Baugebiet Merler Keil II Symbolischer Spatenstich - Erschließung kann beginnen
MECKENHEIM-MERL · Mit dem symbolischen ersten Spatenstich gaben am Dienstag Meckenheims Bürgermeister Bert Spilles, der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt, Heinrich Dahmen vom Erftverband, Ludwig Florack von der ausführenden Baufirma Florack GmbH und Planer Ralf Thielecke von der Städtebaulichen Arbeitsgemeinschaft Bonn den offiziellen Startschuss für die Erschließung des Neubaugebietes Merler Keil II.
Die ersten Bagger haben bereits vor drei Wochen mit dem Bau des Regenrückhaltebeckens und des ersten Kanalabschnitts begonnen - an der tiefsten Stelle des Neubaugebietes "Hinter den Gärten". Mit etwa 75 000 Quadratmetern Wohnbaufläche sei der Bauabschnitt Merler Keil II ein großes Projekt für die Zukunft Meckenheims. Etwa 500 neue Bürger sollen hier in unmittelbarer Nähe zu Schulen, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten eine Heimat finden, erklärte Bürgermeister Spilles, der wegen des Termins sogar seinen Sommerurlaub unterbrach.
Die ersten Planungen seien bereits 1981 durch die Entwicklungsgesellschaft Meckenheim-Merl erfolgt, erinnerte Spilles. Über die Bauabschnitte, die Intensität der Bebauung und die Verkehrsflüsse sei viel diskutiert worden. Der Beschluss, der jetzt umgesetzt wird, sei im Dezember 2010 im Stadtrat gefasst worden. Wegen der Anzahl von Grundstückeigentümern sei das Umlageverfahren nicht einfach gewesen, so der Bürgermeister.
Auch für den Erftverband stelle das Baugebiet ein "größeres Projekt" dar, erläuterte Heinrich Dahmen. Das Schmutzwasser werde getrennt vom Regenwasser abgeleitet. Rund 2,33 Millionen Euro wenden die Stadt Meckenheim, die Stadtwerke, der Erftverband und die weiteren Versorgungsträger für die Erschließung auf. 15 Monate sind für die Arbeiten veranschlagt.
Im Herbst 2014 können voraussichtlich private Bauherren mit dem Bau ihrer Häuser beginnen. Der Endausbau der Straßen und Grünanlagen soll nach dem Ende der Hochbautätigkeit durch die Stadt Meckenheim erfolgen. Dafür sind dann rund 1,1 Millionen Euro veranschlagt. Den Merler Bürgern gefalle es, dass nun bald viele Neubürger hier zu Hause sein werden, sagte Ortsvorsteher Reinhard Diefenbach: "Wir werden sie herzlich aufnehmen!" Vor allem die aushängenden Pläne zogen das Interesse auf sich.
"Hier ist unser Grundstück", zeigte Pia Ahrendt auf eine Fläche an der Otto-Hahn-Straße. Seit mehr als einem Jahr sei die Familie mit den Planungen für ihr neues Heim beschäftigt. Immer wieder habe es Verzögerungen beim Umlageverfahren gegeben. Doch nun hoffe sie auf einen milden Winter und eine zügige Erschließung, so die Mutter zweier Kinder. Auch Eheleute aus Wormersdorf betrachteten interessiert die Pläne.
Sie sind Grundstückseigentümer und wollen zunächst nicht bauen oder verkaufen. Ihr ursprüngliches Stück Land, das seit 1978 ihnen gehörte, sei bei der Umlegung getauscht worden. Für das ehemals etwa 700 Quadratmeter große Grundstück sollten sie etwa 480 Quadratmeter Baugrund erhalten, sie haben aber noch etwas dazugekauft, um eine attraktive Grundstücksgröße ihr Eigen nennen zu können.
Weil die Zukunft des Merler Keils III noch unklar sei, sei die Gerichtsstraße nun auch Bebauungsgrenze, erläuterte Ratsmitglied Johannes Steger (BfM). Poller in der Mitte der Gerichtsstraße sollen verhindern, dass sie zum Schleichweg nach Merl werde.
Das Neubaugebiet
Im Neubaugebiet Merler Keil II sollen 185 Wohneinheiten in ein- und zweigeschossiger Bauweise entstehen. Das Gebiet umfasst etwa zehn Hektar. Für die Erschließung werden 3600 Meter Kanal und 2000 Meter Baustraße realisiert. Ursprünglich sollte 2012 mit der Erschließung begonnen werden.