Zerstörte Gleise und kaputte Fahrzeuge Voreifelbahn S 23 fällt für Monate aus

Rhein-Sieg-Kreis · Die Schäden an der Voreifelbahn sind groß, die Reparatur wird lange dauern. Für den Ersatzverkehr haben sich die Verantwortlichen gleich zwei Dinge einfallen lassen.

 Schwer beschädigt: Ein Bahnübergang auf der Voreifelstrecke.

Schwer beschädigt: Ein Bahnübergang auf der Voreifelstrecke.

Foto: Axel Vogel

Nach Einschätzung der Deutschen Bahn dürfte es mehrere Monate dauern, bis die Voreifelbahn S 23 wieder zwischen Bonn und Euskirchen fährt, also auch durch Alfter, Meckenheim, Rheinbach und Swisttal. Das sagte Bahnsprecher Dirk Pohlmann dem General-Anzeiger. „Für die Relation von Euskirchen nach Bad Münstereifel gehen wir von mehreren Jahren aus“, so Pohlmann weiter.

Das Unwetter und die daraus resultierenden Wassermassen haben auch an der wichtigen Pendlerverbindung nach Bonn schwere Schäden verursacht. Am Freitag vergangener Woche seien Bahn-Mitarbeiter mit einem Hubschrauber unterwegs gewesen und hätten rund 1000 Schadstellen an der Voreifelbahn-Strecke ausgemacht, sagte Pohlmann weiter.

Zunächst einen provisorischen Busnotverkehr eingerichtet

Seit vergangenem Montag würden Fachleute die Strecke nun begehen und Schäden dokumentieren, um einen Überblick über den Umfang und die Kosten für die Reparaturen zu erhalten. „Ziel ist, das bis Ende Juli abgeschlossen zu haben“, führte Pohlmann weiter aus.

Bis die Voreifelbahn wieder fährt, werden die Reisenden auf Busse angewiesen sein. Zunächst war laut Pohlmann ein sogenannter Busnotverkehr eingerichtet worden – ohne regulären Fahrplan, einfach so, wie es möglich gewesen sei. Wie Jessica Buhl, Pressesprecherin beim Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR), dem General-Anzeiger sagte, gebe es mittlerweile einen regulären Schienenersatzverkehr, der in der Regel alle 30 Minuten zwischen Bonn und Euskirchen pendelt.

Am Wochenende fahren die Busse nachts durch, allerdings nur einmal in der Stunde. Zu finden ist der Fahrplan auf www.bahn.de unter dem Menüpunkt „Aktuelles“. Überdies begrüße der NVR die Idee der Bahn, Schnellbusse auf der Strecke einzusetzen, so Buhl weiter.

Dabei handelt es sich um Busverbindungen, die dann nicht an jeder Station entlang der Voreifelstrecke halten würden. Man sei noch in der Abstimmungsphase, so die NVR-Sprecherin. Daher stehe noch nicht fest, welche Haltestellen von Schnellbussen angefahren werden.

Kaputte Dieselzüge können nicht in die Werkstatt

Verschlammte und unterspülte Gleise, zerbrochene Schranken, kaputte Signale: Die Schäden an der Strecke sind indes nicht die einzige Herausforderung. Laut Pohlmann sind acht Züge des Kölner Dieselnetzes (siehe Info-Kasten) durch das Unwetter beschädigt worden: sieben sehr stark, einer weniger stark. Das Problem sei aber, dass die Züge nicht in die Werkstatt kämen, weil sie auf den nicht befahrbaren Strecken stünden, so Pohlmann.

Insgesamt hat die Bahn nach eigenen Angaben 58 Züge für das Dieselnetz. Doch: „13 Züge sind betriebsbereit, stehen in Euskirchen, kommen aber nicht weg“, so Pohlmann.

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