Tomburg Ritter veranstalteten ein Mittelalter-Spektakel

WORMERSDORF · Sie verwandelten das Areal rund um die Tomburg in ein Szenario aus längst vergangenen Tagen. Dabei wurden vor versammelten Publikum zwei Ritter geschlagenen. Für beide ist Höflichkeit und gute Taten aber kein Spiel - sondern im Alltag selbstverständlich.

 Jörg Schnebele als Ritter Schneewald ernennt eine Knappen zum Ritter. Das Amt ist mit neuen Aufgaben im Verein verbunden.

Jörg Schnebele als Ritter Schneewald ernennt eine Knappen zum Ritter. Das Amt ist mit neuen Aufgaben im Verein verbunden.

Foto: Woflgang Henry

Es hatte sich viel Volk eingefunden am Fuße der Tomburg zu Wormersdorf, um dem zwölften Ritterschlag der Tomburg-Ritter beizuwohnen. Die Nacht vor ihrem großen Tag hatten die angehenden Ritter, Gerhard zu den Vier Winden (Gerd Schweine) und Rene von Österreich (Rene Henseler), betend in weißen Gewändern der Unschuld auf der Tomburg verbracht, wie der Herold Daniel von Eben berichtete.

Unter Trommelschlägen stiegen sie am Samstagnachmittag herab, um vor Ritter Jörg von Schneewald und dem Kaiser Barbarossa den Treueeid abzulegen. Darin gelobten sie auf Lateinisch unter anderem, die Kirche zu schützen, die Schwachen zu verteidigen, niemals zu lügen, großherzig zu sein und gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen. Sodann wurden sie mit Schwert und Schild eingekleidet und empfingen von Ritter Schneewald die letzte Ohrfeige ohne Gegenwehr und den Ritterschlag.

Die beiden frisch geschlagenen Ritter hatten für einen gebührenden Einstand zu sorgen. Gefragt, was denn der neue Stand für sie bedeute, wiesen sie auf neue Aufgaben im Rahmen des Vereinslebens hin. Höflichkeit und gute Taten seien für sie aber kein Spiel, sondern im Alltag selbstverständlich.

Zuvor hatten bereits die beiden Pagen Lukas und Fabian (Ebner), die mit 14 das Knappenalter erreicht haben, ihren Dolch erhalten und waren ihren Mentoren Jörg vom Schneewald und Winfried De Wynter zur Ausbildung unterstellt worden. Dazu gehören nach den Worten des Herolds Waffenkunde, höfisches und höfliches Benehmen, die Beschäftigung mit dem Mittelalter sowie das Erlernen von "Minne und Tanz". Letzteres bezeichnete von Eben als "eine der größten Hürden" für die beiden Heranwachsenden.

Untermalt wurde dieses "Offizium" mit Laute, Harfe und Flöte von den drei Musikantinnen der "Irrlichter. Gäste waren unter anderen die "Freien Ritter zu Köln" und die "Grafen von Are" aus dem Ahrtal. Zum Programm am Wochenende gehörte ein Kinder-Ritterturnier mit Steckenpferd-Reiten, Armbrustschießen, Kampf auf dem Prügelbalken und Kräuterkunde. Ältere Besucher konnten sich im Bogenschießen üben. Am Sonntag folgte das Schauspiel "Turney um die Hand der Grafentochter".

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