21. Meckenheimer Kulturtage Sonderausstellungen im Herrenhaus der Burg Altendorf

Meckenheim-Altendorf · Eröffnung der Sonderausstellungen „Lüftelberg“ und „Johann Adam Schall von Bell“ im Herrenhaus der Burg Altendorf. Als berühmter Lüftelberger ist Johann Adam Schall von Bell (1592-1666) bekannt, der 44 Jahre seines Lebens in China verbrachte.

 Historische Dachziegel aus Lüftelberg schauen sich (v. l.) Walter Kümmel, Siegfried Schwaner, Jörg Köpke, Dieter Ohm und Irene Krüger in der Burg Altendorf an.

Historische Dachziegel aus Lüftelberg schauen sich (v. l.) Walter Kümmel, Siegfried Schwaner, Jörg Köpke, Dieter Ohm und Irene Krüger in der Burg Altendorf an.

Foto: Matthias Kehrein

Die Sonderausstellungen zu „Lüftelberg – ein Meckenheimer Ortsteil mit Geschichte“ und „Johann Adam Schall von Bell – Sohn eines Lüftelberger Geschlechts im China des 17. Jahrhunderts“, die der Verein Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum zu den 21. Meckenheimer Kulturtagen auf die Beine gestellt hatte, eröffnete der Vereinsvorsitzende Dieter Ohm in einer Feierstunde im Herrenhaus der Burg Altendorf.

„Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, nach und nach alle Meckenheimer Ortsteile vorzustellen“, erläuterte Walter Kümmel, der mit Jörg Köpke über ein Jahr lang Exponate gesammelt und Schriftstücke gesichtet hat, um die Geschichte Lüftelbergs, das urkundlich erstmals im Jahr 1218 erwähnt wurde, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Als berühmter Lüftelberger ist neben Johannes Klais, Gründer der Bonner Orgelbauwerkstatt Klais, auch Johann Adam Schall von Bell (1592-1666) erwähnt.

Diesen Zusammenhang nahmen Ohm und Irene Krüger zum Anlass, das Leben und Wirken von Bells in Szene zu setzen. „Da uns niemand das Gegenteil beweisen kann, können wir annehmen, dass der Missionar, Mathematiker und Astronom als Lüftelberger bezeichnet werden kann“, sagte Ohm und erläuterte, dass die Eltern neben der Burg Lüftelberg auch ein Haus in Köln besaßen. Nachdem er in Köln zur Schule gegangen war, studierte von Bell in Rom und wurde Jesuit. Adam Schall von Bell verbrachte 44 Jahre in China, wo er in den Jahren zwischen 1651 und 1660 zu einem der einflussreichsten Männer wurde und mehr Anerkennung erlangte als in seiner Heimat. Ebenso wie Ohm wertschätzte Siegfried Schwaner das Engagement für die Realisierung der Ausstellung und dankte den Meckenheimern, dass sie ihre Schätze als Leihgaben zur Verfügung gestellt haben. Dies ermögliche einen guten Einblick in Gegenwart und Vergangenheit und lasse Geschichte lebendig werden, so der Lüftelberger Ortsvorsteher. Unter den Exponaten befindet sich auch eine kleine Nachbildung der 1,80 Meter großen Bronzefigur, mit der Adam Schall von Bell vor fünf Jahren am Lindenkreuz, dem ursprünglichen Ortszugang Lüftelbergs, ein Denkmal gesetzt wurde.

Als zweiter Vorsitzender der Dorfgemeinschaft war Peter Marienfeld mit seiner Frau Carmen auf die Idee gekommen, die Figur bei dem Quedlinburger Künstler Jochen Müller in Auftrag zu geben. „Ein Gespräch mit dem Bonner Journalisten und Autor Eckart Roloff hatte den Anstoß gegeben, auf diese Weise an Bell zu erinnern“, erklärt Marienfeld. Aufgrund von Baumaßnahmen sind die Ausstellungen voraussichtlich außerplanmäßig lediglich bis Ende Juni für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der Vortrag von Dieter Ohm unter dem Titel „Ein Rheinländer im China des 17. Jahrhunderts – Leben und Wirken des Johann Adam Schall von Bell“ beginnt am 27. Juni um 19 Uhr im Herrenhaus der Burg Altendorf.

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