Schnelltests in Meckenheim So war die erste Testrunde in der Geschwister-Scholl-Schule

Meckenheim · Einmal haben die Schüler sich selbst getestet, kein Test war positiv. Weiteren Tests sieht Peter Hauck, Rektor der Geschwister-Scholl-Schule in Meckenheim, entspannt entgegen, obwohl nach wie vor viele Fragen offen sind.

 Die erste Testrunde haben die Meckenheimer Schulen hinter sich.

Die erste Testrunde haben die Meckenheimer Schulen hinter sich.

Foto: dpa/Holger John

230 Corona-Selbsttests waren in dem Paket, das die Polizei vor einigen Tagen in die Geschwister-Scholl-Schule in Meckenheim brachte. Hier wie in anderen Schulen sollen diese Tests Schülern und Lehrern Gewissheit darüber verschaffen, dass kein Superspreader im Klassenraum sitzt.

Schulleiter Peter Hauck zeigt sich nach den ersten Tests entspannt: „Es waren genug Tests in unserem Paket“, stellt er zufrieden fest. Alle Schüler hätten sich gleichzeitig getestet, berichtet er. Anders als an anderen Schulen gebe es an seiner Schule kein Wechselmodell. „Bei uns sind alle Schüler wieder jeden Tag da.“ Unterrichtet werde in kleinen Gruppen, in allen zur Verfügung stehenden Räumen und mit Hilfe zusätzlichen Personals. „Deshalb konnten wir alle Tests gleichzeitig durchführen“, so Hauck.

Die Befürchtungen der Lehrer, Schüler könnten sich das Teststäbchen in die Ohren statt in die Nase stecken oder sich beim Test selbst verletzen, traten nicht ein. Und auch ohne die tatkräftige Hilfe ihrer Lehrer gab es am Ende nur zwei ungültige Tests. Alle anderen waren negativ – eine Erleichterung für ihre Lehrer. Ihre Aufgabe bei den Tests sei es vor allem, dafür zu sorgen, dass die Schüler „ruhig und cool bleiben“.

Kleiner Teil der Schüler legt Widerspruch ein

19 von 230 Schülern hatten vorher Widerspruch gegen den Test eingelegt. „Das werden beim nächsten Mal weniger sein“, ist sich Hauck sicher. Dass es tatsächlich weniger werden, daran arbeitet er selbst. „Wir müssen uns einfach ein bisschen Mühe geben, die Eltern zu überzeugen“, sagt er. Niemand wolle bewusst jemanden anstecken. Die Zahl der Widersprüche war nicht nur an der Geschwister-Scholl-Schule gering, auch bei der Realschule und dem Gymnasium auf dem Campus sah das ähnlich aus. Auch an diesen Schulen hatte kein Test ein positives Ergebnis.

Auch wenn beim ersten Test alles gut gegangen ist, denkt Hauck darüber nach, wie er vorgehen sollte, falls doch einmal ein Schüler positiv getestet würde. „Für den Fall gibt es keine Vorgabe“, beklagt er. Wie bei den Schnelltests, die jeder kaufen und zu Hause selbst machen könne, sei es hier jedem einzelnen überlassen, welche Konsequenzen er aus einem positiven Testergebnis ziehe. „Damit können wir niemanden zwingen, dann zu Hause zu bleiben.“

Er werde zwar dennoch versuchen, dafür zu sorgen, dass ein positiv getesteter Schüler niemanden anstecken könne, im Vordergrund von Peter Haucks Überlegungen steht aber dennoch die Sorge um den einzelnen Schüler. „Ich würde denjenigen erst mal aus der Klasse rausholen“, stellt er sich vor. „Und dann sollte unser Schulsozialarbeiter mit ihm sprechen und ihn beruhigen.“

Tests sind nicht für Lehrer gedacht

Für die Lehrer sind die Tests, die das Land den Schulen zur Verfügung stellt, übrigens nicht gedacht. Aber auch sie werden einmal in der Woche getestet: von einer mobilen Teststation auf dem Schulcampus. Gebe es Anlass zur Sorge, sei auch ein zweiter Test drin, so der Schulleiter.

Das nächste Paket mit Tests steht schon in der Schule bereit. Zwar sind es dieses Mal nicht so viele Tests wie Schüler, aber zusammen mit denen, die beim ersten Mal übrig geblieben sind, werde das reichen, sagt Peter Hauck. Das nächste gemeinschaftliche Testen ist für den Montag nach den Osterferien geplant. „Natürlich nur, wenn wir die Schule dann auch öffnen dürfen.“ Genau das ist es, was Peter Hauck wirklich Sorge macht: dass die Schulen wieder zum Distanzunterricht wechseln müssten. „Wir brauchen für unsere Schüler eine klare Tagesstruktur, und zwar jeden Tag“, sagt er, „sonst verlieren wir sie.“

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