Auf dem Parkplatz an der Jungholzhalle Sieben Visionen für neues Rathaus in Meckenheim

MECKENHEIM · Auf dem Parkplatz an der Jungholzhalle entsteht Meckenheims neues Rathaus. Wie die neue Verwaltungszentrale einmal aussehen soll, darüber beraten die Meckenheimer Fraktionen derzeit hinter verschlossenen Türen.

 Hier sollen bald die Bagger rollen: In unmittelbarer Nachbarschaft zur Meckenheimer Jungholzhalle entsteht die neue, zentralisierte Verwaltungszentrale der Apfelstadt.

Hier sollen bald die Bagger rollen: In unmittelbarer Nachbarschaft zur Meckenheimer Jungholzhalle entsteht die neue, zentralisierte Verwaltungszentrale der Apfelstadt.

Foto: WOLFGANG HENRY

Mit allen Arten von Gehölz kennen sich die Meckenheimer aus: Die Rosen- und Baumschulstadt liegt schließlich im drittgrößten Obstanbaugebiet Deutschlands. Kein Wunder, dass die größte Veranstaltungshalle der Stadt Jungholzhalle heißt. Die ist benannt nach einem alten Hof und dieser wiederum nach einem Gebiet, das mit Buschwerk und Bäumen bepflanzt war - dem Jungholz. Die Jungholzhalle, 1979 erbaut, ist in die Jahre gekommen. Ab Frühjahr sollen am Siebengebirgsring die Bagger rollen. Und wenn die schon mal vor Ort sind, entsteht auf dem Parkplatz an der Halle ein neues Rathaus. Wie die neue Verwaltungszentrale einmal aussehen soll, darüber beraten die Meckenheimer Fraktionen derzeit hinter verschlossenen Türen.

Wie das Rathaus der 26 000-Einwohner-Kommune einst aussehen wird, ist noch ein gut gehütetes Geheimnis. Grund: Das komplette Vergabeverfahren ist an sehr enge Richtlinien geknüpft, wie Heinz-Peter Witt, Technischer Beigeordneter der Stadt, im Gespräch mit dem GA berichtet. Die gelten insbesondere, was die Veröffentlichung der Entwürfe angeht. Hintergrund: Einer der beteiligten Architekten könnte in der Publizierung seiner Gedanken einen Nachteil sehen. Bei Verstößen winken hohe Strafen. Darum berät der Meckenheimer Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch, 26. November, in nicht-öffentlicher Sitzung über die vorliegenden Entwürfe.

Nach Informationen des General-Anzeigers brütet die sogenannte Projektsteuerungsgruppe Rathaus derzeit über noch vier verbliebenen von sieben Architektenvorschlägen. Dabei stößt offenbar eine der vier Visionen auf besonders einhelliges Wohlgefallen des Teilnehmerkreises, zu dem Vertreter aller im Rat vertretenden Fraktionen ebenso gehören wie Fachleute der Meckenheimer Verwaltung.

Witt ist froh, dass das Großprojekt für Meckenheim seiner Realisierung entgegensieht: "Wir sind auf der Zielgeraden." Bereits 2011 fasste der Stadtrat den Beschluss, ein neues Rathaus zu bauen. Das Gremium war einer Empfehlung der VBD Beratungsgesellschaft für Behörden aus Köln gefolgt, die ein umfangreiches Gutachten erstellt und dabei auch Alternativen geprüft hatte. Demzufolge ist der Neubau die günstigste Variante - auch günstiger als die Sanierung des Bestandes, vor allem durch die sich ergebenden Synergieeffekte.

Insgesamt sind beide Bauvorhaben nach derzeitigem Stand auf knapp 15 Millionen Euro beziffert. Diese Summe beruht allerdings auf Zahlen, die 2010 erstellt worden sind. Der Zeitplan für den Bau des Rathauses, das in Öffentlich-Privater Partnerschaft (ÖPP) entsteht, ist klar getaktet: Am 10. Dezember will der Stadtrat - ebenfalls in nicht-öffentlicher Sitzung - grünes Licht für den Favoritenentwurf geben. Wenn dann die Post an die beteiligten Architekturbüros herausgegangen ist, darf der Vorhang gelüftet werden, wie das Rathaus aussehen soll. Die Zustimmung der Kommunalaufsicht vorausgesetzt, können die Baufirmen im April/Mai loslegen.

Im Sommer 2016 soll das zentrale Rathaus samt modernisierter Jungholzhalle fertig sein. Derzeit ist die Verwaltung noch auf vier Standorte verteilt. Neben dem Rathaus in der Altstadt sind dies der Reginahof unweit des Bahnhofs, das Verwaltungsgebäude Im Ruhrfeld und der Bauhof an der Buschstraße. Letzterer bleibt aber erhalten, lediglich die Mitarbeiter der dortigen Abteilung Gebäudemanagement ziehen um. "Für die Verwaltung ist es ein großer Schritt, dass wir die unterschiedlichen Stellen zusammenführen", sagt Witt. Da die Jungholzhalle "lärmtechnisch saniert wird", wie der Beigeordnete sagt, und zudem die neue Verwaltungszentrale als Schallschutz zu sehen ist, könne die Veranstaltungshalle künftig besser ausgelastet werden.

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