Bahnhof Kottenforst Wohnbebauung rückt näher

MECKENHEIM · Einstimmig bei einer Enthaltung hat der Ausschuss für Stadtentwicklung in seiner jüngsten Sitzung die Offenlage der Flächennutzungs- und Bebauungsplan-Änderungen beschlossen, die Wohnbebauung in einem bisher gewerblich genutzten Gebiet am Bahnhof Kottenforst ermöglichen sollen.

Der CDU-Vorsitzende und Lüftelberger Ortsvorsteher Jürgen Schwerdtfeger enthielt sich der Stimme. Eigentlich habe er sich ebenso wie viele Bürger die Renaturierung der Fläche gewünscht, erklärte Schwerdtfeger. Doch da er, auch aufgrund der Haushaltslage der Stadt, die sich den Ankauf des Grundstückes nicht leisten könne, keine Alternativen sehe und andernfalls einer gewerblichen Nutzung nichts im Wege stehe, stimme seine Fraktion der Wohnbebauung schweren Herzens zu.

Die SPD unterstütze den neuen Bebauungsplan, da eine Wohnbebauung eine geringere Belastung darstelle als ein Gewerbegebiet, sagte Barbara Heymann und stellte klar: "Die Außengastronomie darf durch keine Entwicklung gefährdet werden."

Sollte sich eine Gefahr für das Ausflugslokal durch die Wohnbebauung abzeichnen, könne die SPD den Beschluss nicht tragen. Hendrik Alscher (Grüne) bat die Verwaltung zu prüfen, ob es rechtliche Möglichkeiten gebe, vertraglich mit künftigen Grundstückseigentümern eine Gefährdung der Gastronomie auszuschließen.

Bereits im Mai 2011 hatte die Verwaltung die Lüftelberger Bürger in einer Infoveranstaltung über die umstrittenen Pläne des Grundstückseigentümers informiert, auf dem 1,9 Hektar großen ehemaligen Gewerbegrundstück, das viele Jahre als Saatgutlager diente, 16 Wohnhäuser zu erbauen.

Die Petition eines Anwohners zur Renaturierung führte nicht zum gewünschten Erfolg. Der Landschaftsverband Rheinland, das Amt für Natur und Landschaftsschutz des Rhein-Sieg-Kreises sowie der Landesbetrieb Wald und Holz wurden im Planungsverfahren beteiligt, Arten, Denkmal- und Schallschutz in Form einer geplanten Lärmschutzwand berücksichtigt, ein umfangreicher Fragenkatalog der Politik von der Verwaltung beantwortet.