Aktion in Meckenheim Protestmalen für den Hambacher Forst in Meckenheim

Meckenheim-Ersdorf · Ersdorfer Mütter setzen mit ihren Kindern ein friedliches Zeichen für Umweltschutz und gegen Abholzung. Initiatorin der Aktion ist Lisa Weniger hat rund 20 Familien zum Mitmachen motiviert.

Liebevoll malen Enno, Bela, Klara und Lotte braune Stämmen und grüne Baumkronen aus. Die Kindergartenkinder sitzen gemeinsam im Garten der Familie Weniger an der Ersdorfer Unterdorfstraße. Im Vorfeld haben die Zwei- bis Fünfjährigen überlegt, wie sie die Natur kreativ darstellen können. Denn mit ihren Bilder wollen sie gemeinsam mit ihren Müttern ein Zeichen gegen die Abholzung des Hambacher Forstes und für eine klimafreundliche Politik setzen.

Initiatorin der Aktion ist Lisa Weniger, die über einen Aushang im Kindergarten St. Jakobus und durch einen Hinweis in den Sozialen Medien rund 20 Familien zum Mitmachen motiviert hat. „Wir wollen mit den Demonstranten im Hambacher Forst Solidarität zeigen. Denn die Abholzung betrifft vor allem unsere Kinder. Kohleverbrennung ist eine der schädlichsten Energieerzeugungen, die es gibt“, erklärte die 33-jährige Organisatorin ihre Intention.

Um die Rodung der Bäume in dem Waldgebiet bei Jülich streiten sich seit Jahren Umweltaktivisten mit dem Energiekonzern RWE. Die beginnende Entfernung der Baumhäuser im Forst in den vergangenen Wochen brachte bei Lisa Weniger das Fass zum Überlaufen, um letztlich aktiv zu werden.

Protestmalen

Aktiv wird sie auch an der geplanten Demo im Hambacher Forst Anfang Oktober mit Sohn Ole (5) teilnehmen. Beide haben dafür bereits ein Plakat mit dem Text „Wir haben nur eine Welt“ gemalt. Sehr zufrieden zeigte sich die Ersdorferin denn auch mit der regen Beteiligung. Immerhin zehn Mütter waren mit ihren Kindern der Aufforderung zum Protestmalen gefolgt, einige Kinder, die keine Zeit hatten, fertigten ihre Bilder zu Hause an und gaben sie später bei Weniger ab. „Wir werden alle sammeln und mit zur Demo nehmen. Vielleicht stellen wir sie auch ins Internet“, sagte Lisa Weniger. Auch Lotte (5) weiß schon, warum sie die Natur zu Papier bringt. „Wir sind hier, weil die Leute Braunkohle wegnehmen und dafür alle Bäume fällen“. Annika Putz ist als Mutter der „Naturschutz ein Anliegen. Ich finde es unsinnig, über den Kohleausstieg zu diskutieren und gleichzeitig den ganzen Wald abzuholzen“.

Als Ältester der Gruppe gibt der elfjährige Lukas sein Bild ab. Er hat die, von den Aktivisten, im Hambacher Forst eingerichteten, Baumhäuser festgehalten. „Wenn man die Bäume fällt, gibt es keinen Sauerstoff mehr und die Tiere haben keine Heimat“, weiß der junge Meckenheimer zu berichten. Seine Mutter Romana Rawanski hat von der Aktion aus den Sozialen Medien erfahren und sich spontan beteiligt.

„Man muss die Bäume im Hambacher Forst nicht fällen. Es gibt andere Möglichkeiten zur Energieerzeugung. RWE soll eher in erneuerbare Energien investieren“, fordert sie. Eine Auffassung, die auch Oles Opa Thomas Eierding teilt. „Bei RWE geht es mit der Kohle nur um Kohle“, so der 60-jährige. Er wird mit seiner Frau Christine Weniger und Oles Mutter Lisa Weniger am 6. Oktober im Hambacher Forst gegen die geplante Rodung demonstrieren.

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