Polizeistatistik für 2021 So hat sich die Kriminalität im Linksrheinischen entwickelt
Rhein-Sieg-Kreis · Wohnungseinbruch, Autodiebstahl oder gar Kinderpornografie: Die Polizei hat am Montag auch Kriminalitätszahlen für das Linksrheinische veröffentlicht. So ist die Lage im Vorgebirge und der Voreifel aus.
Weniger Wohnungseinbrüche, mehr Diebstähle von oder aus Autos. Das ist eine Erkenntnis, die sich aus der aktuellen Kriminalstatistik für den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis herauslesen lässt. Am Montag haben der Bonner Polizeipräsident Frank Hoever und Kriminaldirektor Ralf van Uden die Kriminalstatistik 2021 für den Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei vorgestellt. Und dazu gehören neben den Städten Bonn, Königswinter und Bad Honnef auch die Städte und Gemeinden im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.
Grundsätzlich blieb die erfasste Gesamtkriminalität im Bereich der Bonner Polizei im vergangenen Jahr auf dem Niveau des Vorjahres: 2021 wurden genau 37 105 Fälle registriert, 2020 waren es 37 073 Fälle. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, ist die erfasste Kriminalität stark rückläufig. 2011 waren es noch 50 052 Fälle, 2016 wiederum 46 252 Fälle. Die Polizeistatistik beinhaltet viele Zahlen zu einzelnen Delikten, auch für die Städte und Gemeinden im Vorgebirge und der Voreifel. Ein Einblick:
■ Alfter: „In Alfter hält sich die Kriminalität seit Jahren auf einem relativ niedrigen Niveau“, war einer Stellungnahme der Gemeindeverwaltung zu entnehmen, nachdem Polizeipräsident Hoever Ende Oktober 2021 zu Gast bei Bürgermeister Rolf Schumacher gewesen war. Tatsächlich wurden von der Polizei im Jahr 2021 in der Gemeinde 1001 Fälle erfasst, 2020 waren es 1005 Fälle.
Deutlich zugenommen haben Sexualdelikte: sieben registrierten Fällen im Jahr 2020 stehen 26 erfasste Fälle im vergangenen Jahr gegenüber. Unter Sexualdelikte fallen nach Angaben von Polizeisprecher Simon Rott Vergewaltigung, Nötigung, Missbrauch, Belästigung bis zur Kinderpornografie. Alleine 16 Fälle in Alfter seien unter die Verbreitung, den Besitz und die Herstellung pornografischer oder kinderpornografischer Schriften gefallen, so Rott.
Zurückgegangen sind unter anderem Fälle von leichtem oder schweren Diebstahl, von 360 Fällen (2020) auf 277 Fälle (2021). Auch gab es weniger Körperverletzungen in Alfter (123 Fälle in 2020, 95 Fälle in 2021) sowie Wohnungseinbrüche (39 Fälle in 2020, 22 Fälle in 2021). Stark gestiegen ist die Zahl der Autoaufbrüche beziehungsweise Autodiebstähle. 2020 hatte die Polizei in Alfter 45 Fälle erfasst, ein Jahr später waren es 75 Fälle.
■ Bornheim: Mehr Sexualdelikte gab es auch in Bornheim: 48 erfasste Fälle 2021 sind elf mehr als 2020. Die Wohnungs- beziehungsweise Auto-Tendenz trifft auch auf Bornheim zu. 63 Wohnungseinbrüche registrierte die Polizei in der Vorgebirgsstadt im Jahr 2021. 2020 waren es noch 141 Fälle. 27 Mal mehr mussten die Beamten hingegen wegen Autodiebstählen oder -aufbrüchen anrücken. 169 Fälle im vergangenen Jahr stehen 142 Fällen im Jahr 2020 gegenüber.
Vergleichsweise viele Fälle gab es in Bornheim im vergangenen Jahr bei den sogenannten Vermögens- und Fälschungsdelikten, wozu auch die immer wieder Schlagzeilen machenden gefälschten Impfpässe gehören, aber auch die Nutzung von Bus und Bahn ohne Ticket. 425 Vermögens- und Fälschungsdelikte hatte die Polizei 2021 in Bornheim erfasst. 2020 hatte es nur 317 Fälle gegeben.
■ Meckenheim: In Meckenheim hat es unter anderem eine Zunahme der Sexualdelikte gegeben, von neun Fällen (2020) auf 19 Fälle (2021). Deutlich zugenommen haben die Fälle von einfachem Diebstahl (161 Fälle in 2020, 209 Fälle in 2021), rückläufig ist wiederum der Bereich der schweren Diebstähle mit 214 Fällen (2020) zu 197 Fällen (2021). Von schwerem Diebstahl wird unter anderem dann gesprochen, wenn ein Diebstahl gewerbsmäßig erfolgt oder dafür irgendwo eingebrochen wurde.
Rückläufig ist in Meckenheim auch die Zahl der Wohnungseinbrüche: von 31 Fällen in 2020 auf 20 Fälle in 2021. Deutlich mehr Fälle hat die Polizei bei Diebstählen aus oder von Autos (52 Fälle in 2020, 84 Fälle in 2021) sowie bei Fahrraddiebstählen (56 Fälle in 2020, 77 Fälle in 2021) im Stadtgebiet registriert.
■ Rheinbach: Einen allgemeinen und deutlichen Rückgang der erfassten Kriminalität verzeichnet die Polizei in der Stadt Rheinbach. 203 Straftaten weniger wurden erfasst, von 2020 mit 1485 Fällen zu 2021 mit 1282 Fällen. Deutliche Rückgänge gibt es unter anderem bei einfachen (50 Fälle weniger) und schweren Diebstählen (39 Fälle weniger) sowie bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten (2020: 419 Fälle, 2021: 329 Fälle).
Wohnungseinbrüche haben sich in Rheinbach ebenso weniger (48 Fälle in 2020, 22 Fälle in 2021) ereignet wie Diebstähle aus oder von Autos, wobei hier der Rückgang von 47 Fällen auf 44 Fälle eher marginal ist. Zugenommen haben indes unter anderem Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung: 22 Fälle in 2020, 32 Fälle im vergangenen Jahr. Sexualdelikte gab es mit 23 Fällen in 2021 fünf mehr als 2020.
■ Swisttal: In der Gemeinde Swisttal gab es unter anderem eine Zunahme von Diebstählen, einfach und schwer; von zusammen 166 Fällen von 2020 auf 196 Fälle im vergangenen Jahr. Dazu gab es 33 Fälle mehr aus dem Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte. Bei den Körperverletzungsdelikten (leicht und schwer) verzeichnete die Polizei in Swisttal einen Rückgang: von 84 Fällen in 2020 auf 68 Fälle in 2021. Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank wiederum von 27 Fällen (2020) auf 15 Fälle (2021) bei den Autoaufbrüchen und -diebstählen stieg sie von 22 Fällen auf 32 Fälle. Auch wurden mehr Fahrräder gestohlen: 16 Fälle im vergangenen Jahr, im Vergleich zu fünf Fällen im Jahr 2020. An Sexualdelikten verzeichnete die Polizei in Swisttal 2021 16 Fälle, was sieben mehr als 2020 sind.