Neubau im Unternehmerpark Kottenforst Rasting plant in Meckenheim die erste CO2-neutrale Fleischwarenfabrik

Meckenheim · Die bisherigen Produktions- und Verwaltungsräume des Fleischhof Rasting sind zu eng geworden. Das Unternehmen möchte daher im Unternehmerpark Kottenforst ganz neu bauen. Der Zeitplan für dieses „Leuchtturmprojekt der Fleischwarenindustrie“ hängt aber auch an den Gremien der Stadt.

 So wie auf diesem Entwurf der Firma io-consultants könnte der Neubau der Fleischhof Rasting GmbH in Meckenheim aussehen. Geplant ist dort eine komplett CO 2 -neutrale Produktion.

So wie auf diesem Entwurf der Firma io-consultants könnte der Neubau der Fleischhof Rasting GmbH in Meckenheim aussehen. Geplant ist dort eine komplett CO 2 -neutrale Produktion.

Foto: privat / io-consultants/privat

27.500 Quadratmeter Produktionsfläche, 4500 Quadratmeter für Verwaltung und rundum Platz, um vielleicht einmal weiter zu wachsen: Der Fleischhof Rasting hat gemeinsam mit der Stadtverwaltung von Meckenheim große Neubaupläne vorgestellt. Auf einem rund zwölf Hektar großen Grundstück gegenüber dem Edeka-Lager an der Straße „An der Allee“ soll die erste Fleischwarenfabrik entstehen, die ganz CO2-neutral produziert.

„Das gibt es meines Wissens auf der ganzen Welt noch nicht“, so Rasting-Geschäftsführer Wolfgang Ehret bei der Präsentation des Vorhabens, dessen Realisierung aber noch einige Schritte der Stadt erfordert.

Rasting will mehr als 140 Millionen Euro investieren

Für das Unternehmen Rasting, das an seinem Hauptsitz in Meckenheim derzeit rund 540 Mitarbeiter beschäftigt, ist die Planung ein Bekenntnis zur Stadt. Immerhin sollen mehr als 140 Millionen Euro investiert werden. Der erste Schritt, der Kauf des betreffenden Grundstückes, ist schon abgeschlossen. Pläne für die zu errichtenden Gebäude gibt es ebenfalls.

Allerdings liegt die derzeit freie Fläche im Unternehmerpark Kottenforst und war zuvor als Gewerbegebiet ausgewiesen. Für ein Unternehmen wie Rasting muss ein Industriegebiet vorliegen, da dort andere rechtliche Rahmenbedingungen beispielsweise für die Arbeitszeiten gelten. Unterdessen, so erklärte Bürgermeister Holger Jung beim Pressetermin, habe aber die Bezirksregierung die dazu notwendige Änderung des Regionalplans genehmigt.

Nun gilt es seitens der Stadt Meckenheim, Baurecht zu schaffen. Schon am Donnerstag dieser Woche steht das Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr an. Danach könnte die Offenlegung der Planung erfolgen. Zum Ende des Jahres könnte das Verfahren dann abgeschlossen sein. Dann dürfte Rasting seinen Bauantrag stellen.

Das ist allerdings ein etwas anderer Zeitplan, als ihn das Unternehmen beim Pressetermin vorstellte. Demnach sollte gegen Ende dieses Jahres bereits mit den ersten Erdarbeiten begonnen werden. Insgesamt sind rund zwei Jahre reine Bauzeit vorgesehen. Darauf angesprochen sagte Ehret, die Stadt Meckenheim habe schon gezeigt, dass sie auch schneller sein könne als sie zuvor gesagt habe. Außerdem würden einige Arbeiten wie die Erstellung eines archäologischen Gutachtens schon jetzt durchgeführt. Damit investiert Rasting bereits Geld in das Projekt.

Biomasse aus Altholz statt Erdgas

Entstehen sollen am Ende ein Verwaltungsgebäude, in dem auch die Kochschule untergebracht wird, und ein großes Gebäude für die Produktion. Wie das aussehen kann, zeigte ein erster Entwurf der beauftragten Firma io-consultants.

Das Besondere ist aber die technische Seite: Rasting plant eine vollständig CO2-neutrale Betriebsstätte. Die wichtigste Energiequelle im Unternehmen sei Wasserdampf, der aktuell noch mit Erdgas erzeugt wird. In Zukunft möchte man stattdessen auf Biomasse setzen, konkret auf „Altholz der Klassen A1 und A2“ wie Verschnittreste aus Sägewerken.

Rund 65 Prozent der Dachfläche bekommen eine Photovoltaikanlage. Deren vorgesehenen Leistung von 3,6 MWp reicht laut Ehret aus, um den ganzen Betrieb und zusätzliche 50 Ladensäulen für E-Autos zu versorgen. Eine Dachbegrünung und eine eigene Kläranlage kommen dazu. In dem dann „modernsten Kühl-Logistik-Zentrum überhaupt“, wie Ehret es nannte, wird außerdem die Kühlung über eine „Absorbtionskälteanlage“ erzeugt.

Rund 100 neue Arbeitsplätze können entstehen

Das Ganze sei ein „Leuchtturmprojekt in der Fleischwarenindustrie“. „Wir haben uns für den Standort Meckenheim entschieden“, bekräftigte Ehret. Rund 100 neue Arbeitsplätze bis 2030 ließen sich so schaffen. „Wir haben sogar Platz für 200 in den Umkleidekabinen.“

Auch Bürgermeister Jung sah diesen Aspekt: „Es geht um Arbeitsplätze in und um Meckenheim.“ Und er sagte, die Stadt habe ein Interesse daran, dass Baurecht geschaffen wird.

Die Gebäude am Eisbachweg, die Rasting dann verlässt, sollen von Edeka übernommen werden. Die Fleischhof Rasting GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Edeka Rhein-Ruhr. Beide sind in Meckenheim direkt benachbart.

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