Parken in Meckenheim Stadt will Parkpalette am Neuen Markt punktuell sanieren

MECKENHEIM · Die Parkpalette am Neuen Markt ist wegen ihrer schmalen Stellflächen bei vielen Nutzern unbeliebt. Wer am Neuen Markt einkaufen möchte, hat jedoch nur wenige Alternativen, sein Auto abzustellen.

 Das Parkhaus am Neuen Markt ist sanierungsbedürftig. Auch die Breite der Stellplätze entspricht nicht dem Standard.

Das Parkhaus am Neuen Markt ist sanierungsbedürftig. Auch die Breite der Stellplätze entspricht nicht dem Standard.

Foto: Wolfgang Henry

Nun rückte der Ausschuss für Bau, Vergabe und Wirtschaftsförderung der Stadt Meckenheim die Parkpalette in seinen Fokus. Im Auftrag der Verwaltung hatte eine Ingenieurgesellschaft aus Bad Neuenahr mehrere Varianten zur Instandsetzung des Bauwerks untersucht und auch einen Neubau in die Überlegungen einbezogen. Der Vorschlag der Verwaltung, notwendige Arbeiten auszuführen, aber ab 2015 mit den Planungen für einen Ersatzbau zu starten, stieß bei zwei Gegenstimmen mehrheitlich auf Zustimmung.

Thomas Becker und Markus Müller vom Ingenieurbüro "Becker Ingenieure GmbH" stellten das Bauwerk und ihr Sanierungskonzept vor. Die Parkpalette, eine Stahl-Beton-Verbundkonstruktion, biete ebenerdig 210 und im Obergeschoss 146 Stellplätze. Die zweite Ebene werde durch Rampen erschlossen. Bereits 2008 war eine erste Hauptprüfung, 2009 eine Reparatur erfolgt. Auffällig seien viele Schäden an den Rampen. Hauptsächlich handele es sich um Korrosion an den Stahlträgern. Ursprünglich sei eine Aufstockung des Baus vorgesehen gewesen.

Das setze jedoch einen "vernünftigen Zustand" voraus. Die "sehr enge" Parkstandsbreite von nur 2,20 bis 2,30 Metern sei durch eine Sondervereinbarung möglich gewesen, die mittlerweile aus dem Regelkatalog gestrichen worden sei. Üblich sei eine Breite von 2,50 Metern, so die Ingenieure. Die Variante eines Neubaus sei untersucht worden, weil eine vollständige Instandsetzung des Altbaus bereits 50 Prozent der Kosten eines Neubaus ausmache.

Wie der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt ausführte, habe die Parkpalette bei ihrem Bau bei Weitem nicht so viel gekostet, wie sie jetzt an Investition erfordere. Eine Aufstockung schließe sich mit Blick auf die Gesamtnutzungsdauer aus: "Wir würden auf ein geflicktes Tragwerk zurückgreifen." Witt will stattdessen durch eine punktuelle Sanierung Zeit gewinnen. Die Notreparaturen würden in den Jahren 2015 und 2016 mit jeweils etwa 33.000 Euro zu Buche schlagen.

Gleichzeitig soll die Möglichkeit geprüft werden, an anderer Stelle neue Parkplätze zu errichten. In diesem Fall könnte danach die alte Palette abgerissen werden, der Raum als Parkplatz oder städteplanerisch anders genutzt werden. Zunächst sei die Standortfrage für einen Neubau zu klären. Möglichkeiten gebe es auf dem Parkplatz des Lidl-Marktes, der allerdings nicht im Besitz der Stadt sei, oder im Bereich der Karl-Arnold-Straße. Zusätzliche Parkplätze am Neuen Markt kämen auch dem geplanten neuen Rathaus zugute.

Bedenken äußerten Thomas Radermacher (UWG) und Erich-Joachim Günter (FDP), die beide gegen den Verwaltungsvorschlag stimmten. Radermacher bezweifelte, dass zusätzliche Parkplätze gebraucht würden, und schlug vor, die Palette abzureißen, Sanierungskosten zu sparen und die Fläche als Parkplatz zu nutzen. Er habe eine geringere Frequentierung des Neuen Marktes beobachtet. Günter hielt es für zu früh, über die Planung eines Neubaus abzustimmen. Witt sicherte zu, dass später noch die Entscheidung gegen einen Neubau fallen könne. Der Abriss der Palette ohne Ersatz sei aber rechtlich nicht möglich, da 340 der 356 Parkflächen von Anliegern abgelöst seien.

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