Meckenheimer Jugendhilfeausschuss Spielplätze bleiben nach Bürgerprotesten erhalten

MECKENHEIM · Fünf Jahre lang wurde über das Spielplatzkonzept der Stadt Meckenheim beraten, gerungen und gestritten. Am Dienstagabend setzte der Jugendhilfeausschuss mit vier Beschlüssen einen Schlussstrich unter dieses Thema. Drei Kleinspielplätze werden demnach nicht bebaut und der zentrale Waldspielplatz wird von der Liste gestrichen.

Auf der Agenda stand die Zukunft der Kleinspielplätze Johann-Sebastian-Bach-Weg, Am Beckmannplatz und Heckelweg. Die Stadtverwaltung wollte diese Plätze als entbehrlich einstufen und die Grundstücke als Baugrundstücke verkaufen (der GA berichtete).

Der Ausschuss folgte dem nicht. Einstimmig, bei einer Enthaltung, entschieden sich die Politiker für den Erhalt der Spielflächen Am Beckmannplatz und am Heckelweg und für eine Umwandlung des Platzes am Johann-Sebastian-Bach-Weg in eine Grünfläche. Dieser Beschluss geht als Empfehlung an den Ausschuss für Stadtentwicklung. Damit haben sich die Anwohner durchgesetzt, die vehement für den Erhalt der Plätze gekämpft hatten. Ein Dutzend von ihnen verfolgte am Dienstag die Sitzung.

Vorbereitet wurde die Empfehlung von Christian Dickmann (CDU) und Peter Zachow (SPD). Dickmann begründete den Wegfall des Platzes am Johann-Sebastian-Bach-Weg damit, dass es viele Ausweichmöglichkeiten am Siebengebirgsring gebe. Eine Bebauung komme dennoch nicht infrage, da das Areal in einem sehr dicht bebauten Gebiet liegt. Eine weitere Verdichtung wolle man nicht. "Das muss jedoch der Stadtentwicklungsausschuss entscheiden", erläuterte er. Die Argumente für den Erhalt der Plätze Am Beckmannplatz und am Heckelweg erklärte Zachow. Die Plätze ermöglichten den kleinen Kindern dort, Spielmöglichkeiten zu erreichen, ohne eine Straße überqueren zu müssen. Finanziert werden könnte die Unterhaltung der Plätze dadurch, dass der Kleinkinderbereich an der benachbarten Brahmsstraße und am Rubensplatz wegfalle. Außerdem sollten die Spielplatz-Patenschaften der Anwohner weitergeführt werden, so dass die Stadt nur ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen müsse. Zachows Vorschlag war es schließlich auch, den Waldspielplatz, der wegen massiver Bürgerproteste im Merler Wäldchen nicht errichtet werden konnte, aus dem Spielplatzkonzept zu streichen. Dieser Vorschlag wurde bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossen.

Dagegen protestierten insbesondere die Bürger für Meckenheim (BfM). Reinhard Schiller erinnerte an frühere Debatten und einen seiner Meinung nach möglichen Standort für den Waldspielplatz in der Nußstraße. Auch Rainer Goldammer (FDP) bemühte die Vergangenheit und stellte fest, dass die Liberalen bereits bei der Vorstellung des Spielplatzkonzeptes 2007 Kritik an dem Verfahren geübt habe, die Entbehrlichkeit von Plätzen festzustellen.

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