Verkehr in Lüftelberg Ortsvorsteher von Lüftelberg will Raser bremsen
Meckenheim-Lüftelberg · Zu viele ortsfremde Autofahrer durchqueren Lüftelberg. Das hat Ortsvorsteher Daniel Südhof beobachtet. Er will dies ändern.
Und schon wieder ein Wagen mit EU-Kennzeichen. Die ortsfremden Autofahrer, die Lüftelberg durchqueren, sind Ortsvorsteher Daniel Südhof ein Dorn im Auge. Besonders morgens und am späten Nachmittag im Berufsverkehr beobachtet er dies. Dabei ist Lüftelberg ein „Anliegerdorf“. Seit vor 15 Jahren die Umgehungsstraße gebaut wurde, ist es nur noch den Bewohnern des Ortes und deren Besuchern erlaubt, in den Ort hinein zu fahren.
„Viele Autofahrer wollen sich aber den Umweg über die Umgehungsstraße sparen“, vermutet Südhof. Dabei sind es nur 350 Meter mehr, die am Ende auf dem Tacho verzeichnet sind. Der Ortsvorsteher geht davon aus, dass viele Autofahrer aus dem Raum Euskirchen/Swisttal die Abkürzung durch Lüftelberg nehmen, um in den Industriepark Kottenforst zu gelangen oder von dort nach Hause wollen.
Südhof schlägt „Haifischzähne“ vor
Dabei seien diese Fahrer oft zu schnell unterwegs. Wenn sie erst einmal die Verschwenkungen an den Ortseingängen passiert hätten, würden sie wieder beschleunigen. Kaum jemand halte sich an das Tempo-30-Limit. Deshalb schlägt Südhof vor, sogenannte „Haifischzähne“ (gezackte weiße Flächen, die eine Wartepflicht hervorheben) oder die Ziffer „30“ groß auf die Fahrbahn zu malen.
Die Stadt Meckenheim bewertet die Verkehrssituation in Lüftelberg anders. Marcus Witsch, Leiter des Fachbereichs Verkehr und Grünflächen, sagt: „Die Situation in Lüftelberg wurde bereits erörtert, unter anderem in Gesprächen mit Herrn Südhof. Jedoch konnten im Zuge unserer Untersuchungen zu unterschiedlichen Tageszeiten und an unterschiedlichen Tagen keine erhöhten Verkehrsströme auf Nord- und Südstraße registriert werden.“
Umgehungsstraße stärker frequentiert
Bei Probebefahrungen sowohl über die Umgehungsstraße (K53) als auch durch den Ort (Nord- und Südstraße) sei festgestellt worden, dass sich die Fahrt über die Umgehungsstraße im Vergleich zur Ortsdurchfahrt unter Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen wesentlich schneller gestalte. Auch sei die Umgehung stärker frequentiert gewesen, während die Ortsdurchfahrt im Vergleichszeitraum nicht genutzt worden sei. Witsch abschließend: „Maßnahmen sind nicht notwendig und daher nicht geplant.“
Südhof schlägt weiter vor, auf der schnurgeraden Kottenforststraße in Höhe des Friedhofs einen Zebrastreifen einzurichten. Nicht zuletzt deshalb, weil dort in den nächsten Jahren ein Wohngebiet mit 50 Wohneinheiten entstehe. Dort würden dann viele Kinder auf ihrem Weg zur Schulbushaltestelle oder zum Spielplatz die Straße überqueren.
Apropos Spielplatz: Dort fehlt es den Kindern im Sommer an Schatten spendenden Bäumen. Bis die dort gepflanzten Bäume aber Schatten werfen, sind die Kinder, die jetzt dort rutschen, schaukeln und klettern, längst im Berufsleben angelangt. Deshalb ist Südhof derzeit im Gespräch mit Sponsoren für drei bis vier Dachplatanen. Sie kosten 800 bis 1000 Euro pro Stück. Er will auch Meckenheimer Baumschulen um Baumspenden bitten.