Coronavirus Rhein-Sieg-Kreis will für mögliche Impfungen im Linksrheinischen vorbereitet sein

Meckenheim · Landrat Sebastian Schuster hat das frühere Verwaltungsgebäude in Meckenheim als möglichen Impfstandort besucht und vor zu großen Erwartungen gewarnt.

 Ortsbesichtigung in Meckenheim: Holger Jung (l.) und Sebastian Schuster stehen im früheren Verwaltungsgebäude.

Ortsbesichtigung in Meckenheim: Holger Jung (l.) und Sebastian Schuster stehen im früheren Verwaltungsgebäude.

Foto: Matthias Kehrein

Für Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster scheint es klar zu sein: Falls der Rhein-Sieg-Kreis eine weitere zentrale Impfmöglichkeit gegen das Coronavirus erhält, soll diese im leerstehenden Meckenheimer Verwaltungsgebäude an der Straße Im Ruhrfeld sein. In dieser Sache sei man sich einig, sagte Schuster am Montagvormittag in Richtung des Meckenheimer Bürgermeisters Holger Jung. Schuster war ins linksrheinische Kreisgebiet gekommen, um die Immobilie in Augenschein zu nehmen. Mit dabei: Ingo Freier, Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz des Kreises, und Kreisbandmeister Dirk Engstenberg.

Vor dem Bau des neuen Meckenheimer Rathauses waren in dem Gebäude das städtische Jugendamt sowie der Ratssaal untergebracht. Zwischenzeitlich hatte die Polizei dort ein Interimsquartier.  Nach Angaben der Stadt Meckenheim ist das ehemalige Jugendamtsgebäude mit 30 Räumen 493 Quadratmeter groß, plus Sitzungssaal, der 303 Quadratmeter umfasst.

„Die Räume machen einen guten Eindruck“

Nun steht es leer und wartet auf eine längerfristige Nachnutzung. Bis es so weit ist, sollen die Räume nach dem Willen der sechs linksrheinischen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister dazu dienen, um Menschen gegen das Coronavirus zu impfen. Wie berichtet, hatten die Verwaltungschefs Mitte Januar dem Landrat diese Option unterbreitet.

„Die Räume machen einen guten Eindruck“, befand Schuster. Jung hob die gute Lage des Gebäudes mit Parkplätzen und einer nahe gelegenen Bushaltestelle hervor. Man müsse mit dem Impfen möglichst bald in die Fläche kommen, erklärte Jung. Schuster musste gezwungenermaßen bremsen. „Wir wollen keine falschen Hoffnungen wecken“, fügte er hinzu.

Denn: Die Einrichtung einer zweiten zentralen Impfmöglichkeit hängt zum einen von der ausreichenden Verfügbarkeit von Impfstoff ab, und zum anderen vom Okay der Landesregierung dazu. Er hoffe in der Sache auf die Unterstützung des Landes, so Schuster. Aus seiner Sicht ist eine linksrheinische Impfmöglichkeit ob der Einwohnerzahl und der Geografie des Kreises – mit Bonn und dem Rhein dazwischen – sinnvoll.

Es hängt vom Impfstoff ab

Laut Amtsleiter Freier wird der Kreis Planungen aufnehmen, sodass Impfmöglichkeiten in Meckenheim innerhalb weniger Tage geschaffen werden könnten. Ihm zufolge hängt es vor allem an der Impfstoffverfügbarkeit. Die Kapazitäten reichten selbst für das an diesem Montag gestartete Impfzentrum in Sankt Augustin bis Ende März nur für eine Teilauslastung des Standorts, so Freier. Wie er weiter sagte, würde in Meckenheim indes kein vollwertiges zweites Impfzentrum mit sämtlicher Logistik dahinter entstehen. Freier sprach von einer Dependance des Zentrums in Sankt Augustin beziehungsweise einzelnen sogenannten Impfstraßen. „Wie man das Kind nennt, ist egal“, so Freier: „Hauptsache, es wird geimpft.“

Landrat Schuster erläuterte, dass auch eine solche weitere zentrale Impfstelle von Land und Bund finanziert wird, und betonte nochmals, dass dessen Einrichtung nicht in der Hand des Rhein-Sieg-Kreises liegt: „Wir sind nicht die Herren über die Impfstrategie.“

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