieter seien eingezogen. Nun lebten weniger Marokkaner, aber auch Deutsche, Russen, Polen und Libanesen hier. Es habe eine Durchmischung stattgefunden, die "ein ganz anderes Miteinander" zur Folge habe.

"Bei uns wird nur Deutsch gesprochen, der Fairness halber", berichtete er. Vorrangige Zielgruppe der Angebote, wie Hausaufgabenbetreuung, Musikgruppen, Mädchen- und Jungen-Gruppen sowie Sport- und Ferienangebote, seien Grundschüler. "Wir erleben am Rande die Eltern mit." Mittlerweile seien "endlich Kinder dabei", die nach der Grundschule nun auch die Realschule oder sogar das Gymnasium besuchten, berichtete Schweppe von den Erfolgen.

Der Leiter ist einziger hauptamtlicher Mitarbeiter von Ruhrfeld City. Zudem sind ehrenamtliche Helfer und Honorarkräfte im Einsatz. Deren Zahl sei rückläufig, weil insbesondere Gymnasiasten wegen des früheren G8-Abiturs durch den vermehrten Nachmittagsunterricht weniger zur Verfügung stünden, so Schweppe.

Man dürfe die Arbeit von Ruhrfeld City nicht isoliert betrachten, erklärte Bürgermeister Spilles. Es seien viele Mosaiksteine, mit denen die Stadt Meckenheim Integration fördere. So sei das ehemalige Jugendzentrum personell verstärkt und mit einem neuen Konzept versehen worden. Aufsuchende Jugendarbeit finde in Kooperation mit der Rheinflanke Köln statt. Und die Ausbildungs-Garantie MeGA habe auch den Ruf der Geschwister-Scholl-Hauptschule verbessert.

Gemeinsam besuchten die Gesprächsteilnehmer die Teilnehmer des in den Räumen von Ruhrfeld City stattfindenden Jugendspezifischen Integrationskurses, der vom Katholischen Bildungswerk veranstaltet und vom Jugendmigrationsdienst sozialpädagogisch begleitet wird. Die jungen Zuwanderer im Alter bis 27 Jahre lernen nicht nur die deutsche Sprache, sondern erhalten auch Informationen über das Leben in Deutschland.

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