Jahresrückblick So war das Jahr 2020 in Vorgebirge und Voreifel

Region · Eine Schießerei, ein Erdbeben und das Drama um Spargel Ritter: Corona war 2020 längst nicht das einzige Thema zwischen Bornheim und Rheinbach. Die Höhen und Tiefen eines ungewöhnlichen Jahres.

 Im Januar stieg eine der größten Karnevalsveranstaltungen der Region: der Prinzenempfang in der Halle der Firma Eigro Transportkälte in Rheinbach.

Im Januar stieg eine der größten Karnevalsveranstaltungen der Region: der Prinzenempfang in der Halle der Firma Eigro Transportkälte in Rheinbach.

Foto: Axel Vogel

Seit Januar heißt es auf der Kottenforststraße in Volmershoven-Heidgen: Einbahnstraße. Mit der Ring-Lösung wollte der Kreis verhindern, dass Lkw die engen Straßen des Orts verstopfen. Vorher hatten sich die Anwohner jahrelang über den Schwerlastverkehr beschwert, der zu den benachbarten Wester Werken unterwegs war.

Windiger Februar: Sturmtief Sabine sorgte Mitte des Monats für 71 Einsätze zwischen Alfter und Rheinbach – meist umgestürzte Bäume; Verletzte gab es nicht. Wenige Tage später wurde bekannt, dass die Entwürfe für den geplanten Windpark zwischen Rheinbach und Meckenheim fehlerhaft waren: Die Rotorenflügel einer der drei Windenergieanlagen hätten aus dem ausgewiesenen Gebiet herausgeragt – um vier Meter. Noch immer konnten die Pläne nicht genehmigt werden – der Investor ist noch dabei, nachzubessern. Besser lief es mit den Plänen für ein Studentenwohnheim in Alfter: Ein Paar baut an der Alanus Hochschule seit Ende Februar 122 Apartments, die zum Wintersemester 2021/22 fertig sein sollen.

Im Februar zeigte der Forstwirtschaftsplan 2020, wie schlecht es um den Rheinbacher Wald steht. Ein „katastrophales Gesamtbild“ bescheinigte Stadtförster Sebastian Tölle diesem – eine Beschreibung, die wegen der Folgen des Klimawandels mittlerweile auf die meisten Wälder in Vorgebirge und Voreifel zutrifft.

Das letzte unbeschwerte Karneval

Wie selbstverständlich feierten Jecke­ auch im Linksrheinischen Ende Februar noch Karneval. Da war nicht abzusehen, dass wegen der Corona-Pandemie die meisten Veranstaltungen der Session 2020/2021 ausfallen würden. Es war wahrscheinlich eine Sitzung im Kreis Heinsberg, die für den ersten größeren Covid-19-Ausbruch in Deutschland sorgte. Rund drei Wochen nach besagter Sitzung trat der erste Corona-Fall im Rhein-Sieg-Kreis auf. Die Folge: eine Flut von abgesagten Veranstaltungen, Schlangen vor Apotheken und Discountern, Hamster-Käufe. Mitte März kam der erste Lockdown, der aber auch viel Solidarität hervorbrachte: Nachbarschaftshilfen schossen zwischen Alfter und Rheinbach fast über Nacht aus dem Boden.

 Nachbarschaftshilfe: Die katholische Jugend schickte Senioren in Meckenheim Briefe.

Nachbarschaftshilfe: Die katholische Jugend schickte Senioren in Meckenheim Briefe.

Foto: Christian Klein

Mitte März entschied sich die Rheinbacher SPD, Bürgermeister Stefan Raetz zu verklagen: Die Fraktion warf ihm und der Verwaltung vor, alleine entschieden zu haben, das ehemalige Pallotti-Areal nicht von den Pallottinern zu kaufen und beim Architektenwettbewerb für die Folgebebauung den Stadtrat nicht mit einbezogen zu haben. Im Mai wies das Kölner Verwaltungsgericht die Klage jedoch ohne Urteil ab: Die Richterin sah keinen Verstoß gegen die Gemeindeordnung.

 Wegen des Rheinbacher Pallotti-Areals ging es vor Gericht.

Wegen des Rheinbacher Pallotti-Areals ging es vor Gericht.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Am 21. März, 10.34 Uhr, bebte die Erde: Zwischen Todenfeld und Meckenheim registrierte der Geologische Dienst NRW ein Erdbeben der Stärke 2,1. Einem Erdbeben gleich kam in der Spargel-Region wenige Tage später diese Nachricht: Zunächst schien es, als dürften wegen der Pandemie Erntehelfer aus Osteuropa nicht einreisen. Das weiße Gold des Vorgebirges drohte, im Boden zu verrotten. Mit Verzug und deutlich weniger Helfern als sonst begann die Ernte schließlich doch.

Bei Spargel Ritter war die Insolvenz nur der Anfang

Spargel spielt auch bei einem der größten „Vorgebirgs-Krimis“ des Jahres eine Rolle: Der bekannte Bornheimer Anbaubetrieb Spargel Ritter musste Insolvenz anmelden. Nach der Nachricht im Februar lief der Betrieb zunächst mit einem Insolvenzverwalter relativ normal weiter. Im Mai wurden dann Berichte von massiven Missständen in den Unterkünften der Erntehelfer laut. Der Betrieb verweigerte der Gewerkschaft Freie ArbeiterInnen Union den Zugang. Mehrfach demonstrierten Gewerkschafter und Erntehelfer gegen die schlechten Arbeitsbedingungen und fehlende Bezahlung. Das Generalkonsulat von Rumänien in Bonn wurde eingeschaltet, mehrere Dutzend Arbeiter klagten gegen den Betrieb.

 Nicht sein Jahr: Ex-Spargel-Ritter-Chef Claus Ritter.

Nicht sein Jahr: Ex-Spargel-Ritter-Chef Claus Ritter.

Foto: Hans-Peter Fuß/Hans-Peter Fuss

Nach Ende der Ernte hatten am 25. Mai schließlich die letzten Helfer den Hof verlassen, um nach Rumänien zurückzukehren oder auf anderen Höfen zu arbeiten. Doch die Atempause war nur kurz: Ende des Monats wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen Landwirt Claus Ritter ermittelt – wegen illegaler Geschäfte mit Fahrzeugen. Im August kam Ritter in Zwangshaft, weil er und seine Frau Sabine Ritter völlig unvorbereitet zu einer Anhörung am Bonner Insolvenzgericht erschienen waren.

 In den Streit zwischen Erntehelfern und Spargel Ritter schaltete sich die rumänische Arbeitsministerin Violeta Alexandru (am Mikro) ein.

In den Streit zwischen Erntehelfern und Spargel Ritter schaltete sich die rumänische Arbeitsministerin Violeta Alexandru (am Mikro) ein.

Foto: Matthias Kehrein

Anfang Dezember erhielt er in der Justizvollzugsanstalt Köln dauerhaften Besuch von seiner Frau: Als Mitinhaberin des Betriebs hatte das Insolvenzgericht damals auch sie in Zwangshaft gesteckt.

Verkehr: Ärger über die Rheinspange, Freude über die L182

Ein weiteres jahresbegleitendes Thema: die Rheinspange. Die vom Bund geplante Verbindung der A555 und der A59 über den Rhein bereitet vielen Bürgern im Linksrheinischen Sorgen: Wesselinger und Bornheimer lehnen alle Varian­ten strikt ab, die in ihrer unmittelbaren Nähe gebaut werden könnten. Auch von den Städten kam Kritik an den 2020 veröffentlichten Gutachten. Die Entscheidung über die sogenannte Vorzugsvariante soll Anfang 2021 fallen.

Zurück zum April: Die Zeit der Schleichwege und Umleitungen hatte Ende des Monats ein Ende, als die L182 zwischen Brenig und Heimerzheim nach fast achtmonatiger Sanierung endlich wieder freigegeben wurde. Lediglich drei Wochen später war aber erneut eine Spur gesperrt. Straßen NRW hatte vergessen, einen Filter einzubauen, der das Grundwasser vor Verunreinigungen schützt – und holte das im Mai nach.

Dem ersten Lockdown mussten sich auch die Kinos beugen. Für flimmernde Leinwände sorgte die Firma Wotec kurzerhand unter freiem Himmel: An der Zeissstraße in Rheinbach richtete sie ein Autokino ein. Im Mai und Juni lief dort so mancher Streifen, auch Open-Air-Konzerte fanden statt – und selbst die vom Aussterben bedrohten Abifeiern fanden hier eine Heimat.

 Neben Filmen gab es im Autokino Rheinbach auch Konzerte. Hier spielt Björn Heuser.

Neben Filmen gab es im Autokino Rheinbach auch Konzerte. Hier spielt Björn Heuser.

Foto: Matthias Kehrein

Die Fritten-Krise von 2020

Als Mitte Mai nach fast zweimonatiger Schließung Restaurants, Cafés und Kneipen wieder öffnen durften, war die Katastrophe für Landwirt Paul von Boeselager schon angerichtet. Normalerweise hätten seine speziellen Pommes-Kartoffeln über einen Agrarhandel in Schwalmtal ihren Weg bis in die Bestände der Tiefkühlmarke „McCain“ gefunden. Doch wegen der langen Schließung und weil Volksfeste ausfielen, fehlten die Abnehmer für die gut 4500 Tonnen Kartoffeln im Swisttaler Gut Vershoven. Die Fritten-Krise von 2020.

 Wegen des Lockdowns fehlten dem Swisttaler Landwirt Paul von Boeselager die Abnehmer für seine Kartoffeln.

Wegen des Lockdowns fehlten dem Swisttaler Landwirt Paul von Boeselager die Abnehmer für seine Kartoffeln.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Schlechte Zeiten für die Lokalpolitik: Mitte Juni löste sich wegen ausbleibenden Nachwuchses das Kinder- und Jugendparlament in Bornheim auf. Etwa zur gleichen Zeit gipfelte der lange schwelende Streit innerhalb der Rheinbacher CDU: Das Lager um Fraktionschefin Silke Josten-Schneider verlor die Kampfkandidaturen für die Wahlbezirke der Kommunalwahl – und trat aus der Partei aus.

Anfang Juni stieß der Sprecher der Bornheimer ADFC-Ortsgruppe an der Kreuzung Breslauer Straße/Gemüseweg mit einem Auto zusammen. Gerd Müller-Brockhausen starb kurze Zeit später an den Folgen. Ihm zu Ehren stellte die Gruppe ein weißes Fahrrad an der Unfallstelle auf.

 Das Geisterrad erinnert an den verunglückten ADFC-Sprecher Gerd Müller-Brockhausen.

Das Geisterrad erinnert an den verunglückten ADFC-Sprecher Gerd Müller-Brockhausen.

Foto: Matthias Kehrein

Zur Jahresmitte entdeckten Archäologen des Landschaftsverbandes Rheinland in Ollheim eine kleine Sensation: drei kreisförmig angelegte Gräben, die konzentrisch um einen zentralen Innenbereich herumlaufen, etwa 7000 Jahre alt – und einzigartig im westlichen Deutschland.

 7000 Jahre alte Anlagen fanden Archäologen in Ollheim.

7000 Jahre alte Anlagen fanden Archäologen in Ollheim.

Foto: Axel Vogel/Z6

Shell-Leck wird nach zehn Jahren entdeckt

Die zweite Hälfte dieses besonderen Jahres beginnt mit einer Hiobsbotschaft für die Umwelt: Im Juli wird bekannt, dass auf dem Gelände der Godorfer Shell-Raffinerie mehr als 300.000 Liter Öl ins Erdreich gelangt sind – innerhalb von zehn Jahren übrigens, denn so lange besteht das 1,5 Millimeter große Löchlein in einer etwa 60 Jahre alten Rohrleitung bereits. Im Dezember lädt NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser Shell zum Rapport. Sie kritisiert, dass das Sicherheitsmanagement in den Werken Wesseling und Godorf eine latente Gefahr für die Anwohner und die Umwelt darstellt. Sie fordert, dass Shell seine Rohrleitungssysteme schneller erneuern muss.

 Umweltaktivisten blockieren das Shell-Werk in Wesseling.

Umweltaktivisten blockieren das Shell-Werk in Wesseling.

Foto: Matthias Kehrein

Im Juli – mitten im Wahlkampf zur Kommunalwahl – zündet im Rheinbacher CDU-Streit eine neue Eskalationsstufe: Durch Indiskretionen wird bekannt, dass der Aufsichtrat der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft (WFEG) beabsichtigt, Raffael Knauber (CDU) als Geschäftsführer zum 31. Oktober abzusetzen.

Hintergrund: Durch den Austritt von CDU-Ratsmitgliedern aus der Partei und dem Eintritt in die UWG ist der CDU-Mann in dem Gremium seiner Gefolgschaft beraubt. Aber: Zum Zerwürfnis mit dem Aufsichtsrat wird die Tatsache, dass Knauber seinen Sohn in der WFEG einstellt, ohne vorher das Kontrollgremium da­rüber zu informieren. In der Folge entstehen mehrere teure Rechtsgutachten, und Anfang September wählt der Rheinbacher Rat Knauber als WFEG-Chef ab. Für ihn übernimmt sein Vorgänger: der Ende Oktober aus dem Amt scheidende Bürgermeister Stefan Raetz.

Kommunalwahl bringt Umbruch in Rathäusern

In Meckenheim eröffnet im August eine Innovation: In der Apfelstadt tankt ab sofort Europas größte Wasserstoffbusflotte. Die Regionalverkehr Köln (RVK) bringt 35 leise und emissionsfreie Fahrzeuge auf die Straße, betankt im Depot an der Kalkofenstraße.

 In Meckenheim tanken die Busse nur noch Wasserstoff.

In Meckenheim tanken die Busse nur noch Wasserstoff.

Foto: Axel Vogel

Die Kommunalwahlen bringen im September neue Namen in wichtige Positionen. Auffällig ist: Zwei von drei Neu-Bürgermeistern im Linksrheinischen gehören keiner Partei oder Wählergemeinschaft an. In Rheinbach sichert sich der parteilose Ludger Banken den Chefsessel im Rathaus, in seinem Fall tatsächlich ein Stehpult, und in Bornheim ist es Christoph Becker. In Meckenheim sichert sich der amtierende Erste Beigeordnete Holger Jung (CDU) die Nachfolge von Bert Spilles; in Swisttal und in Alfter siegen mit Petra Kalkbrenner und Rolf Schumacher zwei Amtsinhaber, die beide von der CDU ins Rennen geschickt werden.

Anfang September schockt ein Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos ganz Europa. Große Teile des überfüllten Lagers werden dabei zerstört. Auch eine „Zahnklinik“ der Health Point Foundation geht in Flammen auf. Der Vorsitzende der deutschen Sektion der Hilfsorganisation, die mittlerweile Dental Emergency Team heißt, ist der Bornheimer Zahnarzt Alexander Schafigh. Zwei- bis dreimal im Jahr besucht er das Flüchtlingslager, um die Menschen dort kostenlos zu behandeln. Zuletzt ist er Anfang Oktober da, um den Schaden zu begutachten und die Praxis wiederaufzubauen (der GA berichtete). „Die Klinik läuft wieder“, bestätigt er im Dezember auf GA-Anfrage.

 Der Bornheimer Zahnarzt Alexander Schafigh hilft im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos, das im September ausbrennt.

Der Bornheimer Zahnarzt Alexander Schafigh hilft im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos, das im September ausbrennt.

Foto: Alexander Schafigh/Privat

Gemeinde Swisttal kauft den Dietkirchenhof

Der September bringt in Swisttal eine Reihe wichtiger Weichenstellungen: Die Gemeinde kauft den Dietkirchenhof in Buschhoven als Projekt der Ortskernentwicklung. Ferner kommt in Heimerzheim der Grundstein für das Libento-Seniorenzentrum in die Erde. Und: Odendorf soll nach langer Debatte ein Multifunktionsgebäude für die Grundschule und den Dorfsaal bekommen. Im Oktober bringt der Schulausschuss den Neubau für die Gesamtschule in Heimerzheim und den grundschulgerechten Umbau des jetzigen Sekundarschulgebäudes auf den Weg – ein Meilenstein.

Ein Baum, genauer gesagt eine mächtige Eiche, erhitzt im Oktober die Gemüter in Alfter: Es geht um ein Bauvorhaben am Strangheidgesweg und die damit verbundene geplante Fällung einer rund 80 Jahre alten Eiche. Die Freien Wähler werfen der Verwaltung und insbesondere Bürgermeister Rolf Schumacher vor, eine Strategie zur Fällung der Eiche zu verfolgen, bewusst Informationen der Politik vorzuenthalten, aber zugleich den Eindruck erwecken zu wollen, sich für den Baum einzusetzen. Anwohner des Strangheidgeswegs fordern den Schutz der Eiche. Dafür sammeln sie mehr als 1000 Unterschriften. Die Gemeinde weist die Vorwürfe vehement zurück: Die Fällung der Eiche ist überhaupt nicht vorbereitet worden, heißt es aus dem Rathaus.

  Statt der Sekundarschule bekommt Swisttal eine Gesamtschule.

Statt der Sekundarschule bekommt Swisttal eine Gesamtschule.

Foto: Matthias Kehrein

Corona-Ausbruch im Beethoven-Wohnstift

Ende Oktober kommt es im Bornheimer Wohnstift Beethoven zu einer erhöhten Corona-Fallzahl. 60 Personen sind positiv auf das Virus getestet worden – 40 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 20 Mitarbeiter. Die Folge: Das Haus muss in zweiwöchige Komplett-Quarantäne. Von einem Angehörigen und einer Be­wohnerin des Hauses kommt Kritik: Die Maßnahme führe zu sozialer Isolation und damit einhergehenden psychischen Belastungen.

Wieder Vandalismus im Alfterer Jakob-Wahlen-Park: Eine magentafarbene, ölhaltige Substanz, die Unbekannte in den Teich im Jakob-Wahlen-Park einbringen, hält im November über Stunden die Alfterer Feuerwehr in Atmen. Die Einsatzkräfte pumpen in Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde und dem Ordnungsamt den 200 Kubikmeter großen Teich ab. Der Jakob-Wahlen-Park samt Teich, den der Alfterer Heimatverein betreut, und weitere vom Verein gepflegte und in Schuss gehaltene Liegenschaften sind in den vergangenen Monaten immer wieder das Ziel von Vandalismus.

 Die Alfterer Feuerwehr pumpt den Teich im Jakob-Wahlen-Park nach Verunreinigungen von Unbekannten leer.

Die Alfterer Feuerwehr pumpt den Teich im Jakob-Wahlen-Park nach Verunreinigungen von Unbekannten leer.

Foto: Axel Vogel

Ein gutes Ende findet im November der Schildbürgerstreich von Heimerzheim: Der Rhein-Sieg-Kreis kassiert am neu gebauten Radweg vom Swisttaler Ortsteil nach Weilerswist-Metternich am „Schild aus dem Nichts“ den Teil ein, der das neue Asphaltband für Radfahrer auch noch als Fußgängerweg ausweist. Seinen Namen „Schild aus dem Nichts“ erhält das Verkehrszeichen, weil keine der vom GA angefragten Behörden erklären kann, wer es überhaupt aufgestellt hat. Das „Schilda-Schild“ hätte unter anderem veranlasst, dass Radler auf der als Radweg angelegten Strecke nur Schrittgeschwindigkeit hätten fahren dürfen. Doch jetzt ist dieses Tempolimit passé.

 Ein Schildbürgerstreich ist dieses falsche Radwegsschild.

Ein Schildbürgerstreich ist dieses falsche Radwegsschild.

Foto: Hans-Peter Fuß

Schütze hält Polizei in Meckenheim in Atem

In Meckenheim versetzt ein alkoholisierter Sportschütze eine ganze Region in einen Schockzustand: An einem Sonntagabend schießt Ende November ein 44-Jähriger in der Meckenheimer Altstadt scheinbar wahllos um sich. Bei der anschließenden Schießerei mit der Polizei, die mit einem Großaufgebot anrückt, kommt der mit zwei Pistolen bewaffnete Mann ums Leben.

 Mit einem Großaufgebot ist die Polizei in Meckenheim vor Ort, als ein 44-Jähriger um sich schießt.

Mit einem Großaufgebot ist die Polizei in Meckenheim vor Ort, als ein 44-Jähriger um sich schießt.

Foto: Marcel Wolber

Im Verlauf des Polizeieinsatzes wird ein 60-jähriger Polizist aus der Waffe des Täters an der Hand getroffen. Er muss schwerverletzt ins Krankenhaus. Am Tag nach der Tat sind noch viele Einschusslöcher in Hausfassaden und Fahrzeugen erkennbar. Die Ermittler vermuten Probleme im familiären Umfeld des 44 Jahre alten Selbstständigen als Ursache für seine Kurzschlusshandlung.

Drama im Marienheim in Rheinbach

Wenige Tage vor Weihnachten kommt es im Malteser Seniorenzentrum Marienheim in Rheinbach zu herzzerreißenden Szenen: Alle Bewohner müssen umziehen. Seit dem Abend des 18. Dezember ist das Wohnheim komplett geschlossen, nachdem die letzten 38 Bewohner wegen des anhaltend hohen Krankheitsstandes in den Reihen der Pflegekräfte in andere Einrichtungen gebracht werden mussten – darunter Seniorenheime in Essen, Duisburg und Solingen.

 Alle Bewohner des Marienheims in Rheinbach verlassen das Haus.

Alle Bewohner des Marienheims in Rheinbach verlassen das Haus.

Foto: Matthias Kehrein

„Aktuell gehen wir davon aus, dass die Bewohner Mitte Januar wieder zurückkommen können“, sagt ein Sprecher der Malteser. Beim GA melden sich eine Reihe von Angehörigen von Bewohnern, da sie über die Schließung und Verlegung nicht informiert worden sind und außerdem nun lange Anfahrten auf sich nehmen müssen, um ihre Familienmitglieder zu besuchen. Im Januar soll das Wohnheim an Helios gehen. 

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