Hundehaufen auf der Wiese Tüten und Mülleimer fehlen

MECKENHEIM · Barfuß laufen und das Gras unter den Füßen spüren: "Das will hier keiner!" Andrea Wollmann lacht. Die Meckenheimerin braucht nicht lange, um gute Gründe zu finden, warum die Schuhe auch im Sommer besser anbleiben und die Spaziergänger auf ihre Schritte achten sollten.

Auf der Wiese, die sich hinter der Oberen Mühle Richtung Bolzplatz erstreckt, liegen zahlreiche Hundehäufchen.

Auch Andrea Wollmann führt hier Familienhündin Bonny Gassi. Eine Tüte für die Hinterlassenschaften der kleinen, schwarzen Vierbeinerin hat sie immer dabei. Die Freifläche nah an den Wohnhäusern könnte ein schöner Platz für alle sein, Kinder könnten hier spielen und toben, Herrchen und Frauchen könnten Stöckchen werfen, andere einfach auf der Wiese liegen und entspannen - wenn die vielen Tretminen nicht wären, meint Wollmann. Das Wegräumen ist daher für sie eine Selbstverständlichkeit. Für gedankenlos hält sie andere Hundebesitzer, die das nicht tun.

"Sie denken nicht daran, dass sie so andere einschränken." Vor Kurzem hat sie mit einigen Zetteln, die sie im Gelände aufgehängt hat, auf das Problem aufmerksam gemacht. Allerdings sei es auf der Grünfläche nicht einfach, den gefüllten Beutel wieder loszuwerden. Abfalleimer seien rar, es gebe nicht mal einen am Bolzplatz. So liegen auch schon einmal gefüllte Hundebeutel im Gras - die gute Absicht ist da wohl auf der Strecke geblieben. In anderen Städten, etwa in Rheinbach, gibt es Tütchenspender und ausreichend Abfallbehälter, weiß Wollmann: "Warum nicht in Meckenheim?"

Bei der Wiese rund um die Obere Mühle handele es sich um eine städtische Grünfläche, auf der Spaziergänger und Hundebesitzer gern gesehen seien, teilte Stadtsprecherin Marion Lübbehüsen auf Anfrage mit. Wie im gesamten Stadtgebiet müssten Hunde an der Leine geführt und Verunreinigungen durch die Vierbeiner beseitigt werden. Entsprechende Hilfsmittel müssten mitgeführt werden. Mitarbeiter des Ordnungsamtes könnten andernfalls auch Ordnungsgelder verhängen. Die Stadt biete als besonderen Service kostenlose Hundekotbeutel zur Abholung im Bürgerbüro an.

Ein Beutelspender in der Swistaue wurde abmontiert, weil damit vermehrt Unfug getrieben wurde. Einen neuen wird es nicht geben. Einen Mülleimer gibt es zum Beispiel am Küferring in der Nähe des Spielplatzes. Nach Aussage von Lübbehüsen kostet das Aufstellen weiterer Mülleimer zu viel, weil sie regelmäßig geleert werden müssen. Die Stadtsprecherin schlug vor, die Gassirunden so zu planen, dass sie am Papierkorb vorbeiführen. Für ein gutes Miteinander bedürfe es gegenseitiger Rücksichtnahme, sind sich Andrea Wollmann und Stadtsprecherin Lübbehüsen einig.

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