Evangelische Kirchengemeinde Meckenheim Veranstaltungsreigen zum 50-jähriges Bestehen eröffnet

MECKENHEIM · Mit einem Festgottesdienst in der Friedenskirche eröffnete die Evangelische Kirchengemeinde Meckenheim am Sonntag den Veranstaltungsreigen zu ihrem 50-jährigen Bestehen. Vor etwa 300 Gottesdienstbesuchern, darunter auch Bürgermeister Bert Spilles, hielt Ingeborg Dahl die Sonntagspredigt, während im Kirchenfoyer Tobias Hoffmann, Meisterkoch der Jugendbildungsstätte Merzbach, noch letzte Hand an die 1,40 Meter mal 90 Zentimeter große Jubiläumstorte legte, die er in Kirchenform gebacken hatte und mit dem Logo der Meckenheimer Gemeinde sowie Bildern der drei Meckenheimer Gemeindezentren verzierte.

 Was für ein Backwerk: Eine 1,40 Meter mal 90 Zentimeter große Jubiläumstorte in Form einer Kirche hat Tobias Hoffmann zum 50-jährigen Bestehen der Evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim gebacken. Hier kümmert sich der Meisterkoch noch um die letzten Verzierungen.

Was für ein Backwerk: Eine 1,40 Meter mal 90 Zentimeter große Jubiläumstorte in Form einer Kirche hat Tobias Hoffmann zum 50-jährigen Bestehen der Evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim gebacken. Hier kümmert sich der Meisterkoch noch um die letzten Verzierungen.

Foto: Roland Kohls

"Gemeinde in Bewegung" - so ist die Chronik zum 50-jährigen Jubiläum überschrieben. Doch hat die lebendige Gemeinde in der Vergangenheit nicht nur sich selbst bewegt, sondern zudem vieles in Bewegung gebracht. Bei der Gründung vor 50 Jahren gab es nur wenige evangelische Christen im Ort - 1700 Mitglieder zählte die kleine Gemeinde, zu der auch die elf Ortschaften Adendorf, Arzdorf, Fritzdorf, Altendorf, Ersdorf, Merl, Wormersdorf, Lüftelberg, Flerzheim, Morenhoven und Buschhoven gehörten.

In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wohnten sogar nur drei evangelische Familien in Meckenheim. Nach dem Weltkrieg wuchs die Zahl durch Flüchtlinge und Vertriebene. Im ursprünglich katholischen Rheinland stellten Menschen evangelischen Glaubens eher eine Ausnahme und eine Randgruppe dar. Heute gehören etwa 8000 Mitglieder zur evangelischen Gemeinde in Meckenheim, sie ist wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt und hat sich vor allem die Integration und Inklusion zur Aufgabe gemacht.

Schon beim Bau der ersten evangelischen Kirche Meckenheims, der Christuskirche, noch vor Gründung der Meckenheimer evangelischen Gemeinde unter dem Dach des Rheinbacher Presbyteriums von 1957 bis 1960 setzten die evangelischen Christen ein Zeichen für ein gutes Miteinander und stimmten den Klang ihrer Glocken mit dem Geläut der katholischen Kirche ab. 1963 wurde die Meckenheimer Gemeinde dann eigenständig.

Erster Pfarrer wurde Jochen Siebel, der 1999 von Pfarrer Mathias Mölleken abgelöst wurde. Mit dem Zuzug von Bundesbeamten nach Meckenheim in den 60er und 70er Jahren wuchs die evangelische Gemeinde. So wurde 1977 ein zweites Gotteshaus eingeweiht, "die Arche" in Merl. Hier war Stefan Gottmann bis 1999 Pfarrer, ihm folgte Pfarrerin Angelika Zädow bis 2010. Seit 2011 ist Frank Ungerathen Pfarrer in der Arche.

Die Altarbibel stiftete 1978 ein Gemeindemitglied, der damalige Bundestagspräsident und spätere Bundespräsident Karl Carstens. 1989 wurde das dritte Gemeindezentrum eingeweiht, die Friedenskirche in der Neuen Mitte. Nach Pfarrerin Gisela Martin sind hier seit 2000 und 2006 Ingeborg Dahl und Knut Dahl-Ruddies Pfarrer. 2000 erreichte die Mitgliederzahl mit 9336 ihren Höchststand.

Doch wurden nicht nur Kirchen gebaut, sondern auch innerhalb der Gemeinde viel konstruktive Arbeit geleistet. Kinder- und Jugendarbeit, Kirchenmusik, Diakonische Arbeit, Senioren-, Frauen- und Männerkreise, Bildungsangebote und vieles mehr gehören zum umfangreichen Angebot der Kirchengemeinde.

Zur festen Institution wurden die jährlichen integrativen Gruppenreisen Jugendlicher nach Plön und die Aufführungen der Theatergruppe in der Arche. ,Die "Arbeitsgemeinschaft Aussiedler", die in den 90er Jahren ins Leben gerufen wurde, kümmerte sich besonders um die zahlreichen Russlanddeutschen, die damals in Meckenheim eine neue Heimat fanden. Gepflegt werden Partnerschaften zur evangelischen Gemeinde in Markee/Nauen in Brandenburg und mit Saldus in Lettland.

Die Evangelische Kirchengemeinde habe besonders zur Integration zahlreicher Bürger einen unschätzbaren Beitrag geleistet, würdigt Bürgermeister Bert Spilles das Engagement in seinem Grußwort in der Chronik.

Das Jubiläumsprogramm

  • Montag, 3. Juni, 19.30 Uhr, Kirchenkabarett "Klüngelbeutel", Eintritt frei, Spenden erbeten
  • Mittwoch, 5. Juni, 15.30 Uhr, "Alle Vögel sind schon da", Kinderchorkonzert zum Hören und Mitsingen
  • Mittwoch, 5. Juni, 20 Uhr, "So fing's an...", Talkrunde mit den Altpfarrern und -pfarrerinnen
  • Donnerstag, 6. Juni, 20 Uhr, "Zukunftsperspektiven der Kirche in der säkularen Gesellschaft", Forum-Vortrags- und Gesprächsabend mit Gerhard Wegner, Sozialwissenschaftliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland
  • Freitag, 7. Juni, 15 Uhr, Jubiläums-Kindergartenfest und Büchereiaktion in der "Arche"
  • Freitag, 7. Juni, 19.30 Uhr, Song & Story Night, Konzert mit Judy Bailey in der Friedenskirche, Eintritt frei, Spenden erbeten
  • Samstag, 8. Juni, 19 Uhr, Sommernacht auf dem Le-Mée-Platz mit dem Salonorchester
  • Sonntag, 9. Juni, 11.15 Uhr Gospelgottesdienst, Friedenskirche
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