Meckenheim Stadt will drei Spielplätze verkaufen

MECKENHEIM · Der jahrelange Kampf um den Erhalt der Kleinkinderspielplätze in Meckenheim scheint verloren. Die Verwaltung plädiert in der Vorlage zur heutigen Sitzung des Jugendhilfeausschusses für den Verkauf der Spielplätze "Am Beckmannplatz", "Heckelweg" und "Johann-Sebastian-Bach-Weg". Sie seien aus jugendhilfeplanerischer Sicht entbehrlich.

Nur ein Kind sei in einem Monat auf allen drei Spielplätzen angetroffen worden, heißt es unter anderem zur Begründung. Zudem verweist die Stadt auf Plätze in unmittelbarer Nähe, die erhalten und weiter ausgebaut werden, so der Spielplatz an der Brahmsstraße, der etwas mehr als 100 Meter Luftlinie vom Beckmannplatz und vom Johann-Sebastian-Bach-Weg entfernt liegt. Als Alternative für den Platz am Heckelweg nennt die Stadt die Plätze an der Röntgenstraße (100 Meter Luftlinie) und an der Beethovenstraße (300 Meter entfernt).

Betroffen sind laut Verwaltung im näheren Umfeld rund 40 Vorschul- und 20 Grundschulkinder. Auch das Angebot der Anwohner, die Pflege der Plätze in Eigenregie zu übernehmen konnte die Stadt nicht umstimmen. Sie rechnet mit einem Erlös durch den Verkauf der drei Plätze von rund 78.000 Euro. Aus Sicht der Anwohner verliert dieses Argument angesichts der immensen Summen für Rathausneubau und Jungholzhallen-Sanierung an Bedeutung.

Einer der ausdauerndsten Kämpfer für den Spielplatz "Am Beckmannplatz" ist Lothar Zschaubitz. Er hofft, dass die Politiker nicht dem Vorschlag der Verwaltung folgen. Im Vorfeld der Sitzung habe es Gespräche mit Ratsvertretern gegeben, berichtete Zschaubitz auf Anfrage. Dass der Spielplatz regelmäßig und von vielen Kindern genutzt werde, könne man selbst jetzt noch an Spiel-Spuren im Sand erkennen.

Die Vorteile des Spielplatzes "Am Beckmannplatz" liegen seiner Meinung nach auf der Hand: "Er ist offen, begrünt, einsehbar und eingebettet in den Quartiersplatz als Spielfläche." Nicht verstehen könnten die Anwohner, dass der eher unattraktive und stark beschattete Platz an der Brahmsstraße erhalten werden soll, so Zschaubitz. Zumal es gleich gegenüber einen privaten Platz gebe, der auch öffentlich genutzt werden könne und wesentlich attraktiver sei.

Der Jugendhilfeausschuss tagt am Dienstag ab 19 Uhr öffentlich im Sitzungssaal S 5 des Verwaltungsgebäudes Im Ruhrfeld 16.

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