Arbeitsreiches Jahr für die Meckenheimer Feuerwehr Rekordjahr mit 405 Einsätzen

MECKENHEIM · Die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Meckenheim rückte alleine beim Hochwasser im August des vergangenen Jahres 150 Mal aus.

 Großeinsatz im November: 150 Einsatzkräfte rückten aus, um einen Brand in einem Meckenheimer Galvanisierungsbetrieb in Lüftelberg zu bekämpfen. ARCHIVFOTO: AXEL VOGEL

Großeinsatz im November: 150 Einsatzkräfte rückten aus, um einen Brand in einem Meckenheimer Galvanisierungsbetrieb in Lüftelberg zu bekämpfen. ARCHIVFOTO: AXEL VOGEL

Foto: Axel Vogel

Wenn jetzt auch die Beschaffung des neuen Rüstwagens einen positiven Abschluss finde, sei die Freiwillige Feuerwehr Meckenheim gut ausgerüstet. Einzig die Tagesverfügbarkeit bereite Probleme. Das hat Wehrführer Günter Wiegershaus in seinem Bericht vor dem Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch erklärt. Wiegershaus dankte Rat und Verwaltung für die gute Zusammenarbeit. Alles Nötige werde bereitgestellt. Was die Einsatzzahlen betrifft, blickte er auf ein Rekordjahr zurück: 405 Mal waren die Kameraden 2015 ausgerückt. In den Jahren zuvor hatte sich die Zahl auf etwa 250 Einsätze eingependelt.

Die höhere Einsatzzahl sei diesmal der Hochwassernacht im August geschuldet, in der allein etwa 150 Einsätze verzeichnet worden waren. Großeinsätze hatte es zudem im Februar bei einem Wohnungsbrand am Steinbüchel gegeben, wo Bewohner mit der Drehleiter geborgen werden mussten, im März bei einem Brand im Industriegebiet und im November ebenfalls im Industriegebiet, wo eine Halle, die im März noch vor den Flammen bewahrt werden konnte, dann doch abgebrannt sei. „Da war die Mühe vergebens“, sagte Wiegershaus.

14 Feuerwehrleute hatten 2015 den Grundausbildungslehrgang absolviert. Ihren Nachwuchs re-krutiere die Wehr zu etwa 80 Prozent aus der eigenen Jugendfeuerwehr. Im vergangenen Jahr habe es erfreulicherweise auch einige Neuzugänge durch Zuzug gegeben. Insgesamt 120 Aktive, 46 Jugendfeuerwehrleute und 39 Mitglieder der Ehrenabteilung verzeichne die Feuerwehr.

Beinahe abgeschlossen sei die Umstellung auf Digitalfunk. Damit sei die Einsatzleitung auf dem modernsten Stand der Technik. Auch der Umbau der zwölf Sirenen auf Digitaltechnik sei im Gange. „In aller Schärfe“ müsse er darauf hinweisen, dass die Tagesverfügbarkeit der Kameraden abnehme, betonte Wiegershaus. 15 Weggänge von zumeist städtischen Mitarbeitern konnten nicht aufgefangen werden. „Wir sollten Gegenmaßnahmen versuchen – leider habe ich kein Patentrezept“, sagte er.

Nicht den gewünschten Erfolg hatten in der Vergangenheit Brandschutzunterricht in den Schulen und der Besuch von Betrieben im Industriepark zur Anwerbung von Mitarbeitern für die Feuerwehr. Knapp werde es oft mit der geforderten Einsatzzeit von höchstens acht Minuten. Gut funktioniere die Zusammenarbeit mit benachbarten Feuerwehren. Die Rheinbacher Feuerwehr sei in der glücklichen Lage, über etwa 30 Feuerwehrleute zu verfügen, die bei der Stadtverwaltung arbeiten und tagsüber in Meckenheim aushelfen. Umgekehrt würde die Meckenheimer Löschgruppe Altendorf-Ersdorf zum Beispiel nach Hilberath zur Unterstützung ausrücken. Die Sicherheit der Bürger sei nur mit einer motivierten, leistungsstarken Wehr zu gewährleisten, erklärte der Wehrführer.

Der Erste Beigeordnete, Holger Jung, berichtete, dass bei der Auswahl von Personal für die Stadtverwaltung zwar die Qualifikation an erster Stelle stehe, aber im Hinblick auf die Tagesverfügbarkeit auch auf die Bereitschaft Wert gelegt werde, in die Feuerwehr einzutreten. Bei den Azubis wolle die Stadtverwaltung ebenfalls „am Ball bleiben“.

Den Firmen im Industriegebiet eventuell einen finanziellen Anreiz zu schaffen, damit deren Mitarbeiter Feuerwehrmitglied werden, schlug FDP-Fraktionschef Heribert Brauckmann vor. Alle Fraktionen und auch Bürgermeister Bert Spilles sprachen ihren Dank für die von der Feuerwehr geleistete ehrenamtliche Arbeit aus.

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