Coronavirus im Rhein-Sieg-Kreis Neue Hoffnung für ein Impfzentrum in Meckenheim
Swisttal-Heimerzheim · Ein neuer Erlass des Landes NRW gibt Hoffnung auf ein zweites Impfzentrum im Rhein-Sieg-Kreis. Die linksrheinischen Bürgermeister fordern dieses schon länger am Standort Meckenheim.
Ein zweites Impfzentrum im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis könnte nun doch im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Stadt Meckenheim an der Straße Im Ruhrfeld entstehen. Wie Landrat Sebastian Schuster am Montagmittag bei einer Pressekonferenz bekannt gab, könnte es theoretisch ab 1. April eingerichtet werden.
Anlass der Konferenz war ein Treffen mit den sechs linksrheinischen Bürgermeistern und Regierungspräsidentin Gisela Walsken von der Bezirksregierung Köln in der Burg Heimerzheim. Schuster beruft sich dabei auf einen aktuellen Erlass der Landesregierung, den er laut eigener Aussage erst am Montagmorgen erhalten hatte. Demnach können Kreise ein zweites Impfzentrum einrichten, wenn das erste an seine Kapazitätsgrenzen stößt.
Dem Erlass zufolge soll die Zahl der Impfungen pro Monat ab April von 7000 pro 70.000 Einwohner auf 8000 steigen. Der Rhein-Sieg-Kreis hat gut 600.000 Einwohner, das entspricht etwa 68.570 Impfungen pro Monat. Auf den Standort in Meckenheim hatten sich die linksrheinischen Bürgermeister bereits im Januar geeinigt.
Sie entsprachen damit dem Wunsch zahlreicher Bürgerinnen und Bürger. Besonders den Senioren, die oft nicht mehr selbst mit dem Auto fahren könnten, sei es nicht zuzumuten, mit Bus und Bahn quer durch Bonn, mit Umstieg am Hauptbahnhof, zum Impfzentrum nach Sankt Augustin zu reisen. Das Impfzentrum in Sankt Augustin könnte im Laufe der nächsten Monate an seine Kapazitätsgrenzen stoßen, wenn die jüngeren Altersgruppen, und damit auch die zahlenmäßig größeren, mit dem Impfen an der Reihe sind. Dies immer unter der Voraussetzung, dass auch genügend Impfstoff zur Verfügung steht.
„Es kann also eine zweite Impfstelle im Kreis in Betracht gezogen werden“, sagte der Landrat, „das ist quasi das Go für Meckenheim“. Die Regierungspräsidentin stimmte ihm zu: Wichtig sei gewesen, dass die Linksrheiner nicht nur den allgemeinen Wunsch nach einer gut erreichbaren Impfmöglichkeit artikuliert, sondern auch gleich einen konkreten Vorschlag mitgeliefert hätten, wo denn ein solches Impfzentrum eingerichtet werden könnte. Der Meckenheimer Bürgermeister Holger Jung war froh darüber, dass die Linksrheiner sich einig gewesen seien. Es gehe nämlich um die Menschen und nicht um Rivalitäten unter den Kommunen.