Überraschung in Meckenheim Rücktritt: Chef des Meckenheimer Verbunds hört auf

MECKENHEIM · Willi Wittges-Stoelben aus Meckenheim hört nach sechs Jahren „aus privaten und beruflichen Gründen“ auf. Der Verein sucht jetzt händeringend einen Nachfolger, sonst droht dem Zusammenschluss die Auflösung.

Neue Pläne für die Zukunft, private und berufliche Veränderungen gibt Willi Wittges-Stoelben als Gründe an, weshalb er nach dem 30. Juni nicht mehr Vorsitzender des Meckenheimer Verbund e.V. sein wird. „Sechseinhalb Jahre sind genug“, sagt der Inhaber von Yonelli-Moden, einem Bekleidungsgeschäft für Kinder und Jugendliche in der Meckenheimer Hauptstraße, auf GA-Anfrage. Bereits bei den Vorstandsneuwahlen im vergangenen Jahr hatte er angekündigt, nur noch für ein Jahr zur Verfügung zu stehen. Jetzt hat er einen klaren Schlussstrich gezogen und seinen Rücktritt erklärt.

Doch es sei schwer, einen Nachfolger zu finden, räumte Wittges-Stoelben ein. Daher habe der Vorstand entschieden, in einem dreistufigen Verfahrens die Mitglieder auf die Situation aufmerksam zu machen, für einen neuen Vorsitzenden zu werben und auch nicht zu verschweigen, was die Folgen wären, wenn sich niemand für die vakante Aufgabe findet – nämlich den Verbund aufzulösen.

Am Dienstag wurde die erste Stufe gezündet und eine E-Mail an die etwa 140 Verbundmitglieder versendet. Darin enthalten sind auch Zukunftsszenarien bis hin zur Auflösung des Vereins. Und das wäre schade, meint Wittges-Stoelben. „Wir haben Leuchtturmprojekte entwickelt, wie das jährlich erscheinende Stadtmagazin, und vieles bewegt. Die Arbeit hat Spaß gemacht. Es ist ein toller Verein mit tollen Vorstandskollegen“, sagt der Textilbetriebswirt, der seit 1991 Einzelhändler in Meckenheim ist.

Doch die Arbeit könne nicht über Jahre immer von den gleichen Personen gemacht werden, findet er. Ein Wechsel an der Spitze bedeute immer eine neue Chance, so Wittges-Stoelben. Jemand, der wie er aus dem Einzelhandel komme, sei für seine Nachfolge prädestiniert, meint Wittges-Stoelben. Doch der Verein stehe gemäß dem neuen Slogan „Unternehmen für Meckenheim“ jedem offen, der etwas für Meckenheim unternehme.

Anstelle der Abwicklung des Vereins gebe es die Möglichkeit, den Meckenheimer Verbund in einer weniger arbeitsintensiven Form als reine Interessenvertretung weiterzuführen. Doch auch dazu werde ein neuer Vorsitzender gebraucht. Bislang gehören auch die Organisation und Durchführung von Stadtfesten, wie Frühlingsfest, Altstadtfest und Zintemaat, und Veranstaltungen wie die Nacht unter der Kastanie oder das Public Viewing auf dem Kirchplatz zu den Aufgaben des Verbunds.

Der Meckenheimer Verbund ist auch Partner der Meckenheimer Garantie für Ausbildung MeGA. Am 18. Mai will der Vorstand als Stufe zwei in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Situation beleuchten. Ab dem 30. Juni ist der Posten des Vorsitzenden vakant. Innerhalb von drei Monaten – bei einer außerordentlichen Wahl im September – muss einer neuer Vorsitzender gefunden sein. Sonst muss der Verein aufgelöst werden.

Im Vorstand des Verbundes engagieren sich neben Willi Wittges-Stoelben auch dessen Stellvertreter Wilhelm Ley, Schatzmeisterin Nadja Hügle-Ginster, Christian Löllgen als zweiter Vizechef, Ralf Braß als Schriftführer sowie Heinz Brun, Susan Grunewald und Sven Schnieber als Beisitzer. Der Meckenheimer Verbund wurde 2004 als Zusammenschluss der Altstadtvereinigung „Handel, Handwerk und Gewerbe“ und der „Interessengemeinschaft Neuer Markt“ gegründet. In den ersten sechs Jahren war Apotheker Sven Goebel Vorsitzender. Zu den Mitgliedern gehören Einzelhändler, Industrie-, Handwerks- und Gastronomiebetriebe, Selbstständige, Freiberufler und Vereine.

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